Plan über Bord

Ich habe es zum ersten Mal seit langem mit einem Phänomen zu tun, das „Am Abgrund seiner Seele“ beinahe zum Einsturz gebracht hätte.
Manche Themenbereiche sind so komplex, daß da auch kein ausgiebiges Plotten mehr hilft. Bei Teil 7 ändert sich alle 5 Minuten etwas an meinem schönen Plan und irgendwie blicke ich da selbst nicht mehr so recht durch.
Warum? Erst mal, weil das Thema Kindesmißbrauch nicht gerade leicht für einen Roman aufzubereiten ist. Andrea spricht mit einem Mädchen, das eine schwere Zeit hinter sich hat und es ist nicht gerade einfach, die Gespräche der beiden mit dem nötigen Feingefühl darzustellen und vor allem so, daß es auf die Dauer nicht langweilt. Zumal das Mädchen verständlicherweise sehr anstrengend ist.

Bis jetzt ist klar: So, wie es ist, wird es nicht bleiben. Das macht aber nichts. Ich schreibe es trotzdem weiter runter und werde dann hinterher ändern, was geändert werden muß. Anderes hängt ohnehin schon längst in der Schwebe. Nebenfiguren? Kommen mit etwas Glück schon vor, aber meist eher nicht.
Der Ausgang der Story? Den hab ich mir gestern neu überlegt.
Handlungsideen für zwischendurch? Die werden gerade überdacht. Gehen Andrea und Katie tatsächlich einkaufen?
Wo kommen die Szenen aus Katies Sicht hin? Was schreibe ich überhaupt aus Katies Sicht?

Aber es ist genau wie beim ersten Teil. Vieles läßt sich nicht vorher planen. Andererseits gehen Pläne auch mal unter. Ursprünglich sollte Andrea erst sehr spät von ihrer eigenen Vergangenheit erzählen. Dann habe ich festgestellt, daß es anders mehr Sinn ergibt.
Es nervt nur und ist unglaublich anstrengend, einen Text von dieser Komplexität zu schreiben, bei dem man jetzt schon merkt, wieviel da irgendwann mal überarbeitet werden wird. Das ist nicht besonders lustig.

Aber ich habe die Herausforderung angenommen.

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