Frühwerk

Man kann auch bis zum frühen Nachmittag schon 3000 Wörter schreiben. Geht alles, wenn man danach weg muß. Heute war so ein bißchen Überbrückung dran – ein weiteres Gespräch mit Inga, ein Besuch bei Matthias in der U-Haft und danach ein saftiger Streit mit Thomas, der vom Kommissar befragt wurde und jetzt denkt, Inga hätte den Mann auf ihn angesetzt. Inga gemeinsam mit Andrea, was im Prinzip auch stimmt, da die beiden dem Kommissar ja gesagt haben, daß Andrea ihn für einen Soziopathen hält.
Und die Vermutung bestätigt Thomas nur allzu plakativ:

„Das darf doch nicht wahr sein!“ brüllte er. „Jetzt soll ich als Sündenbock herhalten, ja?“
„Daß du leicht aggressiv wirst und unbeherrscht bist, sehe ich ja gerade“, erwiderte ich ruhig.
„Hast du schon ein Profil von mir? Ja? Wie lautet denn dein Urteil?“
„Thomas, jetzt hör doch mal mit dem Unsinn auf. Du bist routinemäßig vernommen worden und das hat mit mir überhaupt nichts zu tun.“
„Aber der Kommissar wußte, was Weihnachten passiert ist. Der hat mich auf dem Kieker und ich nehme schwer an, das ist deine Schuld!“
„Zu meinem Beruf zählte es nicht, jemanden fälschlich zu bezichtigen! Das würde ich nicht tun!“
„Prima, dann halt am besten fortan die Klappe. Du betreibst hier Rufmord.“

Danach zweifelt Andrea erst mal an sich selbst. Erstens, weil sie sich nicht sicher ist, ob ihr Urteil richtig war. Und zweitens, weil sie sich in den Hintern beißen müßte, wenn ihr Urteil richtig war – denn dann hat sie einem Verdächtigen den wundervollen Hinweis geliefert, daß sie ihn für verdächtig hält. Sofort zweifelt sie an ihrer Kompetenz und möchte am liebsten weglaufen. In der Familie ermitteln ist eben eine undankbare Aufgabe.

Letzter Satz für heute: Alexander stand schon in der Tür, nickte aber.

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