Auf ein Neues!

Es geht wieder los!!
Endlich ist es soweit: Ich werde nun wieder von einer Agentur vertreten. Dabei handelt es sich sehr zu meiner Freude um die Hamburger Arrowsmith Agency, von der ich schon viel Gutes gehört habe. So viel Gutes, daß ich mich fast nicht getraut hätte, überhaupt hinzuschreiben. Umso größer war dann meine Freude, als mein Thriller auf Interesse stieß – und erst recht habe ich Luftsprünge gemacht, als dann nun die Zusage kam.

Nicht weiter überraschend, könnte man meinen, aber ich habe ja nun mit dem Thriller auch schon einiges erlebt. Er wurde ja bereits durch eine Agentur vertreten, aber im letzten Frühjahr haben wir den Vertrag einvernehmlich aufgelöst, weil meine Agentin aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiter arbeiten konnte. Dem waren viele sehr ereignislose Monate vorangegangen, die natürlich zermürbend sind und an den Nerven zerren.
Es ist schwierig, wenn man schon soweit gekommen ist und dann plötzlich wieder einen Schritt zurückmachen muß. Man ist frustriert und zweifelt. Seit Ende 2009 arbeite ich an diesem Text und seinen Fortsetzungen, mein ganzes Herzblut steckt drin. Weniger geht nicht, denn ohne Herzblut schreibe ich nur Unfug.
Und trotz aller Schwierigkeiten habe ich mir geschworen: Ich versuche es damit solange, bis es klappt oder ich tot im Grab liege.

Jetzt geht es also endlich wieder weiter und die Verlagssuche beginnt erneut. Ich bin gespannt, was auf dem Weg dorthin noch alles geschehen wird. In den letzten drei Wochen war ich überhaupt nicht untätig, sondern habe die Erzählperspektive des Thrillers geändert zu einem auktorialen Erzähler. Die Idee hatte ich schon lange, aber bis jetzt hat der Impuls gefehlt, das wirklich umzusetzen. Dabei ist es eine durchaus lohnende Änderung, wie ich finde, und meine Befürchtung, daß dadurch Intensität verlorengeht, hat sich nicht bewahrheitet.
Im Gegenteil, ich finde, es ist sogar besser geworden.
Hätte der Thriller sich nicht ursprünglich mal aus einer Dystopie entwickelt, hätte ich ihn vielleicht von vornherein anders geschrieben. Aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer!

Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt.

Ende mit Schrecken

Ich hab mich noch nie so lang durch ein Ende gequält. Mir wollte einfach die ganze Zeit nicht einfallen, wie ich Teil 10 zu einem guten Ende bringen kann. Irgendwann hatte ich dann die Idee, daß die Terroristen sich rächen und die Polizeistation angreifen wollen – nur das weitere Szenario wollte mir nicht einfallen.
Seit letztens nicht. Es wollte einfach nicht!

Bis jetzt … Vorhin habe ich den vorläufig letzten Satz geschrieben. Vorläufig deshalb, weil man am Counter erkennen kann, daß die Story noch nicht so umfangreich ist, wie ich sie gern hätte. Das kriege ich aber dadurch in den Griff, daß ich alles etwas ausführlicher schreiben muß, als es im Moment dasteht. Gelesen habe ich den Text nämlich schon mal, da ist mir das aufgefallen. Eigentlich ist mir das sogar schon beim Schreiben aufgefallen.

Aber vorerst höre ich hier auf und überlege, was ich als nächstes aushecken kann …

Letzter Satz: Etwas anderes interessierte mich in diesem Moment nicht.

Erfahrungen mit CreateSpace

Ich finde, Selfpublishing ist nicht die schlechteste Idee. 2005 habe ich, um Erfahrungen zu sammeln, den Weg über Books on Demand gewählt. Damals kostete das Basispaket 360 Euro und beinhaltete eine ISBN, das Mastering und einiges mehr an Abwicklung. Fair, wie ich fand und ich bereue auch bis heute nicht, BoD ausprobiert zu haben, weil ich viel über die Funktionsweise der Buchbranche, Vertriebswege und viele andere Dinge gelernt habe. Es war eine interessante und lehrreiche Erfahrung.
Und eine weitaus positivere als die, die ich später in Richtung Kleinverlag gegangen bin, denn auch unter denen gibt es schwarze Schafe. Da sollte man wirklich aufpassen und die Spreu vom Weizen trennen.

Ein noch weitaus interessanterer Weg als Books on Demand ist in meinen Augen Amazons CreateSpace, seines Zeichens auch ein on Demand-Anbieter, allerdings in den USA. Bis zur Aktion, daß man als NaNoWriMo-Gewinner 5 Bücher kostenlos von CreateSpace bekommt, wußte ich von diesem Anbieter noch gar nichts – aber ich muß sagen, meine Erfahrungen sind sehr positiv!
Da spielt man doch glatt mit dem Gedanken, wirklich noch die eine oder andere (gut gemachte!!!) Indie-Publikation auf den Weg zu bringen, das schließt die Verlagssuche ja nicht aus, wenn man es mit anderen Texten tut.

Kurz vor Weihnachten habe ich also, wie im vorangegangenen Posting bereits erwähnt, eine Handvoll meiner Bücher genommen und bei CreateSpace angelegt, um mir je 5 Freiexemplare zu sichern. Eine schön unkomplizierte Sache, denn man wird gut verständlich durch alle Schritte geführt. Etwas unflexibel fand ich die Möglichkeit, den Textkörper per Word oder PDF bereitstellen zu müssen, denn für meine Zwecke war es mir zu aufwendig, in Grafikprogrammen eine gute PDF zu erstellen und layouten in Word ist ziemlich krampfig, aber gut.

Praktisch ist, daß man sich einen digitalen Proof seines Werkes anschauen kann. Der hat zwar auch so seine Tücken, denn wie ich inzwischen festgestellt habe, sind die Ränder im Buch dann doch etwas schmaler und in zwei von fünf Büchern fehlen Seitenzahlen. Ich weiß nicht, warum.

Beim Cover hat man mehrere Möglichkeiten. Man kann ein eigenes hochladen oder den CS-eigenen Cover Creator nehmen. Obwohl ich gerne mit Photoshop arbeite, war ich in diesem Fall für fünf privat zu gebrauchende Bücher zu faul, mir selbst was zu bauen, weil teils ganz schöne Vorlagen dabei sind, die man auch gut anpassen kann. Jedes Layout hat nochmal Unterlayouts und man kann eigene Fotos hochladen.
Das Gestalten ging ganz fix und förderte ein ansprechendes Ergebnis zutage.

CreateSpace verspricht, innerhalb von 48 Stunden Druckfreigabe zu erteilen und hat das jedes Mal noch deutlich unterboten. Vielleicht kam mir da die Zeitverschiebung zugute.
Bei einer richtigen Veröffentlichung würde ich auf jeden Fall einen echten Proof anfordern und mich nicht auf den Digital Proofer verlassen, aber diesmal habe ich ja nur Bücher für den Privatgebrauch erstellt und alle Veröffentlichungskanäle abgewählt.
Ärgerlich ist, daß man für Tantiemenauszahlung eine amerikanische Steuernummer braucht – und zum Bestellen eigener Exemplare eine Kreditkarte. Aber gut.

Nun zum Wesentlichen: Die Qualität der Bücher ist super. Das sage ich mit Einschränkungen, denn ich habe die Erfahrung gemacht, daß die Bücher nur dann perfekt verarbeitet sind, wenn sie nicht zu dick sind. Bei einigen meiner dickeren Exemplare habe ich welche mit extrem schmalem Rand dabei, bei einem ist der Rücken nicht ganz akkurat geschnitten.
Das passiert aber nur bei den 700 Seiten-Monstern, bei dem mit 480 ist alles perfekt.

Das Hochglanzcover ist schön, das Innenleben sieht professionell und sauber aus. Man könnte die Bücher so nehmen und in einen Laden stellen, da würden die nicht weiter auffallen. Und auch, wenn ich diesmal nichts bezahlt habe – die Herstellungskosten halten sich wirklich in Grenzen, vor allem wenn ich mal mit BoD vergleiche.
Auch die Papierqualität ist gut. Zufrieden war ich auch mit dem schnellen und zuvorkommenden Service.

Da müßte ich wirklich mal was indie-mäßiges machen …

Irrsinn im Quadrat

Man kann ja den NaNoWriMo mögen oder nicht – auf jeden Fall gibt’s fürs Gewinnen schöne Goodies. Ein schönes Goodie ist, sich fünf Exemplare eines Buches für lau beim Selfpublishing-Dienst CreateSpace erstellen lassen zu können.
Das brachte mich auf die Idee, mein seit Jahren in der Schublade völlig zu Unrecht verstaubendes Unsterblichen-Epos mal zwischen zwei Buchdeckel zu pressen und zu diesem Zwecke habe ich mir in der Tintenzirkel-Tauschbörse noch weitere Gutscheincodes zusammengesammelt (danke an die netten Spender!).

Gesagt, getan – und an die Arbeit. Für ein Grafikdesignerkind wie mich ist es zwar mittelprächtig abenteuerlich bis anstrengend, in Word layouten zu müssen (gut, theoretisch ginge es auch anders, war aber den Aufwand nicht wert), doch letztlich sah das Ergebnis ganz gut aus. Im Jahre 2005 habe ich ja Erfahrungen mit Books on Demand gesammelt und muß sagen, CreateSpace ist um einiges attraktiver, wenn auch leider in den USA situiert. Aber auf dieses Problem komme ich gleich noch zu sprechen.
Die Abwicklung der Bucherstellung ist jedenfalls erstaunlich unkompliziert und man kann sogar, wenn man gerade keine Lust auf Photoshop hat, einen eigenen CoverCreator benutzen, der erstaunlich präsentable Ergebnisse produziert.

Als alle vier Epos-Teile erstellt waren, habe ich in den sauren Apfel gebissen und sie alle separat bestellt, um sie auch kostenlos zu bekommen. Das Paketporto von den USA bis hier war das einzige, was ich bezahlen mußte, aber das ist letztlich immer noch seeeehr viel billiger, als wenn man hier versuchen würde, so viele Bücher drucken zu lassen.

Und dann begann das Elend.

Irgendwann hat das Pakettracking funktioniert. Es sah auch alles gut aus – die Pakete sind in Frankfurt gelandet und durch den Zoll gegangen, über Speyer oder Saulheim nach zu mir Krefeld gefahren – und dann innerhalb von neun Stunden wurden sie nach St. Vincent and the Grenadines gebeamt.
Recherchen bei Google ergaben, daß es sich dabei wohl um karibische Inseln handeln muß.
Irritiert habe ich dann den Fehler gemacht, bei DHL nachzufragen, was die Tracking-Technik zum Frühstück hatte. Nur um zu erfahren, daß man mir da nicht helfen könne, denn dabei handle es sich nicht um DHL-Pakete, sondern um DHL GlobalMail-Pakete.
Oh, Entschuldigung.

Der Witz bei dem Versuch, GlobalMail zu kontaktieren, ist nur, daß man wieder zu dhl.de weitergeleitet wird.

Der nächste Trackingstatus ließ hoffen: Die Pakete wurden in Krefeld sortiert.
Was aber überhaupt nicht heißt, daß man sie mir dann zukommen ließ. Oh nein!
Nächster Status: Staufenberg bei Frankfurt. Also irgendwie wieder da, wo sie hergekommen sind. Was meinen Verdacht nährte: Die gehen zurück in die USA!
Nur: wieso?

Ich habe an einem Nachmittag so ziemlich jede DHL-Servicenummer angerufen, die man im Internet ergoogeln kann. Im Gegensatz zur offiziellen Kundenhotline hat man es da sogar auf einmal mit Leuten zu tun, die zumindest bemüht sind, einem zu helfen.
Wenngleich sie es nicht konnten, denn: Ist ja DHL GlobalMail und nicht DHL.
Die Pakete liegen hier rum und werden von DHL-Mitarbeitern in die Hand genommen, aber … solange sie nicht umgelabelt wurden, gucke ich in die Röhre. Nix also mit dem Versuch, sie aufzuhalten.

In meiner Not blieb mir nur eins: Bei CreateSpace anrufen. Dale, der nette Mitarbeiter der Member-Hotline, hat sich mein in diesem Moment nervöses Englisch angehört und verstanden, was das Problem war. „I’m sure I can help you“ – das war die erste ermutigende Aussage des Tages. 15 Minuten lang hat er versucht, mir zu helfen und versprochen, bei DHL GlobalMail nachzufragen und mir per Mail mitzuteilen, was los ist.
45 Minuten später kam seine Mail: DHL GlobalMail konnte ihm auch nicht helfen, aber er sagte mir zu, daß alle meine 20 Bücher umgehend neu gedruckt und per Priorityversand an mich verschickt würden. Auf Kosten des Hauses, natürlich. In einer Woche könnte ich mit ihrem Eintreffen rechnen.
Schneller als der ursprüngliche Versand.

Kunde an DHL: SO GEHT DAS.
Jetzt muß schon CreateSpace ausbaden, daß DHL es nicht hinbekommt, Pakete mit Portokosten von 45 $ auch wirklich in Krefeld zuzustellen!
Nein, die Pakete wurden zuletzt in Niederaula gescannt und als zugestellt deklariert. Ganz im Ernst.
Bis zu diesem Erlebnis war DHL mein Lieblingspaketdienst, denn die anderen kriegen es ja noch schlechter hin. Aber irgendwo ist Schluß.

Sollten die Pakete hier irgendwann eintreffen, werde ich hier darüber berichten …

Mord ist immer gut

Eigentlich hatte ich gestern beschlossen, vorerst nicht an der Story weiterzuschreiben, weil mir einfach nichts mehr einfallen wollte. Die einzige Idee, die ich hatte, drehte sich um einen Mord.
Eine Autobombe. Angebracht unter dem Wagen einer Figur, die schon lange dabei ist und die mir ans Herz gewachsen ist …

Aber ich habe es getan. Gestern habe ich einen getippten Mord begangen und heute hatte ich plötzlich tolle Ideen, wie es weitergehen kann.
Wie leicht 3000 Wörter fließen können! Eine Beerdigung, eine Trauerfeier und ein Geständnis. Zitieren bietet sich dieses Mal leider kaum an, denn sonst wird das zu sehr gespoilert.

Mal sehen, was als nächstes kommt …

Todesmutig

Manchmal gibt es gute Gründe, nicht zu schreiben, obwohl man könnte. Zum Beispiel bei Schlüsselszenen – die unterbricht man nicht mittendrin. Deshalb habe ich gestern nicht viel geschrieben und es vorgezogen, den wichtigen Teil heute am Stück zu schreiben.
Zumal ich vom Ablauf noch gar keine genaue Vorstellung hatte …

Glücklicherweise hatte ich sie, als ich sie gebraucht habe, und so kommt nun auch Joshua zu seinem wohlverdienten Orden. Er hat sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen und ist mit dem Hubschrauber nach London geflogen, um eine Katastrophe im Buckingham Palace zu verhindern. Schließlich können die Terroristen ihm mit ihrem Virus nichts anhaben und so vereitelt er zusammen mit Andrea und Christopher den zweiten Anschlagsversuch. Dazu hat er allerdings eine spezielle Meinung.

„Irgendwie ist das eine spezielle Ironie“, sagte Joshua zu mir.
„Was?“ fragte ich.
„Daß der Kerl jetzt Rekonvaleszentenserum erhält, das aus meinen Blut gewonnen wurde!“
Ich grinste. „Das ist allerdings sehr ironisch.“
„Er wird überleben.“
„Trotzdem war das ein guter Trick. Du hast das Virus vernichtet und ihn soweit aus dem Konzept gebracht, daß du ihm die Waffe wegnehmen konntest.“
„Ja, und dann braucht ihr den halben Nachmittag, um mich da rauszuholen!“

Ganz ausgestanden ist die Sache noch nicht, denn zwei Terroristen sind immer noch auf freiem Fuß. Für die muß ich mir jetzt noch etwas überlegen …

Letzter Satz für heute: Der einzige, der ziemlich sprachlos war, war Joshua.

Ein gemächlicher Start

Die ganze Woche über war ich völlig unmotiviert. Selbst aufs Schreiben hatte ich nicht wirklich Lust, was aber zum Teil auch daran lag, daß ich mich in Logikbrüchen verstrickt hatte. Es ist eben immer schlecht, wenn man nicht dem niedergeschriebenen und geplanten Plot folgt, sondern plötzlich alles umwirft und dann feststellt, daß die zeitlichen Abläufe nicht mehr passen.
Wie logisch ist es denn, daß Joshua schon drei Stunden vorher von der Planung eines Attentats weiß, dieses aber nicht stoppen wird?
Eben. Überhaupt nicht. Deshalb weiß er jetzt nicht so früh Bescheid. Was allerdings den Nachteil hat, daß er selbst nicht pünktlich dort ist … ein Teufelskreis!

Er mußte Scotland Yard Bescheid geben. Die mußten aufpassen, Andrea am besten draußen halten. Auf Christopher war bestimmt Verlaß.
Er griff nach seinem Handy und suchte McNeals Nummer heraus. Noch bevor er wählte, erschien auf dem Display der Hinweis, daß der Akku fast leer war.
Auch das noch. Joshua verdrehte die Augen, rief aber trotzdem an.
„Dr. Carter“, begrüßte McNeal ihn, der seine Nummer offensichtlich erkannt hatte. „Wie schön, von Ihnen zu hören! Sie sind wieder fit?“
„Zum Glück ja“, sagte Joshua. „Hören Sie zu, die IRA plant einen neuen Anschlag. Bringen Sie Ihre Leute zum Buckingham Palace. Heute Mittag …“
Das Handy piepte, die Verbindung brach ab, dann schaltete sich das Handy von selbst aus. Joshua fluchte.

Parallel ist Christopher noch im Einsatz und Andrea in London überlegt, wie sie es einerseits schaffen kann, ihre Tochter zu schützen und andererseits den Anschlag zu verhindern. Das alles geht ohnehin nur mit Hilfe von Christopher und Joshua.
Und die arbeiten fleißig …

Letzter Satz für heute: Jetzt ging es los.

Letzter Fleiß für 2012

Bevor der große Showdown kommt, habe ich gerade Schluß gemacht – aber mit gut 3200 Wörtern kann man ja auch schon ganz zufrieden sein!
Zumal ich eine wirklich witzige Passage hatte: Joshua hat angerufen und Andrea hat diesmal die Chance genutzt, ihn am Telefon verklausuliert wissen zu lassen, daß sie in Schwierigkeiten steckt.

Im Wohnzimmer wurden Stimmen laut. Nervös tänzelte der Kleine um mich herum.
„Ist jemand bei euch?“ fragte Joshua, der die anderen anscheinend gehört hatte.
„Ja“, sagte ich. „Gut erkannt.“
Joshua stutzte. „Du klingst angespannt.“
„Natürlich bin ich nervös. Du kennst mich doch.“ Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl. Den mußte er verstehen!
Tatsächlich zögerte er. „Kann Greg uns hören?“ fragte er verklausuliert. Er wollte wissen, ob er frei sprechen konnte.
„Nein, sie sind im Wohnzimmer“, erwiderte ich und fügte hinzu: „Ich habe nicht viel Zeit.“
„Warte, laß mich nachdenken. Ist jemand bei Greg im Wohnzimmer?“
„Richtig“, sagte ich. „Wir werden gleich gemeinsam nach London fahren.“
„Warte … ihr werdet bedroht?“
Jetzt mußte ich selbst überlegen. „Ja, schon seit gestern.“

Tatsächlich versteht Joshua, was Andrea ihm sagen will, und verspricht ihr Hilfe. Die ist auch dringend nötig, denn anderenfalls wüßte Andrea sich wirklich nicht zu helfen. Die Terroristen haben alles im Griff. Da hilft es auch nicht, daß Julie versucht, alles tapfer zu meistern.
Im Augenblick sind sie auf dem Weg nach London und Andrea beschließt, den Terroristen nicht nach der Pfeife zu tanzen. Aber das alles wird es noch in sich haben …

Letzter Satz für heute: Ich hatte Angst vor dem, was jetzt passieren würde.

Müde. Spannend. Fertig!

Ich habe ein ganz neues Problem: Ich schreibe zu schnell.
Welches Hirn kann schon 1700 Wörter in 45 Minuten verarbeiten, ohne durchzubrennen? Richtig. Ich fühle mich ziemlich geschlaucht, obwohl ich heute nur mein normales Tagespensum geschrieben habe. Das dafür aber ziemlich schnell …
War eben spannend!

Andrea und ihre Familie sind Gefangene im eigenen Haus. Terroristen sind eingebrochen und wollen Andrea zu etwas zwingen, das sie unter normalen Umständen nie tun würde. Leider haben sie gute Argumente, denn sie haben Waffen und bedrohen Andreas Tochter.
Das gefällt natürlich auch Gregory nicht besonders gut, aber er traut sich nicht, den Helden zu spielen (ist auch besser so!). Selbst, als Jack anruft, schaffen beide es nicht, ihn über ihre mißliche Lage zu informieren.

Ich holte tief Luft und überlegte, was ich sagen sollte. „Das würde ich immer wieder tun, auch wenn ich bestimmt den Zorn der IRA auf mich gezogen habe.“
Eindringlich sah ich Gregory an. Ich hörte, daß er es nicht übersetzte. Er stockte auch nicht. Er schien verstanden zu haben, was ich versuchte.
„Meinst du?“ fragte Jack. Oh Gott, worüber sollte ich jetzt unbemerkt mit ihm sprechen?
Gregory nickte mir fast unmerklich zu. Er war vorbereitet.
„Was, wenn die Rache wollen?“ sagte ich und hörte, wie er übersetzte: I don‘t want to be a hero. Gut aufgepaßt, dachte ich stumm. Er versuchte, eine logische Fortführung des Gesprächs zu konstruieren.
„Das wäre ja der Hammer“, erwiderte Jack. „Oh, ich muß Schluß machen, es klingelt an der Tür. Also, viel Erfolg morgen und ich erwarte einen vollständigen Bericht!“
Mit versteinerter Miene sagte ich: „Alles klar, bis dann.“
Ich hielt die Luft an und konzentrierte mich ganz darauf, nicht die Fassung zu verlieren, während ich auflegte und das Telefon wegstellte. Das war daneben gegangen. Es war die Chance gewesen, ihn um Hilfe zu bitten. Ich hatte ihn fast soweit gehabt.

Leider verloren. Wenig später werden die drei eingesperrt – Andrea und Julie gemeinsam, aber Gregory allein. Andrea überlegt, wie sie aus der Situation wieder herauskommen soll: Entweder sie tut etwas Furchtbares – oder ihre Tochter stirbt …
Ein Problem, für das es eigentlich keine Lösung gibt.

Letzter Satz für heute: Julie hatte Angst, genau wie ich.

Terroristen zum Kaffee

Da hab ich doch gestern glatt das Bloggen vergessen … geschrieben habe ich nämlich. Genau wie heute, und zwar ziemlich fleißig. Allmählich wird es auch wieder spannend, denn die Terroristen haben jetzt eine Rechnung mit Andrea offen. Schließlich hat sie ja ihren Anschlag vereitelt.
Und was macht man da so als ernstzunehmender Terrorist? Man klingelt an der Tür desjenigen, der einem alles versaut hat, und setzt ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Pistole auf die Brust.

Der Große machte es sich auf der Sofakante neben mir gemütlich. „Uns ist zu Ohren gekommen, daß du morgen einen wichtigen Besuch in London absolvieren wirst.“
Ich erwiderte seinen Blick. „Und?“
Er zog ein Glasröhrchen aus seiner Hemdentasche. „Das nimmst du doch bestimmt mit.“
Ich lachte laut. „Ihr spinnt wohl! Damit lassen die mich doch nie in den Palast!“
„Palast? Wieso Palast?“ fragte der Große. Erst da begriff ich, daß ich mich verplappert hatte.
„Du gehst in den Buckingham Palace?“ wiederholte er.
„Ja“, murmelte ich.

Ab da wird es richtig ungemütlich für Andrea. Die Terroristen staunen noch darüber, daß sie sich nicht sonderlich von ihnen und ihren Waffen beeindrucken läßt, aber mit den Serienmördern aus ihrer Vergangenheit halten sie nicht mit, ob es ihnen paßt oder nicht. Das versucht Andrea ihnen auch zu erklären, aber an den Tatsachen ändert es nichts: Wenn sie nicht mitspielt, muß Julie sterben …

Letzter Satz für heute: Ich fragte mich, ob das seine Entscheidung war.