Zum Abschluß auch ein Titel

Schon zuende. Schon wieder zuende. Nach exakt 90 008 Wörtern (das eine ging jetzt anscheinend nicht mehr!) hat „Crystal Death“, der gestern erst seinen Titel erhalten hat, auch gleich schon sein Ende gefunden. Ich stand vor demselben Problem wie immer. Ich als Autor könnte mich ja tagelang über die Befindlichkeiten meiner Helden auslassen und jeden noch so unwichtigen Mist beschreiben. Hab ich anfangs auch bei „Am Abgrund seiner Seele“ gemacht. Da mußte ich ja auch dringend jeden Alptraum, jedes Therapiegespräch und jeden anderen Mist ausbreiten. Erhalten geblieben ist davon nur noch ein Viertel.

Und heute sah ich mich der Fragestellung wieder gegenüber. Wie ausführlich soll das Ende sein? Beim Thriller, meines Erachens, nicht besonders. Man hatte den Showdown, die große Auflösung, und wenn man das dann ewig zerredet, gewinnt man nicht sehr viel.
Deshalb habe ich mich auf das Nötigste beschränkt: die abschließenden Ermittlungen, den Heimweg, dann habe ich noch jeden Handlungsstrang zuende gebracht und schon mal einen hübschen Ausblick auf „Das halbe Leben Dunkelheit“ präsentiert. Insgesamt war das nicht sehr viel. Muß aber auch nicht, denke ich.

Die Polizei brauchte uns jetzt nicht mehr vor Ort, wir hatten unsere Aussagen gemacht und würden nun aus der Ferne das weitere Prozedere betrachten.
Schon nach kurzer Zeit wirkte die Fahrt einschläfernd. Das dachte sich wohl auch Christopher, der schon bald auf dem Beifahrersitz eingeschlafen war.
„Toll“, sagte Greg. „Eigentlich sollte er irgendwann übernehmen!“
„Du darfst ihn bestimmt wecken. Ich würde ja auch fahren, aber ich kann nicht schalten.“
„Du hältst dich da raus. Du hast in der letzten Zeit genug angestellt!“
Ich lächelte. „Das war ich Robert doch wohl schuldig!“
„Sicher. Und Angst muß jetzt auch niemand mehr haben.“

Ich werde mich als nächstes erst mal an die anderen Teile setzen und da ein wenig überarbeiten – chronologisch, versteht sich. Und dann werde ich hier mal sehen, ob das alles schon paßt und was überarbeitet werden muß.
Erst danach ist Teil 7 an der Reihe, für den ich gestern auf der Homepage eine Zusammenfassung geschrieben habe. Zu finden unter „Aktuelles“.
Es war mal wieder ein Update fällig, nun da „Crystal Death“ seinen Titel hat.

Letzer Satz: Der Schuß hallte noch immer in meinen Ohren nach.

Wohlbehalten… im Krankenhaus

Nach dem suchtartigen Vielschreiben darf auch mal ein uninspirierteres Wenigschreiben kommen. „Wenig“ läßt sich in meinem Fall mit 2193 beziffern.
Aber jetzt wird auch nur noch alles aufgelöst. Andrea liegt angeschossen im Krankenhaus und Christopher, Joshua und Gregory nehmen diejenigen hoch, die hinter den Morden und der Geiselnahme stecken, jedenfalls in letzter Instanz.
Jedenfalls lernt sie es gerade zu schätzen, daß es Schmerzmittel gibt, und unterhält sich nach einem überfälligen Nickerchen mit Gregory.

„Ich will nach Hause“, murrte ich.
„Ich fahre.“
„Ja, bitte. Meine Schulter ist kaputt.“
Er grinste. „Ich wäre auch heute gefahren, wenn das nicht so lang dauern würde. Ich wollte bei dir sein.“
„Darüber bin ich auch sehr froh. Von Verhandlungen in Geiselnahmen habe ich erst mal genug. Du hast doch ständig nur Kummer mit mir.“
„Ach Unsinn. Heute wolltest du etwas sehr Unvernünftiges tun, nur wegen Julie und mir. Das werde ich nicht vergessen.“
„Ich liebe dich. Und Julie. Wenn ich euch nicht hätte, könnte ich das alles hier nicht machen. Ihr geht für mich vor.“

Die beiden vereint einfach eine ganz besondere Liebesgeschichte. Zwar erwartet die beiden noch eine Erschütterung, wenn sie nach Hause kommen, aber ansonsten ist alles geschafft.

Letzter Satz für heute: Daß er in diesem Moment da war, bedeutete die Welt für mich.

Im Flow

Man kann auch 7200 Wörter am Tag schreiben. Das geht alles. Bei manchen Szenen geht es auch nicht anders, denn sonst zerstört man Atmosphäre und Spannungskurve.
Zumindest geht es mir so. Ich muß mich ja immer erst in das reindenken, was ich schreiben will. Aber beim Schreiben fließt auch immer meine aktuelle Stimmung ein. Schreibe ich jetzt aber was besonders dramatisches oder spannendes, ist es manchmal besonders schwierig, sich in die Situation reinzudenken und wenn ich das unterbreche und am nächsten Tag neu versuche … dann versaue ich das ganz gern. Den Bruch merkt man einfach.
Und um das zu vermeiden, hab ich es lieber am Stück geschrieben.
(Nebenbei bemerkt: Was sind 7200 Wörter? Ich hab auch schon mal 10 000 am Tag geschrieben. Da hab ich dann aber – außer Pausen – auch nicht viel anderes gemacht!)

Es war eine spannende, dramatische Szene, die ich live entwickelt habe: Andrea verhandelt mit einem Geiselnehmer. Sie telefoniert mit ihm. Sie spricht von Angesicht zu Angesicht mit ihm. Sie holt seine Tochter dazu, beschafft ihm alles, was er will … aber er behält die Geiseln. Stur. Und Forderungen hat er nicht.
Schließlich bleibt Andrea nur noch eins.

„Mein letzter Vorschlag, Angus: Sie tauschen die Geiseln aus. Gegen mich. Wenn Sie das nicht wollen, dann werden wir stürmen und Sie werden ganz bestimmt sterben.“
So, dachte ich stumm und verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt ist wirklich Schluß mit lustig.
„Das würden Sie tun?“ fragte er von drinnen.
„Das würde ich tun.“
„Dann würden die beiden hier sterben.“
„Und Sie auch. Sie haben die Wahl.“

Und es findet statt. Sie geht rein, die Geiseln kommen raus. Das endet blutig – und schließt den Kreis zum Prolog.

Letzter Satz für heute: In meinen Augen brannten Tränen, als ich mir klarmachte, wieviel Glück ich gehabt hatte, daß ich jetzt überhaupt noch bei ihm war.

Unterhändler

Wie das immer so ist … wenn man an einem Tag viel geschrieben hat, wird’s am nächsten etwas weniger. Das Pensum habe ich zwar so gut wie voll, aber da angekommen, wo ich eigentlich hin wollte, bin ich jetzt immer noch nicht: Beim Amoklauf.
Andrea hat nämlich gerade erst den Schock über den nächtlichen Überfall überwunden, als es plötzlich heißt, daß da jemand Amok läuft und Leute erschießt. Im Augenblick hat er sich mit Geiseln verschanzt. Und da sie für solche Verhandlungen ausgebildet und Joshua leider gerade verhindert ist, soll sie die Angelegenheit übernehmen.

„Wir bräuchten mehr Leute wie Sie. Leute, die an ihre Arbeit glauben.“
„Sparen Sie sich die freundlichen Worte besser für später“, sagte ich grinsend. „Noch habe ich nicht mit dem Amokläufer verhandelt.“
Aber bald würde es soweit sein. Wir erreichten das Revier und verschwanden im wenig einladenden Keller. Hinter Gittern und Schlössern wurden so wichtige Dinge wie Waffen gelagert, auch die Asservatenkammer war in der Nähe – und ein kleiner Raum, in dem kugelsichere Westen, Helme, Blendgranaten und andere Dinge aufgehoben wurden.
Robertson wühlte sich durch das Regal, bis er eine Weste gefunden hatte, die ihm passend erschien. Dann half er mir dabei, sie anzuziehen. An den Seiten wurde sie flexibel mit Klettbändern verschlossen.
„Ganz schön schwer“, sagte ich und grinste schief.
„Ja, das kann man wohl sagen. Aber Sie brauchen das.“

Jetzt wird’s spannend. Und das, ob wohl Andrea todmüde ist und immer noch den Schreck in den Knochen sitzen hat. Vor allem liegt hinter ihr eine zermürbende Diskussion mit Joshua und Christopher, die nicht einsehen, sich von irgendwelchen Irren einschüchtern zu lassen.
Das sieht Andrea aber ganz anders. Sie stellt sich wie eine Löwin vor ihre Familie.
Und sie hat keine Ahnung, was sie jetzt erwartet …

Letzter Satz für heute: „Es gibt eine Menge zu tun!“

Horror in der Nacht

Andrea hat schon viel hinter sich. Sie hat in einem komplizierten Entführungsfall vermittelt, Serienmörder überführt, verstümmelte Leichen gesehen, sich mit den tiefsten Abgründen der Psyche herumgeschlagen. Sie hat einen Kindermörder hinter Gitter gebracht und den Nachahmer des Mannes gestellt, der ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Der nachts plötzlich vor ihr stand und sie aus ihrer eigenen Wohnung entführt hat.
Und etwas Ähnliches passiert jetzt schon wieder. Nichtsahnend liegt sie in ihrem Glasgower Hotel im Bett und schläft … als ein Unbekannter ins Zimmer einbricht, sie weckt und mit einer Waffe bedroht.

Er trug einen Lederhandschuh und drückte mir mit der Hand so fest den Mund zu, daß es schmerzte. Mein Herz raste und das Blut rauschte mir so sehr in den Ohren, daß ich fast nichts anderes mehr hörte. Mein Körper war durch das Adrenalin bis in die letzte Faser in Alarmbereitschaft versetzt.
„Gut so“, wisperte der Mann, der sich über mich gebeugt hatte. Er bewegte sich keinen Millimeter zur Seite, sondern sah mich eindringlich an. „Wenn du still bist, können wir reden.“
Reden? Ich war geneigt, hysterisch zu lachen. Ich lag ahnungslos in meinem Hotelzimmer in Glasgow und schlief – bis plötzlich ein Maskierter vor meinem Bett stand!
Auf dem Fuß hatte mich nicht einmal Jonathan Harold erwischt. Er war mir begegnet, als ich am Schreibtisch gesessen hatte. Mir trat der Schweiß auf die Stirn.
„Nicht schreien“, sagte der Mann. Ich nickte einfach. Es war etwas passiert, das schon seit Jahren nicht mehr passiert war: Ich funktionierte einfach. Schadensminimierung.
„Spürst du die Waffe am Kopf?“ fragte er. Wiederum nickte ich.
„Ich werde nicht zögern, sie zu benutzen, das weißt du. Denk nur an Robert Hartley.“
Oh Gott. Für einen Augenblick setzte mein Herzschlag aus.

Und es geht noch viel dramatischer weiter. Als der Unbekannte fliehen will, taucht unverhofft Joshua auf und wird angeschossen. Danach ist dann die Ratlosigkeit groß. Was tun? Der Unbekannte hat Andrea damit gedroht, ihre Familie zu töten, wenn sie das, was sie weiß, publik macht.
Und sie weiß eine Menge, zusammen mit Joshua und Christopher. Sie wissen, welche kruden Machenschaften der Pharmakonzern verfolgt hat. Darüber haben sie sich ja zuvor im Revier bei Pizza noch beraten.

Schönster Abschnitt für heute: Christopher legte die Hand auf seinen Bauch. „Er hat bei uns allen Spuren hinterlassen.“
Wie wahr. Er hatte jeden von uns getroffen. Christopher, mich, sogar Gregory. Die Männer hatten sichtbare Narben davongetragen, ich trug sie auf der Seele.

Zusammenhänge

Es hat sich viel getan. Andrea und Joshua haben am Profil gearbeitet und ermitteln weiter in der Mordsache, während Christopher versucht, im Fall von Roberts Ermordung schlauer zu werden. Während er noch unterwegs ist und mit Probanden spricht, fällt Andrea auf, daß es Parallelen zwischen beiden Fällen gibt. Jedes Mal sind ähnliche Personen involviert.
Joshua ist von ihrer Erkenntnis anfangs jedoch nicht sonderlich angetan.

„Warum jetzt wieder mehrere Täter?“
„Weil die Taten zu weit auseinanderliegen. FutureLife hat von allem gewußt!“
„Das mußt du mir erst beweisen“, sagte Joshua kopfschüttelnd. „Drei verschiedene Probanden, die anfangen, Leute auf ähnliche Weisen zu massakrieren? Ich bin kreativ, aber das grenzt an Unfug.“
„Tut es nicht“, wehrte ich mich.

Und sie beweist es ihm tatsächlich. Am nächsten Tag finden sie die Verbindung, die ihnen gefehlt hat, und planen, den Pharmakonzern mit ihren Erkenntnissen zu konfrontieren. Daß sich die Freude dort in Grenzen halten wird und sie eine Lawine an unerfreulichen Ereignissen lostreten, ist ihnen da allerdings noch nicht klar.

Letzter Satz für heute: „Ach, erst die Zusammenhänge erkennen und dann kneifen? Das haben wir gern!“ neckte Joshua mich.

Intermezzo

Nachdem ich gestern Abend ein wenig Brainstorming betrieben habe und nun den Rest der Geschichte kenne, war es heute an der Zeit, mal ein paar kleine Zwischenszenen zu schreiben. Auch in den Vorgängern gab es immer wieder Szenen, die losgelöst von der Haupthandlung in diese eingeschoben wurden. Drei dieser Szenen habe ich heute geschrieben – eine aus der Sicht des ersten Mordopfers, die ihr Verschwinden beschreibt. Die zweite Szene dreht sich ums zweite Mordopfer in dem Moment, als es stirbt. Die dritte Szene ist aus Sicht des Mörders geschrieben. Doch es endet auch für ihn nicht gut.

Er war sterbensmüde, aber einschlafen konnte er nicht. Stundenlang nicht. Seine Augen brannten, er fühlte sich wie im Delirium, aber er schlief nicht ein. Die ganze Nacht durchwachte er, bis am nächsten Morgen die Vögel zwitscherten. In der grauen Stunde zwischen Nacht und Tag, in der es am kältesten und die Menschen am einsamsten waren, schlief John doch noch ein.
Ohne jemals wieder zu erwachen. Er schlief so tief und fest, daß er nicht merkte, wie die beiden maskierten Männer nachmittags seine Tür mit einem Dietrich öffneten und seine Wohnung betraten. Er merkte nicht, wie einer ihm eine Waffe mit Schalldämpfer an den Kopf hielt und abdrückte.

Aber noch haben Andrea, Joshua und Christopher keine Ahnung, daß die beiden Fälle, die sie nach Glasgow geführt haben, zusammenhängen.
Noch nicht …

Letzter Satz für heute: Das Meer würde ihn verschwinden lassen und alle unliebsamen Wahrheiten mit ihm.

Einbruch

Auf diese Szene habe ich mich so lange gefreut. Nachdem die Uni mich gestern völlig vom Schreiben abgehalten hat, war jetzt endlich wieder Gelegenheit dazu. Nachdem andrea und Christopher ein bißchen „Road Trip to Glasgow“ gespielt haben, geht es jetzt vor Ort los mit der Suche nach der Wahrheit.
Und Christopher hat daran ein ganz besonderes Interesse, denn seine Kollegen halten ihn für Roberts Mörder und suchen ihn wie ein Junkie seinen Stoff. Weil Andrea das alles hanebüchen findet, hat sie sich unbeeindruckt auf Christophers Seite geschlagen, was jedoch nur darin resultiert, daß sie jetzt beurlaubt wurde. Sie und Christophers direkter Kollege.
Aber nicht umsonst ist gerade Joshua in Glasgow, um dort wegen dreier brutaler Morde zu ermitteln, und Christopher und Andrea hätten gern in Glasgow mal die Wohnung von Sarah und Robert gesehen. Also läßt Andrea sich nach Glasgow rufen und fährt mit Christopher hin.
Gemeinsam mit Joshua geht es dann nach Feierabend in die Wohnung … aber dort wartete eine böse Überraschung.

An der rechten Wand befand sich ein riesiges Regal- und Schrankmöbel, vor dem eine Unmenge Bücher, Fotoalben, CDs und anderer Dinge kreuz und quer auf dem Boden verteilt lag. Die Türen des Schrankes standen offen, die Regalbretter waren bis auf einige Dekorationsgegenstände vollkommen leer.
„Fein“, sagte Joshua sarkastisch. „Hier sieht es ja gut aus.“
Links hinter einer halbhohen Wand verbarg sich die Küche. Selbst dort standen alle Schränke offen. Als ich über die Arbeitsfläche auf den Boden spähte, offenbarte sich ein heilloses Chaos von Töpfen und verschiedenen Lebensmitteln, Konservendosen und Besteck.
„Die haben alles durchwühlt“, stellte Christopher fest. Vor dem Sofa lagen die Kissen auf dem Boden – aufgeschlitzt. Die Füllung war herausgerissen worden. Einzig die Sitzgruppe um den Tisch stand noch so wie immer.

Für Andrea ist das nur ein weiterer Beweis, daß Christopher vollkommen unschuldig ist. Jemand wollte etwas finden, das Robert in seiner Wohnung versteckt hat.
Aber dieser Jemand hat es nicht gefunden. Dafür finden Andrea und Christopher es – unter dem Teppichboden. Und damit gleich eine ganze Menge Erkenntnisse, denn Roberts Arbeitgeber hat wohl eine Menge Dreck am Stecken

Letzter Satz für heute: Mir wurde kalt.

Mord!

Ist doch zum Heulen. Am Donnerstag bin ich nicht zum Schreiben gekommen – oder so gut wie nicht. Wenig. Für Freitag habe ich mir so viel Zeit genommen, aber dann kam auch was dazwischen, genau wie Samstag und Sonntag.
Aber heute sollte alles anders werden! Heute habe ich mich hier eingegraben, damit mich bloß nicht schon wieder jemand stört, und habe 4000 Wörter geschafft. 4000 ereignisreiche Wörter.

Irritiert sah ich ihn an und überlegte, während ich merkte, daß Greg hinter mir stand. Genau wie ich trug er nur T-Shirt und Shorts.
„Was machst du hier?“ fragte er Christopher.
„Ich bin vor meinen Kollegen getürmt, die glauben, daß ich Robert umgebracht habe.“
Kaum daß Christopher den Satz beendet hatte, begann Greg zu lachen. „Solchen Schwachsinn habe ich schon länger nicht gehört.“
„Irgendjemand hat Robert vergiftet, nachdem ich gegangen bin. Es tut mir auch leid, euch jetzt zu stören, aber ich wußte nicht, wo ich hingehen soll. Ich dachte, daß ihr mir noch am ehesten glaubt.“
„Klar. Jetzt komm doch erst mal rein.“

Ausgerechnet Christopher, der keiner Fliege was zuleide tun würde. Aber Fakt ist, daß Roberts Tod mit seiner Anwesenheit ziemlich genau zusammen fällt und selbst Sarah ist sich nicht sicher, was los ist.
Andrea und Christopher sind sich umso sicherer: Die ganze Zeit war jemand hinter Robert her und hat ihn jetzt vergiftet, was er Christopher in die Schuhe schieben will. Die beiden sind fest entschlossen, in Glasgow herauszufinden, was mit Robert nicht stimmte.
Aber es wird noch viel Ärger geben.

Letzter Satz für heute: „Ja, allerdings“, murmelte ich und legte mich nachdenklich ins Bett.

Unverhofft kommt …

Ich hatte mich heute Morgen gerade aus dem Bett gequält, um zur Uni zu fahren, als ich im Radio hörte, in Aachen sei ein Stellwerk ausgefallen und es kämen keine Züge raus. Fein. Wo kommt mein Zug natürlich her? Genau! Und genau der fiel aus.
Hatte sich also was mit Vorlesung. Ich hab dann die Gelegenheit genutzt, bis jetzt schon mein Tagespensum vollzumachen und Sarah und Christopher zu verkuppeln. Das ist eine sehr spaßige Sache.

Für einen langen Moment konzentrierte Christopher sich unbeeindruckt auf den Verkehr. Schließlich nickte er. „Als ich sie gestern wiedergesehen habe, dachte ich, mich trifft der Schlag. Sie ist wahnsinnig hübsch und so ein lieber Mensch. Irgendwie läßt es mich nicht mehr los, daß ich sie gestern so elend gesehen habe. Dann die Explosion … das hat mir fast das Herz zerrissen. Und je mehr ich versuche, das zu ignorieren, desto schlimmer wird es. Wie lautet deine Diagnose, Frau Psychologin?“

Seufz. Ist das herrlich. Weniger herrlich finden die beiden, daß da immer noch Robert im Koma liegt und keine Ahnung hat, daß Sarah ihn nicht mehr kennt. Er weiß natürlich auch nicht, was sie da tut. Das nagt schwer am Gewissen aller Beteiligten, aber was will man gegen Amnesie machen?

Für denjenigen, der Robert umbringen wollte, ist das jedenfalls die perfekte Gelegenheit, das nachzuholen und es Christopher in die Schuhe zu schieben …

Letzter Satz für heute: Hoffentlich gab es auch wirklich ein Happy End.