Die Profiler-Reihe goes Bastei Lübbe

Die treuen Leser meines Blogs erinnern sich vielleicht: Vor etwas über einem Jahr habe ich die Brocken der Verlagssuche hingeschmissen und beschlossen, mein Glück als Selfpublisher zu versuchen. Ich kann jetzt, ein Jahr später, nicht behaupten, diese Entscheidung bereut zu haben. Das Unsterblichen-Epos hat einen unerwartet guten Start hingelegt und nach kleineren Startschwierigkeiten hat sich dieses Jahr auch die Profiler-Reihe richtig gemausert.

Aber das Schicksal hat ja immer Lust auf kleinere oder größere Ironien, und so trug es sich schon im Mai zu, daß mich eine Mail aus dem Hause Bastei Lübbe erreichte. Und da ich ja, wie bereits erwähnt, nicht prinzipiell etwas gegen Verlage habe, habe ich natürlich gern Material zur Prüfung rausgegeben und kann nun verkünden:

Die ersten sieben Teile der Profiler-Reihe werden in neuem Gewand als E-Books bei Bastei Entertainment erscheinen.
Vorerst die ersten sieben und vorerst nur als E-Book, aber mal sehen, was noch kommt!

Butter bei die Fische!

So sagt man doch, oder? Ich wüte jetzt schon eine ganze Weile vor mich hin und beschäftige mich mit den (Un-)Möglichkeiten des modernen Selfpublishing (modern deshalb, weil das 2005 einfach noch ganz anders vonstatten ging). Nicht mehr lange und dann gibt es Lesefutter von mir – viel Lesefutter.

Sehr viel.

tdu

Am 25. August geht es los mit dem Auftakt des Unsterblichen-Epos „Die Tochter der Unsterblichen„.

  • für Kindle: 3,99 Euro
  • als gedrucktes Buch bei Amazon CreateSpace, ISBN 978-1500440688, 14,95 Euro

auch als ebook (epub) bei anderen Händlern, ISBN 978-3847697954

  • neobooks.com, 3,99 Euro
  • ebook.de, 3,99 Euro

 

 

 

abgrund

Am 27. Oktober wird es dann spannend mit dem ersten Teil meiner Thriller-Reihe, „Am Abgrund seiner Seele„.

  • für Kindle: 2,99 Euro
  • als gedrucktes Buch bei Amazon CreateSpace, ISBN 978-1500545246, 9,99 Euro

auch als ebook (epub) bei anderen Händlern, ISBN 978-3847698326

  • neobooks.com, 2,99 Euro
  • ebook.de, 2,99 Euro

 

 

 

ldv

 

Anfang Dezember ist Teil 2 des Unsterblichen-Epos dran: „Die Lehren der Vergangenheit“ (wieder Kindle und Createspace, ISBN 978-1500467364).

 

 

 

 

 

 

Im Januar ist „Armes reiches Mädchen“ an der Reihe, Teil 2 der Thriller-Reihe.

 

zdh

 

Danach kommt „Die Zeit der Halbblutmagier„, Teil 3 des Unsterblichen-Epos, etwa Ende Februar/Anfang März (Kindle und Createspace, ISBN 978-1500467456).

 

 

 

 

 

 

Im April kommt „Ihre innersten Dämonen„, Teil 3 der Thriller-Reihe.

 

vdm

 

Der Abschluß des Unsterblichen-Epos, „Die Verderbnis der Magie„, erscheint dann im Mai/Juni 2015 (Kindle und Createspace, ISBN 978-1500467517).

 

 

 

 

 

 

Danach geht es weiter mit „Yorkshire Infant Ripper„, Teil 4 der Thriller-Reihe – und dem ganzen Rest!

Ich freue mich schon …

 

Dringend gesucht: Mut!

Die Tage habe ich noch irgendwo gelesen, zum Veröffentlichtwerden gehört nicht nur Talent, sondern auch eine Menge Glück.
Selten war eine Aussage so wahr. Vielleicht gehören auch noch tausend andere Unwägbarkeiten dazu, ich kann es nicht benennen. Aber ich kann davon berichten, wie es mir mit meinem Vorhaben, veröffentlicht zu werden, bislang ergangen ist.

Im Jahre 2010 habe ich mich das erste Mal auf die Suche nach einer Literaturagentur begeben, denn so ziemlich jeder große, veröffentlichte Autor hat eine – entweder, um an die großen Verlage ranzukommen und/oder um sich von den Agenturen bei den Veröffentlichungen begleiten zu lassen und eine bessere Verhandlungsposition einzunehmen. Kurzum: Sich eine Agentur zu suchen, wird allgemein empfohlen.

Ende 2010 hatte ich dann auch schon einen Vertrag in der Tasche und das Manuskript schwirrte durch die Lande – und dann kam das große Pech. Meine Agentin wurde ernsthaft krank. Da ich sie aber persönlich mochte, habe ich Geduld bewiesen bis Mitte 2012. Als klar war, da kommt nichts mehr, haben wir in gemeinsamem Einvernehmen den Vertrag aufgelöst. Deshalb kann ich auch nichts dazu sagen, wie es mit ihr unter normalen Umständen hätte laufen können, denn die Umstände waren nicht normal. Dafür war meine Geduld aber ziemlich beachtlich.

Das mußte sie auch weiterhin sein, denn dann habe ich mich auf die Suche nach einer neuen Agentur gemacht. Monatelanges Klinkenputzen war angesagt. Immerhin hat die Hälfte der Agenturen das gesamte Manuskript angefordert und nach zähem Ringen und Warten kam dann mehr als ein halbes Jahr später (Frühjahr 2013) die Zusage. Man sieht deutlich, lange Zeiträume sind nichts in dieser Branche.

Man sieht auch: Der Text kann was. Es hat schon mehrmals Interesse geweckt, bei Absagen jedes Mal Begründungen erhalten und bei den Lesern kam er bis heute immer uneingeschränkt gut an. Das ist mir so noch nie vorher passiert, aber wenigstens die Leser waren sich immer einig: Super. Mehr davon.

Die Gründe für die Absagen waren höchst unterschiedlich und auch mal mehr und mal weniger nachvollziehbar – für mich. Die Kunst ist, herauszufiltern, was einem hilft und was nicht. Manche Ratschläge helfen auch schlichtweg überhaupt nicht. Wie zum Beispiel soll sich meine Heldin in ihren späteren Mann verlieben und gleichzeitig noch fürchten, daß ausgerechnet er der Vergewaltiger ist, der an der Uni sein Unwesen treibt? Das kam mal als ernstgemeinter Vorschlag, aber psychologisch macht das einfach keinen Sinn. Zumindest war ich nicht fähig, das so hinzuschreiben.

Im Jahre 2013 wurde mein Text also von meiner Agentur auf allerbeste Weise herausgeputzt und anhand der Aufbereitung des Exposes und der Durchführung des Lektorats sah ich: Da hat jemand mich und meinen Text verstanden.
Aber schon wieder kommt die Geduld ins Spiel – irgendwie war es schon fast September, als der Text mal wieder das Haus verließ und seine Runde bei den Verlagen machte.

Und Verlage haben ja Zeit. Viel Zeit. Zumindest kommt einem das als Autor so vor, wenn man wartet – jeder Lektor würde wahrscheinlich heftigst dementieren. Im November ließen sich die ersten – schnellen – Absagen blicken und auch die ersten Gründe. Die waren nun wieder größtenteils neu, lieferten uns aber einen Hinweis, um entsprechend ein neues Konzept aufzustellen. Daran habe ich monatelang gefeilt, schließlich grünes Licht bekommen, die Umarbeitung begonnen und gleich auch noch eine völlig neue Story hinterhergeschoben. Aber irgendwie wurde es trotzdem Ende Juni, bis klar war: Die Umsetzung war nix.

In der Zwischenzeit kamen auch noch weitere Absagen, die klar machten: Es fehlt an Mut. Als Studentin war meine Heldin den Lektoren einfach zu jung. Keine Zeit, sie heranwachsen zu lassen, obwohl sie schon im zweiten Teil professionell arbeitet. Sie darf nicht werden – sie muß schon sein. Ihr Privatleben war ihnen zu langweilig – klar, der spektakuläre Beruf der Profilerin allein ist ja nicht interessant genug …?
Auch da muß ich sagen: Ich verballere nicht mein gesamtes Konfliktpotenzial in Teil 1. Der Ehekrach kommt ja noch – in Teil 4. Die Sinnkrise auch. Die ungeplante Schwangerschaft. Kommt ja alles noch!
Man fand es auch nicht glaubwürdig, daß meine Psychologiestudentin gut über Psychologie Bescheid weiß. Na ja, ich war selbst noch Psychologiestudentin, als ich den Text geschrieben habe und war fachlich nie fitter als damals.

Das Fazit, das ich gezogen habe: Man wünscht sich einen Text wie viele andere. Eine erwachsene Ermittlerin mit privaten Wehwehchen wie viele andere. Etwas Austauschbares, wenn auch besser kalkulierbar.
Reaktion meiner Leser: Völliges Unverständnis. Meine Reaktion: Durchwachsenes Verständnis, aber nur eine bedingte Motivation, meinem Text die Einzigartigkeit zu nehmen. Warum sagen mir alle Leser, das sei „endlich mal was Anderes“, wenn genau das hinterher das Problem ist?
Fragen die Verlage ihre Leser nicht?

Da ich auch in meinem Brotberuf mit Verlagen zu tun habe, habe ich inzwischen ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie die ticken. Und als Online-Redakteurin in einem Startup mußte ich schon staunen, wie innovationsscheu die Verlage sind – in technischer und vertrieblicher Hinsicht, aber – und das sagt die Autorin in mir – anscheinend auch inhaltlich gesehen.
Das ist schade, denn die Verlage haben eine diffuse Angst, durch die sie sich viele Chancen entgehen lassen. Wieviele abgelehnte Autoren gibt es mittlerweile, die höchst erfolgreiche Selfpublisher sind? Und dann klopfen die Verlage ja doch wieder an.
Ich habe gerade noch von einer Autorin gehört, die vergeblich Agentur und Verlag gesucht hat, dann selbst veröffentlicht hat, kurz vorher doch eine Verlagsanfrage auf dem Tisch hatte und nun auch von einer Agentur angesprochen wurde, kaum daß ihr selbst veröffentlichtes Buch gut läuft.
Das kann es ja nicht sein. Wie sollen wir Autoren uns denn da vorkommen?

Ich nehme mein Glück nun jedenfalls auch wieder selbst in die Hand, da von meiner Agentur keine Vorschläge mehr kamen, was jetzt mit meinem Text passieren soll. Oh, ich habe da noch diverse Ideen. Am Ende steht etwas, das ich 2005 schon ausprobiert habe und nun auch für mein vierteiliges Fantasy-Epos wieder plane: Selfpublishing.
Da ich aber den Glauben an meinen Text und an seine Verlagstauglichkeit trotz allem nie aufgegeben habe – mühsamer Lernprozess! – hoffe ich, mein bisheriger Eindruck der Innovationsfreudigkeit im Sektor der ebook-Verlage bewahrheitet sich.

Ich hab ja nichts gegen Verlage. Ich würde ja gern immer noch über einen Verlag veröffentlichen. Ich staune nur darüber, wie oft man zu hören bekommt, wie toll der eigene Text ist, wäre da nicht dieses Detail und jene Kleinigkeit … Es läuft irgendwie immer auf ein „Ja, aber“ hinaus.
Man braucht schon einen verdammten Dickschädel und ein noch dickeres Fell, um sich das dauerhaft anzutun. Aber ich bin immer noch von meinem Text überzeugt und er wird das Licht der Welt erblicken. Die Frage ist nur, wie.

Alles neu macht der Mai

Wahrscheinlich ist das Taktik von den Verlagen: Man läßt den Autor einfach solange schmoren, bis er selbst Absagen dankend entgegennimmt. Dann packt man noch ein paar Änderungsideen obendrauf, die der Autor nur begrenzt nachvollziehen kann … und fertig ist der Neuanfang!

Eine gute Agentur ist in solchen Fällen viel wert. Sie filtert, sortiert und schlägt vor. Das ist vor allem dann gut, wenn man vor lauter Wald die Bäume nicht sieht und zwar genug Text hat, den man verwenden könnte, aber selbst nicht drauf kommt, wie.
So kam es, daß ich jetzt die Thriller-Reihe mit meiner Agentur umgekrempelt habe – und ich muß sagen, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Mit dem ehemaligen sechsten Teil geht es los, gefolgt von 5 und 4, dann kommt eine ganz neue Geschichte und dann Teil 7 obendrauf.
Zumindest ist das der aktuelle Stand.

Ich habe mir gerade mal die Mühe gemacht, das hier auch entsprechend abzubilden, so daß man sich einen Eindruck verschaffen kann, wie das aussehen soll. Bis zur Buchmesse wird jetzt fleißig gebastelt und editiert …

 

Von Talent und blutigen Nasen

Wenn mir vorher einer gesagt hätte, wie anstrengend und absolut nervtötend es ist, sich einen Verlag zu suchen …
… hätte ich mich trotzdem aufgemacht. Ganz klar. Aber es gehört schon ein langer, langer Atem dazu.

Gestern in illustrer Autorenrunde haben wir darüber philosophiert und es wurde Überraschung angesichts meiner Motivation und meines Durchhaltevermögens laut. Ich habe mir dann klargemacht, daß ich wirklich einen langen Atem habe.
Geschrieben habe ich „Am Abgrund seiner Seele“ in der ersten Fassung schon Ende 2009. Es wurde Herbst 2010, bis der Text soweit bearbeitet war, daß ich ihn vorzeigen wollte. Im Dezember 2010 hatte ich dann meinen ersten Agenturvertrag.
Daß ich den Mitte 2012 wieder aufgelöst habe, lag an einer Verkettung unglücklicher Umstände und dafür kann niemand verantwortlich gemacht werden. Aber es ist ernüchternd, so lange mit einem Text dazusitzen, der vor Herzblut nur so trieft und den ich sowohl inhaltlich als auch vom Genre her für absolut veröffentlichungstauglich halte. Wenn kein Psychothriller, was denn bitte dann?
Es dauerte noch bis Februar 2013, bis ich den nächsten Agenturvertrag in der Tasche hatte – bei einer wirklich tollen, engagierten Agentur, die mir das Gefühl gibt, mein Baby auf jeden Fall an den Mann bringen zu wollen. Aber natürlich braucht ein sorgfältiges Lektorat Zeit … und seitdem brauchen die Verlage jede Menge Zeit. Mehr, als meine Nerven noch ertragen können.

Bei mir ist es eben nicht wie bei den seltenen, aber umso häufiger erzählten Glücksfällen, in denen die Leute Tage nach ihrer Einsendung den Agenturvertrag in den Händen halten und Wochen später den Verlagsvertrag unterschreiben. Am besten noch mehrere in Folge. Das gibt es, aber das ist wirklich nicht der Regelfall. Das hat auch alles mit Talent nichts zu tun – die allermeisten Autoren, die es zu einer Agentur schaffen, sind talentiert. Punkt. Was dann kommt, ist pures Glück. Entweder man hat es und es geht sehr schnell, oder aber man hat es nicht und wartet und wartet … bis zur Absage oder zur Zusage, mit der man gar nicht mehr rechnet.
Willkommen in der Realität.

Man möchte da gern an sich zweifeln, aber das ist falsch. Das darf man nicht. Ich halte mir immer wieder vor Augen, daß ich gute Arbeit abgeliefert und wirklich alles gegeben habe. Und mein Baby trieft vor allem deshalb vor Herzblut, weil ich schon vor zehn Jahren Thriller schreiben wollte, mir aber bis vor fünf Jahren das Handwerkszeug fehlte. Als ich es dann endlich hatte, habe ich auch gleich losgelegt und ich werde solange für diesen Text kämpfen, bis ihn jemand offiziell beerdigt (nicht ich).
Für diesen Text oder einen Alternativentwurf dieses Thrilleruniversums, das man vielleicht etwas leichter etikettieren kann. Werden wir sehen.

Während man wartet, ist man sehr leicht geneigt, zwischen Depression, Verzweiflung und Wut zu schwanken und darüber in höchste Unproduktivität zu verfallen. Das geht mir inzwischen so derart auf die Nerven, daß ich beschlossen habe, einfach wieder zu schreiben – ohne Sinn und Plan, einfach drauflos, was mir paßt und davon möglichst viel auf einmal. Einfach um zu sehen, daß es noch geht – und daß es noch Spaß macht. Denn während man sich immer wieder blutige Nasen holt, vergißt man das allzu leicht.

Vom Leben mit dem Schreiben

Autoren sind wie ganz empfindliche Pflanzen. So wie manche Pflanzen eine bestimmte Menge an Sonnenlicht und Wasser brauchen, so benötigt der Autor bestimmte Umstände und Befindlichkeiten, die ihm das Schreiben erst ermöglichen. Gut, manche Autoren sind besonders produktiv, wenn sie gestreßt oder depressiv sind. Bei mir hat der gerade vergangene Umzug jedoch eher bewirkt, daß ich völlig den Bezug zum Handwerk verloren hab. Zum Handwerk und zu meinem Thriller-Universum, das ich zwar hinsichtlich der Handlung abgeschlossen habe, das aber für mich alles andere als abgeschlossen ist. Immerhin liegt Teil 1 der Reihe zur Zeit bei einer auch nach ersten Absagen immer noch recht stattlichen Liste von Verlagen und mein Herzblut kocht beim Gedanken daran, daß jemand es nimmt – oder daß keiner es will.

Die Erwartungen, die man an sich selbst stellt, können einen mitunter regelrecht lähmen. Nachdem ich mich wochenlang nicht mit irgendetwas rund um Buchstaben, Erzählen und Schreiben beschäftigt habe, war meine Hemmschwelle sehr groß, wieder damit anzufangen. Wenn überhaupt, habe ich es gerade mal geschafft, ein Dokument zu öffnen, reinzulesen und pauschal alles als schlecht zu empfinden. Ich wußte nicht, wo ich anfangen soll.
Insofern ist es ein Geschenk des Himmels, daß ich mich gerade mit der Fragestellung befasse, ob die Thriller-Reihe nicht auch mit einem späteren Teil beginnen kann. Die Frage ist mir nicht neu, ich habe sie mir schon früher gestellt, denn letztlich ist es am wichtigsten, daß die Reihe insgesamt das Licht der Veröffentlichung erblickt.

Oder doch nicht? Denn während ich versuche, den Anfang des dritten Teils für eine mögliche Abkopplung umzuschreiben, blutet mein Herz und hofft, daß das nie nötig sein wird. Aber wie ich weiß, liegt es manchmal an Details und für einen Verlag ist es hinsichtlich der Vermarktung natürlich schwer, eine Studentin als Protagonistin in eine Schublade zu stecken und ein Etikett draufzukleben. Das ist da durchaus schwierig, wie ich zugeben muß.

Bleibt zu hoffen, daß ich von meiner aktuellen Umschreib-Aktion nicht mehr profitiere als hinsichtlich der Feststellung, daß ich tatsächlich noch schreiben kann. Noch vor wenigen Tagen saß ich staunend vor meinen Texten und dachte: Wie geht das? Wie schreibt man so etwas? Und ich habe versucht, zu tun, was alle predigen und einfach irgendwo anzufangen. Es einfach in Angriff zu nehmen und zu versuchen.
Aber das hat erst jetzt geklappt. Erst jetzt, mit einem konkreten Ziel, wird aus Theorie Praxis und ich sehe, daß ich noch ganz instinktiv weiß, wie das alles funktioniert. Ich kann mir stundenlang überlegen, auf welche Weise ich eine Figur einbringen möchte, Formulierungen umschmeißen, Details ersinnen. Und ich stelle fest, wie gut es mir tut, das Handwerk wieder aufzunehmen und mich in eine fremde Welt einzudenken.

Aber das muß ich ja keinem Schreiber erklären.

Die Büchse der Pandora

Und plötzlich fühlt man sich wie ein blutiger Anfänger.
Was ist passiert? Eigentlich nichts weiter, als daß ich gestern das erste lektorierte Stück meines Manuskripts von meiner Agentur zurückbekommen habe.
Was soll ich jetzt damit tun?
Vielleicht etwas plakativ gefragt, aber de facto hatte ich noch nie ein richtiges Lektorat. Traurig, aber wahr. Ich weiß überhaupt nicht, was meine Aufgabe ist! Ja, die Anmerkungen überdenken und den Text ändern. Schätze ich 😉
Und die Anmerkungen, die ich zumindest im Inline-Text der Mail gestern vorgefunden habe, sind alle spitze. Insofern muß ich keinen Bammel haben, daß sich im Dokument etwas Schlimmeres versteckt. Wäre mein Text schlecht, läge er nicht bei der Agentur!

Aber trotzdem fand ich es gestern enorm schwierig, das Dokument zu öffnen und reinzugucken. Ich dachte, ich öffne die Büchse der Pandora. Außerdem beschlich mich eine gewisse Furcht, jetzt plötzlich einen Text zu verschlimmbessern, den ich ja nun vor immerhin drei Jahren geschrieben habe.
Irgendwann war das Dokument dann doch offen und erschlug mich mit einer schieren Masse an Anmerkungen – zur alten Rechtschreibung. Die verfechte ich ja bis heute, seit ich mir als bockige Achteinhalbjährige dachte: Die verhunzen die Ästhetik meiner Muttersprache, ohne uns überhaupt zu fragen! Da mach ich nicht mit.
Ich beherrsche die reformierte Rechtschreibung zwar trotzdem, nur: Sie ist mir egal 😉
Dann werd ich wohl mal in den sauren Apfel beißen und jetzt aaaaalles auf reformiert ändern. Juhuu.

Und mal sehen, was mich da sonst noch erwartet. Irgendwie wandert gerade die Ich-Perspektive von meiner Protagonistin zum Antagonisten. Auch mal was Neues.
In jedem Fall denke ich schon, daß es dem Text zugutekommen wird. Mit meiner neuen Agentur schwimme ich jedenfalls auf einer Wellenlänge!

Guter Dinge

Zum ersten Mal seit einer ziemlich langen Zeit blicke ich den weiteren Veröffentlichungsplänen mal entspannt entgegen.
Alles kein Wunder, wenn man die richtige Agentur gefunden hat. Zumindest fühlt es sich sehr danach an, denn ich fühle mich gut aufgehoben bei Arrowsmith. Schon jetzt, dabei ist noch gar nicht viel passiert. Unterzeichnung der Agenturvereinbarung (gut, das ist mehr als nichts!), ein tolles Telefonat und auch sonst werde ich auf dem Laufenden gehalten.
Für einen Info-Junkie wie mich ist das perfekt! Vor allem ist es ziemlich perfekt, das gute Gefühl zu haben, daß endlich alles rund läuft. Das wird auch mal Zeit. Für Krankheiten kann zwar niemand was, aber nützlich sind sie natürlich auch nicht!
Ich bin mal gespannt, wie es jetzt weitergeht und was die Messen so bringen. Die Art und Weise, wie mein Baby präsentiert wird, ist auf jeden Fall schon mal spitze und sieht sehr vielversprechend aus!
Da hat die Agentursuche sich doch gelohnt.

Auf ein Neues!

Es geht wieder los!!
Endlich ist es soweit: Ich werde nun wieder von einer Agentur vertreten. Dabei handelt es sich sehr zu meiner Freude um die Hamburger Arrowsmith Agency, von der ich schon viel Gutes gehört habe. So viel Gutes, daß ich mich fast nicht getraut hätte, überhaupt hinzuschreiben. Umso größer war dann meine Freude, als mein Thriller auf Interesse stieß – und erst recht habe ich Luftsprünge gemacht, als dann nun die Zusage kam.

Nicht weiter überraschend, könnte man meinen, aber ich habe ja nun mit dem Thriller auch schon einiges erlebt. Er wurde ja bereits durch eine Agentur vertreten, aber im letzten Frühjahr haben wir den Vertrag einvernehmlich aufgelöst, weil meine Agentin aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiter arbeiten konnte. Dem waren viele sehr ereignislose Monate vorangegangen, die natürlich zermürbend sind und an den Nerven zerren.
Es ist schwierig, wenn man schon soweit gekommen ist und dann plötzlich wieder einen Schritt zurückmachen muß. Man ist frustriert und zweifelt. Seit Ende 2009 arbeite ich an diesem Text und seinen Fortsetzungen, mein ganzes Herzblut steckt drin. Weniger geht nicht, denn ohne Herzblut schreibe ich nur Unfug.
Und trotz aller Schwierigkeiten habe ich mir geschworen: Ich versuche es damit solange, bis es klappt oder ich tot im Grab liege.

Jetzt geht es also endlich wieder weiter und die Verlagssuche beginnt erneut. Ich bin gespannt, was auf dem Weg dorthin noch alles geschehen wird. In den letzten drei Wochen war ich überhaupt nicht untätig, sondern habe die Erzählperspektive des Thrillers geändert zu einem auktorialen Erzähler. Die Idee hatte ich schon lange, aber bis jetzt hat der Impuls gefehlt, das wirklich umzusetzen. Dabei ist es eine durchaus lohnende Änderung, wie ich finde, und meine Befürchtung, daß dadurch Intensität verlorengeht, hat sich nicht bewahrheitet.
Im Gegenteil, ich finde, es ist sogar besser geworden.
Hätte der Thriller sich nicht ursprünglich mal aus einer Dystopie entwickelt, hätte ich ihn vielleicht von vornherein anders geschrieben. Aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer!

Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt.