Der Fleiß des Tages

Ich hab heute nicht nur ausgiebig mein Blog vollgekritzelt, sondern auch etwas geschrieben. Tatsächlich! Es gab ja noch eine fehlende Szene und diverse Dinge, die angepaßt werden mußten.
Bei der fehlenden Szene handelt es sich um eine Beratung der Antagonisten, wenn ich das mal so sagen darf. Dans ach so toller Plan ist fehlgeschlagen, aber jetzt muß er natürlich erst recht weitermachen.

„Laß doch einfach gut sein“, sagte Ricky verhalten.
„Nein! Gregory Thornton wird sich noch wundern!“ Wutschnaubend studierte Dan die Gesichter seiner Kameraden. „Und ich erwarte, daß ihr mir helft.“
Rick und Anthony tauschten kurz einen Blick, dann nickten sie beide. Was passierte, wenn man Dans Zorn auf sich zog, wußten sie nur zu gut.

Nun ist es Zeit für dramatische Musik!
Sozusagen. Ansonsten fange ich jetzt zum… dritten? vierten? Mal an, die „Knights of Truth“ durchzulesen und schöner zu machen.
Da hab ich ja was vor …

The Return of Inspiration

Ich habe eine gute Entschuldigung!!
Sonntag war ich weg. Den ganzen Tag. Montag mußte ich in die Uni und irgendwie hat das meine Kreativität gefressen. Das passiert manchmal. Und gestern … gestern war ich absichtlich faul, weil ich auf betaleserliche Rückmeldung gewartet habe.
So faul dann auch wieder nicht, denn ich habe eine neue Zeichnung fabriziert. Von Andrea. Und ich bin endlich zufrieden! Ich muß dringend einen Scanner aufsuchen.

Aber heute – heute habe ich geschrieben! Tatsächlich! Ein Knoten im Kopf ist geplatzt. Ich weiß jetzt endlich, wo die Knights of Truth ihre Treffen abhalten: in einem alten Bunker. Eigentlich ist das so einfach, aber irgendwie konnte ich da selbst nicht drauf kommen.
Und sobald ich das wußte, wußte ich auch, was ich schreiben würde. Ich habe eine relativ frühe Szene geschrieben, die sich mit dem Aufnahmeritual der Initianden befaßt und vor allem mit den kruden Regeln der Verbindung.

„Bei den Knights of Truth ist es von elementarer Bedeutung, die Regeln zu achten.“ Er drehte sich zu den Initianden um. „Nennt die Regeln. Philipp, du beginnst.“
Michael wich Dans Blick nicht aus. Sollte er ihn doch anstarren. Derweil begann Philipp zu sprechen.
„Erste Regel: Verschwiegenheit. Die Knights of Truth bewahren Stillschweigen über all ihre Angelegenheiten. Sie bewahren Stillschweigen über die Regeln, über die Hierarchie und die anderen Mitglieder der Gemeinschaft. Wir verschweigen jedem Außenstehenden unsere Mitgliedschaft. Das gilt für unsere Familien, Freunde, auch unsere Freundinnen. Niemand darf es wissen. Wer das Verschwiegenheitsgebot bricht, ist der Mitgliedschaft nicht würdig und wird bestraft.“

Und genau da liegt der Hund begraben. Soll ja Leute geben, die für sowas über Leichen gehen!

Aber das war gar nicht alles. Danach habe ich mir überlegt, noch ein bißchen in Dans psychopathischem Hirn rumzuwühlen und ihn Pläne schmieden zu lassen, wie man am besten jemand anderem weh tut.
Und das tut er … ihm fällt da etwas verdammt Übles ein!

Buchstabensuppe

Ich habe eine Tüte Buchstaben genommen und in der Geschichte verteilt. Es gab diverse Dinge, die ich überarbeiten wollte und ich habe ein ganzes Tagespensum beim Schreiben geschafft. Trotzdem lief es schleppend. Woran das liegt – ich weiß es nicht.
Als Autor schmort man gern im eigenen Saft, wird betriebsblind. Das ist nicht schön, läßt sich aber nicht vermeiden. Wie gut ist es doch in diesem Moment, wenn man einen Betaleser hat, der einem wirklich hilft. So einen habe ich jetzt endlich gefunden. Von Fach – Betaleser sind natürlich dann ideal, wenn sie selbst auch schreiben.
Da merkt man sofort einen Unterschied. Da wird an der Sache kritisiert, aber in einem netten Ton.

Die Knights bekommen jetzt die Präsenz, die ihnen zusteht. Ich spicke die Geschichte mit Andeutungen und habe besonders am Ende noch eine gute Portion Dramatik ergänzt. Mein eigentliches Sorgenkind ist und bleibt aber der Anfang.
Ich mache mir zuviele Sorgen. Dieser Punkt, an dem man glaubt, das wird niemals was, den hatte ich schon öfter.

Für heute habe ich jedenfalls genug. Mal sehen, ob ich morgen Zeit finde, weiterzuarbeiten.

Creepiest bit of today:

Michael wußte genug, um ihn hinter Schloß und Riegel zu bringen, wo Dan auch hingehörte.
Aber wenn er den gleichen Fehler machte wie Matt und das Gebot brach, war auch sein Leben nichts mehr wert. Er konnte es nicht tun.
Er konnte nicht, obwohl er nichts mehr wollte, als Matts sinnlosen Tod aufzuklären. Vielleicht zu rächen. Er wollte Gerechtigkeit für Matt.
Immerhin war es seine Schuld.

Überarbeitung erste Runde: abgeschlossen!

So. Also umgeschrieben sind die „Knights of Truth“ auf jeden Fall schon mal. Daß die Geschichte kürzer ist, habe ich einigermaßen aufgefangen und ich halte mir auch immer noch die Option offen, weitere Knights-Szenen zu ergänzen.
Zwei habe ich vorhin geschrieben. Eine davon behandelt Matts Tod und eine beschreibt die etwas kranken Aufnahmerituale der Verbindung (wer sich für so etwas interessiert, kann in der englischen Wikipedia mal den Begriff „hazing“ nachschlagen – eine deutsche Entsprechung gibt es nicht).

Ich glaube, wenn es weiter in die Richtung geht, bleibt die Geschichte nicht der nette kleine Bruder von „Am Abgrund seiner Seele“. Nein, es wird der böse.

Röchelnd lag er auf dem Boden, die Lunge zusammengequetscht vom Gewicht eines ausgewachsenen Mannes. In heller Panik zappelte er, wollte um sein Leben betteln. Mehr als ein jämmerliches Wimmern brachte er nicht zustande. Mit jedem Herzschlag strömte mehr Blut in seinen Mund, ließ den Schmerz immer wieder anschwellen. Er wähnte sich der Ohnmacht nah.

So. Das ist doch schon ganz ordentlich. So kann man doch mit einer Geschichte anfangen! Will ja schließlich mal ein Thriller werden.

Ich habe mich heute ein wenig damit herumgeärgert, das zu tun, was ich überhaupt nicht gern tue: Lange Zeiträume auf wenig Platz zusammenfassen, weil nichts interessantes passiert. Jobsuche, Uni-Abschluß und Umzug sind keine Dinge, die breitgetreten werden möchten. Am liebsten erzähle ich so etwas überhaupt nicht, aber das geht leider ebensowenig.
Mal gucken, ob die Geschichte jetzt anders wirkt.

Der nächste Schritt wird die sprachliche Überarbeitung sein. Es gibt noch viel zu tun!

Überarbeitet?

Gestern habe ich es ein wenig übertrieben. Ich habe einige Szenen angepaßt und auch welche neugeschrieben. Allein beim Neuschreiben bin ich auf das übliche Tagespensum von 4000 Wörtern gekommen. Insgesamt habe ich wohl zwei Kapitel durchgeackert und dabei bin ich auch endlich da angekommen, wo Greg und Jack sich so leidenschaftlich streiten.

„Andrea“, sagte er und kam auf mich zu. Die Zigarette hinderte ihn auch nicht daran, mich zu umarmen. Er sah mich an und seufzte. „Willst du meinen Bruder umbringen?“
„Shut up, Jack“, fauchte Gregory gereizt und hielt inne, als er merkte, daß er ins Englische verfallen war. „Ich habe dich unter der Bedingung mitgenommen, daß du einfach nur die Klappe hältst, schon vergessen?“
„Du hast mich mitgenommen? Das ist mein Auto, Greg!“

Wo er Recht hat …

Was mich aktuell viel mehr beschäftigt, ist der Umstand, daß die Geschichte schrumpft. Das gefällt mir nicht. Zwar muß ich auch einige Szenen noch ergänzen, aber trotzdem gefällt mir das nicht. Ich bin leider im Augenblick auch gar nicht in der Stimmung, zu schreiben, wie Matt ermordet wird.
Auf irgendetwas anderes habe ich aber leider gerade auch keine Lust. Sind die Knights nun endlich böse genug? Ich weiß es nicht.

Ich habe jetzt einen Szenenblock vor mir, der mir bereits jetzt jeden Nerv tötet. Ich muß Zeit schinden. Greg ist im Krankenhaus und in der Zwischenzeit passiert nix.
Nix!
Mir fehlt gerade eine zündende Idee. Ich weiß aber, daß es keinen Sinn hat, sie jetzt herbeizunötigen. Die kommt erst, wenn sie das möchte.

erste Erfolge

Es wird. Ich habe jetzt die ersten vier Kapitel umgeschrieben und vorhin mal am Stück runtergelesen, um zu sehen, ob das, was ich da tue, noch stimmig ist. Oder überhaupt erst mal stimmig wird.
Und das wird es.
Jetzt wird erst mal weiter an der Dramaturgie gefeilt und die Knights of Truth werden anders (und ausführlicher) eingebaut und dann geht es irgendwann an die Feinarbeit.

Auf jeden Fall hat sich der Grundton bereits jetzt erheblich geändert. Ich werde noch nicht erreicht haben, was ich erreichen will, aber oft läßt sich das auch erst in der Gesamtheit beurteilen. Aber dafür muß ich es erst mal fertig umschreiben.
Am Anfang muß immer noch Matts Tod rein. Den habe ich mir noch nie genau überlegt – ich habe mir nur das überlegt, was die Polizei hinterher weiß. Was vorher passiert ist? Keine Ahnung. Muß ich mal drüber nachdenken.

Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, daß ich morgen die Szene vor mir habe, in der Gregory und Jack sich richtig leidenschaftlich zoffen. Das ist richtig böse. Und gut!
Jack ist sowieso mein Liebling. Allerdings macht Christopher ihm irgendwie Konkurrenz … nicht nur Andrea mag ihn!

„Guten Tag, Sergeant“, begrüßte ich Christopher grinsend.
Er zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Du bist doch verrückt.“
„Wieso, bist du etwa kein Sergeant?“
„Du willst mich doch nur ärgern.“ Er fuhr los, jedoch nicht ohne mir einen schiefen Seitenblick zuzuwerfen.
„Wenn du mich ganz offiziell mit dem Streifenwagen abholst, kann ich doch wohl Sergeant zu dir sagen.“
„Hm“, machte er. „Stimmt.“

Protest!

Jetzt sind die Smarties nicht mehr ganz so bunt. Wußte ich gestern abend nicht mehr, was ich ändern könnte und wie, lief es heute wie von selbst. Ich schreibe alles fleißig um, ändere immer noch die Reihenfolge und gehe mehr aufs Profiling ein.
Tatsächlich. Irgendwie kam mir beim ersten Entwurf zwischendurch abhanden, daß da eine Profilerin am Werk ist. Die war zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ist sie auch immer noch …
Eine der intensivsten Szenen der Geschichten ist die, wo sie nachts einen Alptraum hat (einen von vielen) und wo sie versucht, das heimlich mit sich selbst auszumachen.

Gregory lag schlafend neben mir, auf dem Rücken, ganz entspannt. Er hatte nichts gemerkt. Ganz langsam schlug ich die Decke zurück und stand auf. Kaum hörbar schlich ich aus dem Schlafzimmer, schloß die Tür hinter mir und schaltete sofort das Licht im Wohnzimmer ein. Es nahm mir die Angst.
Hastig lief ich ins Bad, schaltete auch da das Licht ein und schloß die Tür, damit Greg auch wirklich nichts merkte. Es war ohnehin zu irrational, um es ihm zu erklären.
Mir liefen die Tränen nur so über die Wangen. Zitternd stellte ich mich vors Waschbecken und wusch mir das Gesicht mit eiskaltem Wasser, aber das brachte mir nur kurz das Gefühl von Leben zurück. Die Tränen versiegten nicht.

Aber … kein Held ohne innere Konflikte! Der große Knall kommt ja noch. Sehr bald sogar.
Ich bin ein Psycho-Freak. Ganz geringfügig. Und jetzt studiere ich das auch noch! Für meine Geschichten ein Glücksfall. Es gibt viel zuwenig Thriller mit glaubhaften psychologischen Ansätzen. Letztens habe ich „Cupido“ gelesen und gerade „Die Chemie des Todes“ und da war’s dann immer der irre Arzt mit dem Hang zu kranken Psychospielchen.

Hm. Ist klar. Nicht mit mir!!

viele bunte Smarties

Umschreiben hat einen angenehmen Aspekt: schreiben!
Ich habe in den letzten beiden Tagen das totale Chaos veranstaltet. Mein Schreibprogramm ist StoryMill, was den Vorteil hat, da auch Charakterbeschreibungen anlegen und wunderbar alle Kapitel und Szenen organisieren zu können. Ich habe mir das ausführlich vorgeknöpft und mal eben gepflegt auf den Kopf gestellt. Die Statusmarkierungen der einzelnen Szenen erinnern in ihrer fröhlichen Farbsammlung irgendwie an eine Tüte Smarties:

Ich habe Reihenfolgen geändert, will noch diverse Dinge ergänzen und habe auch schon Bestehendes umgeschrieben.
In „Knights of Truth“ geht es ja darum, daß Christopher Andrea um Hilfe beim ungelösten Mord an einem Studenten bittet. Sie findet heraus, daß er Mitglied in einer Studentenverbindung war und das wird sehr schnell gefährlich für sie.
Der Beginn liegt Anfang Februar. Das ist wichtig, um dieses neue Stück von heute zu verstehen:

Gregory ging hinüber ins Wohnzimmer, wo er die Keksdose aus dem Schrank holte und hineinspähte. „Leer. Keine Weihnachtsplätzchen mehr da.“
Ich lachte. „Das wurde auch Zeit.“
Er stellte die Dose zurück. „Mist.“

Männer haben ja auch keine Probleme damit, kalte Pizza zu essen. Wuhaaaaa!

Jedenfalls will ich jetzt noch am Anfang den besagten Mord einbauen und bin jetzt zumindest schon mal in der vierten Szene angekommen, wo Andrea über Verbindungen recherchiert. Da muß irgendwie noch mehr rein.
Es ist Zeit, Google anzuwerfen!

An die Arbeit!

Ein Glück, daß ich Semesterferien habe.
Da habe ich mir ja etwas vorgenommen mit den „Knights of Truth“. Erst mal ist das Ding anfangs kein Thriller, sondern eher ein Drama. Spitze. Und dann ist es auch noch so sperrig geschrieben, daß sich mir gestern kilometerhoch alle Nackenhaare aufgestellt haben.
Die gute Nachricht ist: „Am Abgrund seiner Seele“ war auch mal so und ist mittlerweile eine feine Sache.
Die schlechte Nachricht: Das war viiiiiiiel Arbeit.

Um das Ganze zu ent-dramatisieren und klarzumachen, daß es wieder ums Profiling geht und nicht um irgendwelche Lebenskrisen, habe ich vorhin die Reihenfolge von mehreren Szenen geändert. Und ich habe gekürzt. Und umgeschrieben.
Inzwischen kann ich mir vorstellen, daß mal was draus wird. Vorausgesetzt, diese Mini-Möchtegern-Entwürfe von Szenen werden mal groß und stark…
Aber Schreiben ist eben ein Prozeß. Anfangs wird runtergeschrieben und DANN wird es schön gemacht. Wenigstens begleiten Muse und Kasabian mich musikalisch dabei. Verdammt britisch hier, das alles.

Jedenfalls hat Andrea jetzt wieder etwas, wo sie sich austoben kann. Ein Student ist tot und sie sieht sich seine Fotos an, um einen Eindruck zu gewinnen, wer ihn denn getötet haben könnte.

Es war der lockere, aber gepflegte Stil eines Studenten aus gutem Hause – ein schicker Pullover, teure Markenjeans im Used-Look und ebenfalls nicht ganz billige Turnschuhe. Wenn ich mir Matt so ansah, sah ich einen eher unauffälligen, zielstrebigen jungen Mann, auf den seine Familie bestimmt stolz war. Er wirkte angepaßt, konform.
Was hatte er also angestellt, das zu seinem Tod geführt hatte? Mit wem hatte er sich getroffen? Und warum hatte davon niemand gewußt? Wenn er es geheimgehalten hatte, gab es dafür nur zwei Gründe: Es war illegal oder es gab einen Kodex.

Das wird noch lustig …

Last, but not least möchte ich mich herzlich für den Zuspruch wegen der häßlichen, bösen Schreibblockade bedanken. Die ist mir gerade egal 🙂