Die Lage spitzt sich zu

4400 Wörter am Tag – das macht glücklich. Mich zumindest. Mal sehen, ob das nächste Woche so gut weitergeht, aber ich habe ja jetzt auch den spannenden Part erreicht und freue mich sehr drauf!
Aber auch jetzt ist viel passiert. Katie durfte Andrea bei der Profiling-Arbeit über die Schulter schauen, was sie sehr begeistert hat. Aber davon abgesehen ist sie Andrea auch eine große Hilfe. Als unerwartet Gregory anruft, weil er wieder mit Laura konfrontiert wurde, kümmert Katie sich gleich um alles Nötige. Und das ist auch bitter nötig, denn Greg ist fertig mit der Welt.

Trotz der sommerlichen Hitze dieses Tages hatte er das Fenster seines klimatisierten Büros sperrangelweit offenstehen. Seine Krawatte lag auf dem Tisch, er selbst saß mit erschöpftem Ausdruck auf seinem Stuhl, hatte das Hemd gelockert und war kreidebleich. Schweiß glänzte in seinem Gesicht. Auf dem Schreibtisch stand ein fast leeres Glas Wasser, daneben lag ein Streifen seiner Herztabletten.
Was zum Teufel war passiert?
„Greg“, sagte ich leise und voller Sorge. Er sah mich mit trüben Augen an und blickte dann zu Katie.

Nur weiß niemand, wer nebenbei noch ein Auge auf Katie geworfen hat. Sie schwebt in höchster Gefahr – genau wie Andrea auch, obwohl sich für sie jemand anderes interessiert. Und das ist das, was jetzt kommt.
Ich bin schon gespannt!

Letzter Satz für heute: Fehlte nur noch Katie …

Fleiß motiviert

Endlich. Seit mindestens zwei Wochen nehme ich mir vor, die Story mal von vorn bis hinten zu lesen, um zu sehen, was bislang dabei rumgekommen ist. Ob die was taugt.
Und heute, endlich, habe ich das auch mal gemacht! Mit durchaus positivem Ergebnis: Ich finde sie zumindest besser als die alte Version 😉 Und zwar bedeutend. Stalker- und Brandstifter-Fall sind ganz herrlich ineinander verzahnt, wobei mir Dan noch nicht böse genug ist. Und vieles ist mir noch zu kurz.
Aber erst mal fertigschreiben und dann geht’s in die Feinarbeit …

Neben der fleißigen Leserei habe ich sogar auch 2200 Wörter geschrieben, was mich wirklich zufriedenstellt. Es lief gut. Leider bin ich jetzt zu müde, um noch weiterzumachen, aber morgen ist ja Samstag und dann geht’s gleich weiter frisch ans Werk!
Wirklich handlungstreibend war die heutige Szene nicht, aber Katie braucht Screentime und durfte erzählen, wie sie sich zum ersten Mal verliebt hat. Dabei geht es auch durchaus lustig zu.

„Irgendwie klingt das so, als kämst du dir selbst alt vor“, fand Katie.
„Tue ich manchmal auch“, gab Gregory zu. „Ich fürchte meinen nächsten Geburtstag!“
„Wieso?“ fragte Katie gespielt unschuldig und neugierig zugleich.
„Vierzig“, raunte ich ihr zu.
„Petze“, beschwerte Greg sich.

Für morgen stehen ein bißchen weitere Ermittlungsarbeit und ein neues Verbrechen auf dem Plan. Danach darf Laura dann auch wieder nerven. Das kann sie sowieso am besten.
Genau so, wie mich wieder meine eigene Ungeduld nervt …

Letzter Satz für heute: Acht Uhr, da war Christopher sicherlich schon auf der Polizeistation.

Besser als nichts

Was braucht man zum Schreiben? Ich habe festgestellt, daß ich nicht zu gut drauf sein darf. Ich brauche etwas, das mich aufregt und vor dem ich Realitätsflucht betreiben will. Im Moment habe ich etwas Entsprechendes gefunden.
Und davon abgesehen habe ich tolle neue Musik entdeckt. Ich bin ja BBC-Dauerhörer (wie gut, daß es Internetstreams gibt!) und da habe ich Haim entdeckt, eine Indie-Girlgroup, die ich schon eher zu TripHop stecken würde. Und das Beste ist, man kann sich dort drei Lieder für lau runterladen. Dafür mache ich gern mal Werbung.

Jedenfalls läuft Go Slow jetzt schon die ganze Zeit hier rauf und runter und bildet den Soundtrack für Katies Ankunft. Die hätte Andrea beinahe verschwitzt.

Die Haustür war gerade ins Schloß gefallen und ich war wieder allein mit Julie, als sehr zu meinem Mißfallen das Telefon klingelte. Wenig erfreut erhob ich mich wieder vom Sofa und hob ab. „Thornton.“
Für einen Moment war es still. „Hallo, hier ist Katie.“
Katie. Der Name sackte einen Moment. Mit Blick auf die Uhr wurde mir siedendheiß. „Verdammt noch mal … bleib, wo du bist, ich bin schon unterwegs.“
„Okay“, kam die für mich undeutbare Antwort. Ich legte auf, gab Julie einen Wink und schnappte mir mit einem raschen Griff meine Autoschlüssel.
„Ich hab noch Hausschuhe an!“ bemerkte Julie hinter mir in der Haustür.

Besonders viel habe ich ansonsten leider nicht geschafft, aber ich gelobe Besserung … morgen mache ich an der Stelle weiter, an der ich heute aufgehört habe. Katie braucht definitiv mehr Screentime. Die kriegt sie diesmal.

Nebenbei hoffe ich immer noch darauf, bald eine neue Agentin zu haben … toll wäre das. Jetzt heißt es Daumen drücken. Auf jeden Fall würde ich mich da super aufgehoben fühlen.

Letzter Satz für heute: Sie verdrängte es nicht, sondern hatte es akzeptiert und blickte nach vorn.

Es geht voran

Nein, ich habe heute keine 7000 Wörter geschrieben, auch wenn der Wordcount das vermuten ließe. Ich habe alte Textschnipsel genommen und sie in den neuen Text eingebaut, wirklich geschrieben habe ich 3900 Wörter. Aber damit bin ich zufrieden.
Zwar ist das alles insgesamt noch etwas wenig, aber ich werde beizeiten Ergänzungen vornehmen. Ich bin im Moment froh, daß sich überhaupt mal wieder was bewegt.
Und es macht Spaß. Alte Texte neuschreiben macht ja selten viel Spaß, denn ich habe oft das Problem, daß ich Dinge nicht zweimal schreiben möchte. Das ist doof, denn eigentlich wurde das ja schon mal erzählt. Da macht es eher die Mischung aus neuschreiben und überarbeiten.

Heute ging es darum, daß Laura gewaltig aufdreht. Es reicht ihr nicht, daß sie die Reifen an Gregorys Auto durchstochen hat; sie ist während der Abwesenheit der Familie auch ins Haus eingebrochen und hat alles durchwühlt. (Das hat sich in Bezug auf die alte Version nicht geändert.)
Was sich aber geändert hat, ist der Text drumherum und die Einschübe der Täter, die nun Andrea bespitzeln und auf Katie aufmerksam werden. Etwas, was Andrea sehr beunruhigen würde, wenn sie davon wüßte.

Dan fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Ein Mädchen, etwa in seinem und Ricks Alter, mit schlanker Statur und fast hüftlangen, goldblonden Haaren. Erst sah er sie nur von hinten, mit Rucksack, Jeans und Kapuzenjacke. Aber dann drehte sie sich zu der Tochter um und sprach mit ihr.
Blaue Augen. Rote Lippen. Ein mehr als hübsches Gesicht. Und irgendwie kam es ihm bekannt vor.
„Wow, heiße Schnitte“, raunte Rick neben ihm.
„Denkst du, die erwischen wir irgendwann?“
Rick wandte langsam den Kopf. „Du willst sie? Heißt das, wir ändern den Plan?“
„Nein, den ändern wir nicht. Wir müssen doch erst mal rauskriegen, wie wir an sie rankommen.“

Was daraus wird, muß ich mir sowieso noch überlegen. Immer noch. Soweit bin ich ja noch nicht. Aber wenn ich jetzt regelmäßiger am Text arbeite, kommen die Ideen bestimmt ganz von selbst …

Letzter Satz für heute: Im Augenblick war ich jedenfalls froh, daß er mit mir nicht darüber sprach.

Besuch in der Gerichtsmedizin

Da muß es doch tatsächlich erst wieder Sonntag werden, bevor ich zum Schreiben komme. Dafür war ich aber auch entsprechend produktiv und bin sehr zufrieden.

Andrea hat die Begegnung mit Laura noch gar nicht ganz verdaut, als sie ihr erneut über den Weg läuft. Sehr zu ihrem Entsetzen hat Laura sich jetzt etwas Neues ausgedacht: Sie imitiert Andrea, hat jetzt dieselbe Frisur und Haarfarbe. Christopher weiß Andrea zu berichten, daß Laura ein Jahr zuvor eine Fehlgeburt hatte und im Zuge dessen ihre Beziehung in die Brüche ging, so daß Andrea einiges klar wird.
Aber davon abgesehen hat sie auch viel zu tun, denn in einer abgebrannten Lagerhalle wurde eine Leiche gefunden. Ein Umstand, der ihr gar nicht zusagt.

„Viel zu begutachten gibt es nicht mehr“, sagte Dr. Johnson und schlug ohne jede weitere Vorwarnung das Tuch zurück.
Ich haßte Leichen. Ich hatte erklärtermaßen kein Problem damit, mich in die kranken Hirne von Sadisten und Psychopathen hineinzuversetzen, aber ihre entstellten Opfer sehen zu müssen ekelte mich. In diesem Falle besonders.
„Wir wissen noch nicht, wer sie ist“, sagte Christopher. Daß es sich hier um eine Frau handelte, war für mich nicht auf den ersten Blick erkennbar. Ich sah nur die verkohlten Überreste eines menschlichen Körpers. Verbrannte Knochen, versengtes Fleisch. Alles schwarz und zerfressen.

Im Zuge des Gesprächs wird eins klar: Andrea hat es nicht nur mit einem Serienbrandstifter zu tun, sondern auch mit einem sexuell perversen Kannibalen. Auch das gefällt ihr nicht besonders. Sie überarbeitet ihr Profil – nicht ahnend, daß die Täter sie bereits beobachten …

Letzter Satz für heute: Erschrocken zuckte ich zusammen.

Keine schöne Begegnung

Wie schön, daß man alte Texte nicht gleich wegschmeißen muß. Vorhin habe ich die alte Fassung von Teil 8 rausgekramt und diese herrliche, denkwürdige Szene übernommen, in der Andrea ihren Studenten von weiblichen Serienmörderinnen erzählt.
Nur, daß diesmal Gregs Stalkerin im Hörsaal sitzt und ihr voller Begeisterung zuhört.

„Ein Fall, der den Moor-Morden von Ian Brady und Myra Hindley gewissermaßen ähnelt, denn auch sie haben Foltermorde begangen – fünf an der Zahl, an Kindern zwischen zehn und siebzehn Jahren. Hindley ist übrigens auch ein gutes Beispiel für eine weibliche Serienmörderin, die mit einem Mann im Team arbeitet.“
Im Augenwinkel sah ich, daß die Frau sich bewegte. Sie hob ihre Hand und sah mich herausfordernd an. Ich blieb gelassen. „Ja?“
„Gewissermaßen gilt das doch auch für Amy Christine Harrow, oder?“ fragte sie. Keine unsympathische Stimme.
„Gewissermaßen ja“, antwortete ich. „Obwohl sie nicht direkt zusammen mit dem Campus Rapist Jonathan Harold gemordet hat, war sie doch zumindest eine Mitwisserin und hat einige Jahre später in seinem Geiste weitergemordet. Entsprechend fällt auch sie in die Kategorie der Frauen, die im Team agieren.“
„Sie kennen sie persönlich, oder?“
Ich runzelte die Stirn. „Ja, das tue ich.“ Mehr sagte ich dazu nicht, denn ich wollte sie aus der Reserve locken.

Auf diesen Dialog folgt nach der Vorlesung eine sehr unschöne Auseinandersetzung, die Andrea entnervt und fassungslos zugleich zurückläßt. Sie telefoniert mit Joshua, der sie eindringlich warnt, die Sache ernst zu nehmen und Hilfe zu suchen. Das gefällt Andrea nicht, aber sie weiß, daß er recht hat. Entsprechend kontaktiert sie bald auch Christopher, damit er ihr hilft. Aber darum kümmere ich mich morgen.

Ich muß überhaupt mal irgendein Vorgehen fürs Schreiben neben der Arbeit finden. Früher neben der Schule bin ich doch zeitlich auch irgendwie hingekommen?! Was ist jetzt so schwer daran? Ich fange immer viel zu spät an und so kann ich ein Tagespensum von 4000 Wörtern natürlich in der Pfeife rauchen.
Aber wir werden sehen …

Letzter Satz für heute: Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Was wollen Sie hier?“

Auf der richtigen Spur

Andrea ist auf der richtigen Spur. Nachdem Christopher ihr alle Infos über die bisherigen Fälle von Brandstiftungen zusammengetragen hat, hat sie das Profil der Brandstifter erarbeitet, so wie es zu diesem Zeitpunkt aussieht. Aber sie trifft damit nicht nur ins Schwarze, sie beunruhigt die Täter auch.

„Aufgrund der immer ähnlichen Abläufe und der Steigerung in den Brandstiftungen der letzten Monate kann ich sagen, daß es sich um dieselbe Tätergruppe handeln muß. Gruppe deshalb, weil der bislang einzige Zeuge kurz vor seinem Tod angab, zwei oder drei Personen gesehen zu haben. Die Polizei sucht jetzt nach einer Gruppe von zwei oder drei jungen Männern, möglicherweise Studenten im Alter von achtzehn bis dreiundzwanzig Jahren. Es ist dabei sehr gut möglich, daß einer oder mehrerer dieser Täter bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten ist. Außerdem ist es nicht unwahrscheinlich, daß sie für die Feuerwehr aktiv sind.“
Dan fiel beinahe der Unterkiefer herunter. Verdammt, woher wollte die Frau das wissen? Daß sie zu dritt waren, hatte also der alte Mann noch gesehen und irgendwem verraten. So weit, so schlecht. Aber woher konnte sie wissen, daß sie Studenten waren? Wie alt sie waren? Daß alle Brandstiftungen tatsächlich auf ihr Konto gingen?
Die Frau war brandgefährlich.

Damit bringt Andrea Dan dazu, Nachforschungen anzustellen, die ihn leider auf noch viel dümmere Ideen bringen. Damit steht die Eskalation erst wirklich vor der Tür.

Das Plotten vom gestrigen Abend war auf jeden Fall sehr erfolgreich. Ich weiß jetzt, wo ich mit der Geschichte hin will – zumindest bis kurz vorm Showdown. Die übliche Zwei-Drittel-Plotterei. Und mir ist aufgefallen, daß der Anfang viel zu kurz ist.
Aber das läßt sich alles richten.

Letzter Satz für heute: „Eben“, sagte Dan und grinste breit.

Gott des Prokrastinierens

Ist doch immer wieder dasselbe mit mir. Da hab ich schon den ganzen Tag Zeit, und wann fang ich mit Schreiben an? Um 21.30 Uhr.
Warum? Weil ich heute Nachmittag einen spontanen Anfall von „meine Homepage braucht einen gescheiten Header“ hatte. Der Ursprungsplan für das Ding war, die Cover sämtlicher Bücher da einzubauen, die 2009 und vorher hätten erscheinen sollen. Aber das taten sie nicht und deshalb wurde da nix draus. Bis heute hatte ich auch keinen Alternativplan – und bis heute hatte ich auch keine schicke Slideshow mit meinen Zeichnungen.

Geplottet und mich gescheit eingelesen habe ich übrigens immer noch nicht. Ich schreibe ja lieber, anstatt mich einzuarbeiten. Ja, daß das doof ist, merke ich selbst 😉
Aber zum Glück wußte ich ja, woran ich heute arbeiten könnte, und hauptsächlich befaßte sich das mit Umschreiben anstatt Neuschreiben. Es ging um die Szene, in der Andrea die Liebesbriefe von Gregorys Verehrerin liest, um eine psychologisch fundierte Meinung dazu abzugeben.
Neuschreiben mußte ich Lauras Briefe dafür nicht – wohl aber Andreas Reaktionen darauf und etwas von Gregory, das ich nun in Dialogform haben wollte. In der alten Fassung hatte ich ja wirrerweise drei Perspektiven: Andrea, Greg und Laura. Da war offensichtlich der Wurm drin.
In der neuen Fassung gibt’s nur noch Andrea und die Brandstifter. Weil aber Gregory sich mal was ganz Wichtiges zu Andrea überlegt hat, mußte das jetzt anderweitig eingebaut werden und er hat es ihr kurzerhand gesagt.
War auch dringend notwendig – nach dem, was Andrea da lesen mußte …

Resigniert legte ich die Briefe beiseite. Sie verstand es wirklich nicht. In ihrer Welt kam ich nicht wirklich vor und Gregorys Desinteresse auch nicht.
Sie würde nicht aufhören. Das wußte ich jetzt. Sie würde nicht aufhören, denn trotz seiner Zurückweisung war sie immer noch aktiv.
Ich schloß die Augen und versuchte, mich in sie hineinzuversetzen, so gut ich konnte. Zwar wußte ich nicht, was bei ihr nicht stimmte, aber ich nahm ihren Realitätsverlust zur Kenntnis und kombinierte.
Sie hatte versucht, Gregory für sich zu gewinnen. Sie hatte intensiv um ihn geworben, war sogar zudringlich geworden.
Ich stützte den Kopf in die Hände. In diesem Moment fühlte ich mich einfach nur überfordert. Gerade noch hatte ich davon gelesen, daß eine wildfremde Frau mit meinem Mann ins Bett gehen wollte. Auch da fühlte ich mich persönlich angegriffen. Erneut kochte die Eifersucht in mir hoch. Außer mir ging niemand mit Greg ins Bett!

Das würde ich wohl umgekehrt auch nicht besonders witzig finden. Aber noch weiß Andrea nicht, daß das alles nur der Anfang ist. Noch ist sie Laura nicht einmal begegnet. Kommt alles noch …
Aber wie genau, darüber sollte ich mir jetzt noch ein paar Gedanken machen!

Letzter Satz für heute: „Bringen dich die Briefe irgendwie weiter? Was sollen wir jetzt machen?“

Kreative Pause in Sicht

Wie so oft liegen meine Helden mal wieder im Krankenhaus und ich habe die üblichen Probleme, der Story ein anständiges Ende zu verpassen. Das gibt’s doch einfach immer wieder. Ich habe es jetzt zu einem vorläufigen Ende gebracht, weil ich erst mal darüber sinnieren will, was an der Story mir genau nicht paßt. Und dann ergibt sich wahrscheinlich auch das richtige Ende.
Wenigstens für Katie gibt es ein Happy End.

„Er sagte, es sei ihm völlig egal. Er meinte, er würde jeden Tag hoffen, daß Tracy und ich ins Cafe kommen, weil er … weil er meine Augen so mag.“ Sie machte eine Pause. „Und er hat sich nicht getraut, mich anzusprechen, weil er dachte, das könnte ich nicht wollen. Genau wie Gregory vermutet hat. Aber dann habe ich ihn um eine Verabredung gebeten und heute Abend waren wir gemeinsam aus …“
„Und?“ Ich war gespannt wie ein Flitzebogen.
„Wir haben uns geküßt!“

Darauf hat Andrea immer gehofft. Katie ist für sie wie eine Freundin – die sie diesmal gerettet hat. Darüber freuen sich beide.

Vorläufiger letzter Satz: Katie würde ihren Weg schon gehen.

Schon zuende?

Wahrscheinlich hätte ich gestern nicht so viel geschrieben, wäre ich nicht allein gewesen und hätte nichts besseres zu tun gehabt. So etwas kommt wirklich vor. Nicht gründlich genug geplottet? Zu sehr abgelenkt?
Auf jeden Fall nervt es ziemlich. Und ich werde immer noch nicht das Gefühl los, daß ich mir ein selbstgemachtes Perspektivenchaos auferlegt habe, das mich total hemmt. Nervig.
Dafür hat Laura jetzt ihren großen Moment.

Mit einem Ruck zog Laura den Knoten fest.
„Ich habe ein Problem“, sagte sie mit Blick zu mir. „Du bist dieses Problem. Am liebsten wärst du mir wirklich tot. Aber jetzt, wo du schon einmal da bist, könntest du mir ja nützlich sein.“
„Was hast du vor?“ fragte ich.
Sie nahm erneut die Waffe in die Hand, die sie neben sich und außerhalb von Gregorys Reichweite gelegt hatte. Dann blickte sie zu ihm.
„Ich will, daß du mich küßt.“
Ich hatte es geahnt. Jetzt konnte sie machen, was sie wollte. Das gefiel ihr natürlich. Ich versuchte, mir meine Frustration nicht anmerken zu lassen.
Er schüttelte den Kopf. „Das kannst du vergessen.“
„Wirklich?“ Laura entsicherte die Waffe und zielte auf mich. „Soll ich deine Frau erschießen?“

Allerdings hat sie ein Problem: Sie haßt Andrea und möchte ihr am liebsten die Augen auskratzen, würde sich damit aber unbeliebt bei Gregory machen.
Schwierig. Man kann eben nicht alles haben.

Aber ich habe auch ein Problem: Der Text müßte jetzt eigentlich schon doppelt so lang sein. Hm.

Letzter Satz für heute: Ich wollte mich zu den Sanitätern umdrehen und dragen, woher das kam, aber da wurde mir schon schwarz vor Augen.