Irrsinn im Quadrat

Man kann ja den NaNoWriMo mögen oder nicht – auf jeden Fall gibt’s fürs Gewinnen schöne Goodies. Ein schönes Goodie ist, sich fünf Exemplare eines Buches für lau beim Selfpublishing-Dienst CreateSpace erstellen lassen zu können.
Das brachte mich auf die Idee, mein seit Jahren in der Schublade völlig zu Unrecht verstaubendes Unsterblichen-Epos mal zwischen zwei Buchdeckel zu pressen und zu diesem Zwecke habe ich mir in der Tintenzirkel-Tauschbörse noch weitere Gutscheincodes zusammengesammelt (danke an die netten Spender!).

Gesagt, getan – und an die Arbeit. Für ein Grafikdesignerkind wie mich ist es zwar mittelprächtig abenteuerlich bis anstrengend, in Word layouten zu müssen (gut, theoretisch ginge es auch anders, war aber den Aufwand nicht wert), doch letztlich sah das Ergebnis ganz gut aus. Im Jahre 2005 habe ich ja Erfahrungen mit Books on Demand gesammelt und muß sagen, CreateSpace ist um einiges attraktiver, wenn auch leider in den USA situiert. Aber auf dieses Problem komme ich gleich noch zu sprechen.
Die Abwicklung der Bucherstellung ist jedenfalls erstaunlich unkompliziert und man kann sogar, wenn man gerade keine Lust auf Photoshop hat, einen eigenen CoverCreator benutzen, der erstaunlich präsentable Ergebnisse produziert.

Als alle vier Epos-Teile erstellt waren, habe ich in den sauren Apfel gebissen und sie alle separat bestellt, um sie auch kostenlos zu bekommen. Das Paketporto von den USA bis hier war das einzige, was ich bezahlen mußte, aber das ist letztlich immer noch seeeehr viel billiger, als wenn man hier versuchen würde, so viele Bücher drucken zu lassen.

Und dann begann das Elend.

Irgendwann hat das Pakettracking funktioniert. Es sah auch alles gut aus – die Pakete sind in Frankfurt gelandet und durch den Zoll gegangen, über Speyer oder Saulheim nach zu mir Krefeld gefahren – und dann innerhalb von neun Stunden wurden sie nach St. Vincent and the Grenadines gebeamt.
Recherchen bei Google ergaben, daß es sich dabei wohl um karibische Inseln handeln muß.
Irritiert habe ich dann den Fehler gemacht, bei DHL nachzufragen, was die Tracking-Technik zum Frühstück hatte. Nur um zu erfahren, daß man mir da nicht helfen könne, denn dabei handle es sich nicht um DHL-Pakete, sondern um DHL GlobalMail-Pakete.
Oh, Entschuldigung.

Der Witz bei dem Versuch, GlobalMail zu kontaktieren, ist nur, daß man wieder zu dhl.de weitergeleitet wird.

Der nächste Trackingstatus ließ hoffen: Die Pakete wurden in Krefeld sortiert.
Was aber überhaupt nicht heißt, daß man sie mir dann zukommen ließ. Oh nein!
Nächster Status: Staufenberg bei Frankfurt. Also irgendwie wieder da, wo sie hergekommen sind. Was meinen Verdacht nährte: Die gehen zurück in die USA!
Nur: wieso?

Ich habe an einem Nachmittag so ziemlich jede DHL-Servicenummer angerufen, die man im Internet ergoogeln kann. Im Gegensatz zur offiziellen Kundenhotline hat man es da sogar auf einmal mit Leuten zu tun, die zumindest bemüht sind, einem zu helfen.
Wenngleich sie es nicht konnten, denn: Ist ja DHL GlobalMail und nicht DHL.
Die Pakete liegen hier rum und werden von DHL-Mitarbeitern in die Hand genommen, aber … solange sie nicht umgelabelt wurden, gucke ich in die Röhre. Nix also mit dem Versuch, sie aufzuhalten.

In meiner Not blieb mir nur eins: Bei CreateSpace anrufen. Dale, der nette Mitarbeiter der Member-Hotline, hat sich mein in diesem Moment nervöses Englisch angehört und verstanden, was das Problem war. „I’m sure I can help you“ – das war die erste ermutigende Aussage des Tages. 15 Minuten lang hat er versucht, mir zu helfen und versprochen, bei DHL GlobalMail nachzufragen und mir per Mail mitzuteilen, was los ist.
45 Minuten später kam seine Mail: DHL GlobalMail konnte ihm auch nicht helfen, aber er sagte mir zu, daß alle meine 20 Bücher umgehend neu gedruckt und per Priorityversand an mich verschickt würden. Auf Kosten des Hauses, natürlich. In einer Woche könnte ich mit ihrem Eintreffen rechnen.
Schneller als der ursprüngliche Versand.

Kunde an DHL: SO GEHT DAS.
Jetzt muß schon CreateSpace ausbaden, daß DHL es nicht hinbekommt, Pakete mit Portokosten von 45 $ auch wirklich in Krefeld zuzustellen!
Nein, die Pakete wurden zuletzt in Niederaula gescannt und als zugestellt deklariert. Ganz im Ernst.
Bis zu diesem Erlebnis war DHL mein Lieblingspaketdienst, denn die anderen kriegen es ja noch schlechter hin. Aber irgendwo ist Schluß.

Sollten die Pakete hier irgendwann eintreffen, werde ich hier darüber berichten …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Unable to load the SwipeAds FunCaptcha. Please contact the site owner to report the problem.