Die Büchse der Pandora

Und plötzlich fühlt man sich wie ein blutiger Anfänger.
Was ist passiert? Eigentlich nichts weiter, als daß ich gestern das erste lektorierte Stück meines Manuskripts von meiner Agentur zurückbekommen habe.
Was soll ich jetzt damit tun?
Vielleicht etwas plakativ gefragt, aber de facto hatte ich noch nie ein richtiges Lektorat. Traurig, aber wahr. Ich weiß überhaupt nicht, was meine Aufgabe ist! Ja, die Anmerkungen überdenken und den Text ändern. Schätze ich 😉
Und die Anmerkungen, die ich zumindest im Inline-Text der Mail gestern vorgefunden habe, sind alle spitze. Insofern muß ich keinen Bammel haben, daß sich im Dokument etwas Schlimmeres versteckt. Wäre mein Text schlecht, läge er nicht bei der Agentur!

Aber trotzdem fand ich es gestern enorm schwierig, das Dokument zu öffnen und reinzugucken. Ich dachte, ich öffne die Büchse der Pandora. Außerdem beschlich mich eine gewisse Furcht, jetzt plötzlich einen Text zu verschlimmbessern, den ich ja nun vor immerhin drei Jahren geschrieben habe.
Irgendwann war das Dokument dann doch offen und erschlug mich mit einer schieren Masse an Anmerkungen – zur alten Rechtschreibung. Die verfechte ich ja bis heute, seit ich mir als bockige Achteinhalbjährige dachte: Die verhunzen die Ästhetik meiner Muttersprache, ohne uns überhaupt zu fragen! Da mach ich nicht mit.
Ich beherrsche die reformierte Rechtschreibung zwar trotzdem, nur: Sie ist mir egal 😉
Dann werd ich wohl mal in den sauren Apfel beißen und jetzt aaaaalles auf reformiert ändern. Juhuu.

Und mal sehen, was mich da sonst noch erwartet. Irgendwie wandert gerade die Ich-Perspektive von meiner Protagonistin zum Antagonisten. Auch mal was Neues.
In jedem Fall denke ich schon, daß es dem Text zugutekommen wird. Mit meiner neuen Agentur schwimme ich jedenfalls auf einer Wellenlänge!