Gott des Prokrastinierens

Ist doch immer wieder dasselbe mit mir. Da hab ich schon den ganzen Tag Zeit, und wann fang ich mit Schreiben an? Um 21.30 Uhr.
Warum? Weil ich heute Nachmittag einen spontanen Anfall von „meine Homepage braucht einen gescheiten Header“ hatte. Der Ursprungsplan für das Ding war, die Cover sämtlicher Bücher da einzubauen, die 2009 und vorher hätten erscheinen sollen. Aber das taten sie nicht und deshalb wurde da nix draus. Bis heute hatte ich auch keinen Alternativplan – und bis heute hatte ich auch keine schicke Slideshow mit meinen Zeichnungen.

Geplottet und mich gescheit eingelesen habe ich übrigens immer noch nicht. Ich schreibe ja lieber, anstatt mich einzuarbeiten. Ja, daß das doof ist, merke ich selbst 😉
Aber zum Glück wußte ich ja, woran ich heute arbeiten könnte, und hauptsächlich befaßte sich das mit Umschreiben anstatt Neuschreiben. Es ging um die Szene, in der Andrea die Liebesbriefe von Gregorys Verehrerin liest, um eine psychologisch fundierte Meinung dazu abzugeben.
Neuschreiben mußte ich Lauras Briefe dafür nicht – wohl aber Andreas Reaktionen darauf und etwas von Gregory, das ich nun in Dialogform haben wollte. In der alten Fassung hatte ich ja wirrerweise drei Perspektiven: Andrea, Greg und Laura. Da war offensichtlich der Wurm drin.
In der neuen Fassung gibt’s nur noch Andrea und die Brandstifter. Weil aber Gregory sich mal was ganz Wichtiges zu Andrea überlegt hat, mußte das jetzt anderweitig eingebaut werden und er hat es ihr kurzerhand gesagt.
War auch dringend notwendig – nach dem, was Andrea da lesen mußte …

Resigniert legte ich die Briefe beiseite. Sie verstand es wirklich nicht. In ihrer Welt kam ich nicht wirklich vor und Gregorys Desinteresse auch nicht.
Sie würde nicht aufhören. Das wußte ich jetzt. Sie würde nicht aufhören, denn trotz seiner Zurückweisung war sie immer noch aktiv.
Ich schloß die Augen und versuchte, mich in sie hineinzuversetzen, so gut ich konnte. Zwar wußte ich nicht, was bei ihr nicht stimmte, aber ich nahm ihren Realitätsverlust zur Kenntnis und kombinierte.
Sie hatte versucht, Gregory für sich zu gewinnen. Sie hatte intensiv um ihn geworben, war sogar zudringlich geworden.
Ich stützte den Kopf in die Hände. In diesem Moment fühlte ich mich einfach nur überfordert. Gerade noch hatte ich davon gelesen, daß eine wildfremde Frau mit meinem Mann ins Bett gehen wollte. Auch da fühlte ich mich persönlich angegriffen. Erneut kochte die Eifersucht in mir hoch. Außer mir ging niemand mit Greg ins Bett!

Das würde ich wohl umgekehrt auch nicht besonders witzig finden. Aber noch weiß Andrea nicht, daß das alles nur der Anfang ist. Noch ist sie Laura nicht einmal begegnet. Kommt alles noch …
Aber wie genau, darüber sollte ich mir jetzt noch ein paar Gedanken machen!

Letzter Satz für heute: „Bringen dich die Briefe irgendwie weiter? Was sollen wir jetzt machen?“

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