Zu allem entschlossen …

… das ist Sadie in jeder Hinsicht. Nachdem sie sich bei ihrer besten Freundin Tessa eine Motivationsrede abgeholt hat, beschließt sie, mit ihrem Kollegen Matt nicht nur gemeinsam zu ermitteln, sondern ihn endlich ein wenig näher kennenzulernen. So ist jedenfalls der Plan.

„Eigentlich bin ich aus einem anderen Grund hier.“ Vor Aufregung drohte ihr Herz fast zu zerspringen.
„Aha?“ Neugierig drehte er sich zu ihr um, bevor er sich Kaffee einschüttete und gab sich Mühe, sie nicht anzustarren.
„Ja, ich habe nachgedacht“, fuhr Sadie nervös fort. „Es tut mir leid, daß ich dich immer wieder habe auflaufen lassen. Ich weiß selbst nicht so genau, warum. Also, wenn es dir jetzt nicht zu dumm geworden ist … dann laß uns doch wirklich essen gehen.“
Überrascht hob er eine Augenbraue, die Tasse in der einen und das Kaffeeglas in der anderen Hand. „Okay.“
Er sagte das beinahe fragend, war verständlicherweise vollkommen überrascht. Sadie errötete und senkte den Blick.
„Ich hätte auch verstanden, wenn du jetzt nein gesagt hättest.“
„Ach was“, sagte er und machte eine wegwischende Handbewegung, so daß beinahe seine Kaffeetasse überschwappte. Schnell stellte er alles hin und klopfte verlegen die Hände an seiner Hose ab. „Ich freue mich. Zwar hätte ich damit jetzt nicht gerechnet, aber ich freue mich. Wann ist es dir denn recht?“

Und so kommt es, daß Sadie plötzlich ihr erstes – ihr allererstes – Date hat. Eine Tatsache, über die sie sich mehr freut, als sie sich eingestehen will. Es imponiert ihr nämlich sehr, daß Matt an ihr interessiert ist. Also gehen sie gemeinsam essen – aber es dauert nicht lange, bis sich ihr Gespräch auf dünnes Eis begibt …

„Aber jetzt sag doch mal, du hast die Ausbildung beim FBI gemacht und trotzdem fährst du jetzt wieder Streife in Waterford. Wieso?“
Verlegen nippte Sadie an ihrer Cola und blickte auf den Tisch. „Das hat verschiedene Gründe. Der wichtigste ist wohl meine Familie. In Quantico war ich ganz allein, das fand ich schwierig.“
„Keinen Anschluß gefunden?“
„Schon, aber meine Familie ist mir sehr wichtig. Mein Onkel kämpft gerade gegen Hautkrebs und da bin ich lieber in der Nähe.“
„Dein Onkel?“ Matt stützte den Kopf in die Hände. „Bist du bei ihm aufgewachsen?“
„Bei ihm und meiner Tante, ja. Ursprünglich kommen wir aus Oregon. Sie haben mich aufgenommen, als meine Familie bei einem Hausbrand ums Leben gekommen ist“, sagte Sadie. Das ging ihr ganz leicht von den Lippen, es war die übliche Geschichte.
Sofort wurde Matts Gesichtsausdruck sehr ernst. „Das wußte ich gar nicht. Tut mir leid. Wann ist das passiert?“
„Es ist fünfzehn Jahre her“, sagte Sadie.

Was nichts heißt. Und Sadie ist sich dessen völlig bewußt, daß sie es mit einem Kollegen zu tun hat. Mit einem Polizisten, der die Narbe einer Schußverletzung erkennen würde, wenn er sie sieht. Ob das lange gut geht?

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