Have a break…

I now officially declare: Pause.

Heute morgen wachte ich mit einem rauhen, schmerzenden Hals auf, schlürfe einen Tee nach dem anderen und hab trotzdem eiskalte Hände und Füße… ja, ich weiß, ich bin eine Frau.
Vielleicht bahnt sich da was an, wer weiß. Vielleicht ist das auch der Grund.
Vielleicht auch nicht. Möglicherweise bin ich einfach nur überarbeitet.

Vorhin öffnete ich jedenfalls die „Knights“ und hab ein bißchen geschmökert, machte dann aber entnervt das Dokument wieder zu und dachte mir: Nee…
Nicht jetzt.
Das Problem ist nämlich, daß ich auf einmal schlagartig nicht mehr gut fand, was da steht, und das ist ja nun irgendwie Unfug.
Ich weiß nicht, was los ist, aber ich höre auf mein Bauchgefühl und mache jetzt einfach eine Pause. Von allem. Ich schreibe nix, ich überarbeite nix, ich gucke auch nicht rein. Bringt ja nicht viel, wenn der Wurm drin ist und sich immer tiefer reinfrißt.

Vermutlich habe ich in letzter Zeit einfach zuviel dran gearbeitet. Ich hab ja auch nur in den letzten zwölf Monaten ziemlich viel recherchiert, geschrieben, geplottet, umgeschrieben…
Anscheinend kann selbst der leidenschaftlichste Autor es irgendwann leid werden. So sieht’s wohl aus.
Ich taufe es Gesamtblockade und gebe jeden Widerstand auf. Basta.

Planlos am Schreibtisch

Es hat einen ganz einfachen Grund, warum ich die letzten Tage hier nichts geschrieben habe: Es gab nichts zu erzählen. Gar nichts. Oder hätte die Welt daran teilhaben wollen, wie ich hier sitze und nichts getan bekomme?
Eben. Aber so ist es.

Ich bin immer noch dabei, mir „Ihre innersten Dämonen“ vorzuknöpfen. Es ist interessant: Mit den ersten beiden großen Abschnitten bin ich total zufrieden. Danach fängt es aber an, holprig zu werden. Ich hatte es schon befürchtet – wer über 80 000 Wörter in 3 Wochen schreibt, KANN ja irgendwann nicht mehr ganz auf der Höhe sein.
Ich verbringe jetzt also die Zeit damit, aufzuschreiben, was ich ändern möchte. Da kommt einiges zusammen, aber das war ja schon beim ersten Teil so. Aus dem wurde auch mal was!
Aber ich werde mir Zeit lassen. Wenn ich diese Sichtung durch habe, fange ich noch einmal gaaanz von vorn an mit den Knights. Umgeschrieben wird später. Geht jetzt sowieso nicht, es sind nämlich weder Inspiration noch Motivation vorhanden. Klar, die habe ich restlos ausgepowert.

Irgendwie ist das nicht so ganz gesund. Erst schreiben wie eine Kranke und dann hier sitzen und den Bildschirm anstarren. Wichtig ist, sich von vorübergehenden Schaffenskrisen nicht ins Bockshorn jagen zu lassen.

Erschwerend kommt allerdings hinzu, daß mich die Agentursuche plötzlich auf dem falschen Fuß erwischt hat. Jetzt warte ich voller Spannung auf Rückmeldung, ob es denn gefällt. Unglaublich, wie irre man darüber werden kann. Das spukt einem so den ganzen Tag durch den Kopf und man denkt: Bin ich gut genug? Nimmt mich wirklich einer? Denn wenn, ist der erste Schritt in die richtige Richtung getan.

Da braucht man Nerven wie Stahlseile. Ungelogen. Es ist ein stetes Schwanken zwischen Hoffen und Bangen und das läßt sich einfach nicht abstellen. Warum war das letztens nicht so? Ich weiß es nicht. Aber lustig ist das nicht.
Es ist schon schwer, sich daneben auf irgendwas zu konzentrieren. Man muß schon ein gehöriger Idealist sein, um sich das anzutun und man muß schon sehr an sich glauben, um sich nicht entmutigen zu lassen.
Aber das sehe ich gar nicht ein!

Von Ohrwürmern

Über Monster Magnet habe ich ja gestern schon gesprochen. Im Augenblick suche ich verzweifelt nach neuer Musik, wenn ich schon weder Ideen noch Lust zu irgendwas habe. Was nicht heißt, daß ich nichts mache. Allerdings mache ich nicht besonders viel.

Musik hören ist eine der Tätigkeiten, die ich heute noch am meisten verfolgt habe. Ich höre ja fast jeden Tag in der Woche BBC Radio 1, weil ich skurrilen Humor mag und dort andere Musik läuft als hier. Vor allem mehr von dem, was ich so mag. Da läuft gern auch mal Alternative, Rock und Metal, zumindest mehr als hier. Die hiesigen Radios klopfen sich ja schon auf die Schulter, wenn sie mal The Killers spielen. Aber in England läuft Kasabian und wesentlich mehr Elektronisches als hier. Vor allem viel früher.
Im Moment gefällt mir Lions in Cages von Wolf Gang. Davon brauche ich dringend mehr.

Aber beim Erstellen neuer Playlisten ist mir gestern aufgefallen, daß ich eigentlich sowieso immer nur dasselbe Zeug höre.
Hier die Top 5:

383x Massive Attack – Psyche (und zwar das von der EP, nicht vom Album!)
339x The Crystal Method – Vice
295x Monster Magnet – Slut Machine
265x Monster Magnet – All shook out
215x James Newton Howard – Postman Main Titles (einer seiner besten Soundtracks!)

Inspiration und Motivation schlürfen übrigens wieder Cocktails. Dabei habe ich mich heute mal rangesetzt und Teil 4 endlich einen Namen gegeben: „Ihre innersten Dämonen“. Ob der so bleibt, weiß ich nicht. Im Moment ja!
Ich habe mich auch rangesetzt und mal ein bißchen dran rumgearbeitet. Da fehlen noch Nebenkriegsschauplätze und ich hab auch schon erste Rückmeldungen dazu, was vielleicht angepaßt werden müßte.
Ich habe aber auch eine schöne Rückmeldung erhalten, die ich hier gern zitieren möchte: Die Szene ist dir so verdammt gut gelungen, dass ich hier mit Tränen in den Augen sitze, ohne Scheiß. Toll. Ich war gebannt und konnte mitfühlen, was will man mehr?

Nix. Eben 🙂

Feeling like a Zombie

Liebe Mitstreiter, hier eine ernst gemeinte Warnung an euch: Schreibt nicht dauerhaft viel 😉
Ich hab die letzten Tage damit zugebracht, konsequent mehr als mein übliches Pensum zu schreiben. Gestern hab ich es mal eben verdoppelt. Für heute bin ich auch fast fertig, aber im Moment sitze ich hier und kämpfe mit geistiger und körperlicher Müdigkeit. Könnte auch daran liegen, daß das Wetter hier absolut bescheiden ist und es schon den ganzen Tag schüttet. Wetterfühlig bin ich nämlich auch.

Aber ich hab sowas früher schon beobachtet. Wenn ich an einem Tag viel geschrieben habe, wurde es weniger am nächsten. Meistens.
Wenn ich mir jetzt aber angucke, daß seit dem 23.10. mal eben 87000 Wörter ihren Eingang in den noch namenlosen vierten Teil gefunden haben, wundert mich meine Müdigkeit eigentlich nicht. Andere Leute feuern sich für sowas gegenseitig an und brauchen Monatslimits… ich bräuchte eher jemanden, der mich mal stoppt.
Ich könnte mich jetzt in die Ecke legen und schlafen. Mein Hirn fühlt sich an wie in Watte gepackt. Deshalb habe ich auch gestern nichts mehr zum Tagespensum sagen können… geistige Erschöpfung.

Das Schreiben versetzt einen in die merkwürdigsten Zustände. Ich bin ansonsten ein ziemlicher Abstinenzler – ich rauche nicht, trinke fast nie, bin eigentlich völlig langweilig. Mein Suchtverhalten liegt ganz klar im Schreiben. Ich muß es einfach tun. Gestern hab ich nur so viel geschrieben, weil ich heute zur Uni mußte und ja deshalb nicht sofort nach dem Aufstehen weitermachen konnte…
Geringfügig gestört, finde ich.

Heute geht’s früh ins Bett und dann brauch ich mal irgendwie ne Pause…

Perfektionismus

Endlich habe ich wieder den Scanner besucht! Und ich habe etwas vorzuweisen.
Letztens ereilte mich wieder ein Anfall von Perfektionismus. Was genau bedeutet es wohl, daß ich nie mit einer Zeichnung zufrieden war, die ich von Andrea gemacht habe?
Erst hatte ich nicht die passende Vorlage. Dann war ich mit meiner Ausarbeitung nicht einverstanden. Dann hab ich ganz lang ein und dasselbe Bild hier hängen gehabt, aber irgendwie hat ein anderes dann das Bild in meinem Kopf überlagert. Irgendwann war klar: Nein, das ist die Andrea aus „2017“. Die ist aber ganz anders.

Aber dann habe ich nochmal eine gute Vorlage gefunden und sie ziemlich genau so hingekriegt, wie ich sie immer schon haben wollte. Denkwürdig, daß es in meinem Ordner eine Datei andrea gibt, dann andrea2, andrea3, andrea4 und andrea5.
Die hier hat jetzt den Beinamen „neu“ 😉

Finde ich sehr, sehr gut und passend. Die Haare haben mich etwas genervt – ich hab nur einmal in meinem Leben Haare gut hinbekommen (nämlich hier). Aber der Ausdruck und alles, das stimmt.

Aber ich hatte auch noch eine andere tolle Vorlage für Jack und die neue Zeichnung finde ich sogar noch viel cooler als die alte.

neu:

alt:
jack

Dafür, daß ich heute noch nicht sehr viel geschrieben habe, ist das doch immerhin etwas!

Nahrung für die Ohren

Faul.
Gestern und heute habe ich mal nicht überarbeitet. Keine Zeit und keine Lust. Dafür denke ich gerade ausgiebig über meine nächste Geschichte nach und plotte fleißig im Kopf vor mich hin.
Aber das ist nicht alles. Vorhin habe ich mal beschlossen, die Soundtracks zu „Knights of Truth“ und „Eine ehrenwerte Familie“ zu komplettieren.
Muß ja auch mal sein.

Hier die Knights:

und die Familie:

Ich bin noch nicht sicher, ob die so bleiben, aber es ist zumindest schon mal ein Ansatz!

Ich überlege, ob ich im November auch mal den Novelwriting Month mitmachen will. 50 000 Wörter in 30 Tagen würde mich jedenfalls nicht überfordern. Kommt aber drauf an, wie weit ich bis dahin überarbeitet habe und ob ich überhaupt einen Plot stehen habe.
Auf der anderen Seite brauche ich keine solchen Disziplinierungsmaßnahmen… ich bleibe auch so am Ball!
Mal sehen.

Frauen und andere Grundsatzfragen

Interessant, worüber Autoren sich unterhalten, wenn es um ihre Arbeit geht. Seit einigen Monaten bin ich ja nun Mitglied im Tintenzirkel-Autorenforum (siehe Link rechts), das speziell Fantasyautoren eine Heimat bietet. Konfus, wenn man bedenkt, daß ich gerade ausgiebig Thriller schreibe.

Gestern tauchte der Hinweis auf den Bechdel-Test auf, der sich damit befaßt, wie Frauenfiguren in Film und Buch dargestellt werden. Man darf eigentlich gar nicht drüber nachdenken, denn da wird einem echt schlecht – normalerweise sind Frauen hübsches Beiwerk, in der Unterzahl und spielen auch keine tragende Rolle. Oft wird ihnen maximal zugestanden, sich über Männer zu unterhalten.
Zum ersten Mal über diese Thematik nachgedacht habe ich, als ich in der zwölften Klasse war – mein Pädagogik-LK ist schuld. Und bevor jetzt irgendwer davon anfängt, daß das ja typisch ist und Päda sowieso nur ein Hausfrauen-Fach ist, kann ich entgegnen, daß es mit das sinnvollste Fach an der Schule war, das ich überhaupt je hatte.
Man lernt etwas über sich, die Psyche, die Menschen, alles Mögliche. Vor allem hatte ich eine Lehrerin, die Unterricht auf Uni-Niveau gemacht hat, von dem ich mein ganzes Soziologiestudium lang profitiert habe. (An dieser Stelle herzliche Grüße an Frau Kemper!)

Kurz darauf habe ich angefangen, den „Kristall der Könige“ ins Leben zu rufen. Eine der ersten Fragen, die ich mir gestellt habe, war: Wer wird der Protagonist sein?
Es war ausgeschlossen, daß es nur ein Mann sein wird, so wie an vielen anderen Stellen. Aber ich habe mich damals auch nicht getraut, das Gegenteil zu nehmen und nur eine Frau zu nehmen. Es wurde dann ein Kompromiß. Kayla, Agarin und das Rudel Jungs, das sie umgab, aber Kayla hatte eine tragende Rolle.
Das hat sich auch später nicht geändert. Im Unsterblichen-Epos habe ich gleich zwei tolle Mädels, Arinaya und Lelaina.
In „Himmelsfeuer“ darf es dann die Powerfrau schlechthin sein: Caelidh, ihres Zeichens Kriegerin.
Man muß halt aufpassen, daß man nicht gleich zur Feministin mutiert und die kolbenschwingende Amazone erfindet.

In meinem Kopf war das jedenfalls immer Thema. Ich bin überrascht, daß viele meiner schreibenden Kollegen entweder noch nie darüber nachgedacht haben oder den Test selbst gar nicht erfüllen – auch und gerade als Frau. Autsch!

Eine andere schöne Diskussion im Forum wird zur Zeit über immer wiederkehrende Muster in den eigenen Geschichten geführt. Was mir spontan eingefallen ist: Es gibt immer einen Spaßvogel in meinen Geschichten.

In der Kristall-Trilogie ist es Gordian:
Ihm erschien das alles so unecht, er war doch nur ein Wirtssohn aus Lagon, einer kleinen Stadt in Rimonas, der nichts weiter beherrschte als das Kochen, das Einstreuen sinnloser Kommentare und das wilde Herumfuchteln mit einer Stichwaffe.

Im Unsterblichen-Epos ist es Nilas:
„Du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff“, grinste Marthian.
„Entschuldige mal, ich habe einen ausgewachsenen Kater!“ lamentierte Nilas. „Das überfordert mich jetzt ein wenig.“

In „Himmelsfeuer“ übernimmt erstmals ein Protagonist selbst die Rolle des Kaspers – Gileond:
„Du solltest auf die Mädchen aufpassen und dich nicht verlieben… unfaßbar!“ lachte Arundias.
„Tut mir ja auch leid“, spöttelte Gileond. „Ist einfach passiert.“

Und den guten Jack habe ich ja schon oft genug zitiert. Mein Lieblingsfettnapf ist der, wo er spontan vergißt, daß Andrea Deutsche ist und seinem Bruder auf deutsch unverschämte Fragen stellt.
„Und, hast du sie schon flachgelegt?“ war das Erste, was er zu seinem Bruder sagte. Während Gregory die Augen verdrehte und leicht mit dem Kopf gegen die Tür schlug, bekam ich einen Lachanfall.

Muster Nummer 2: Es wird gelegentlich jemand entführt. Das passiert so ziemlich immer und überall in meinen Geschichten und ich bin es immer noch nicht leid, die Dramatik dieser Situationen gewissenhaft auszuschlachten.

Beispiel aus „Himmelsfeuer“ – Iaroth spricht mit Caelidh:
Seine Finger gruben sich in sein Hemd. „Sie haben Fianna mitgenommen.“
Es war wie ein Faustschlag in den Magen. Schlagartig wurde mir übel und eiskalt, mein Herz begann zu rasen, meine Finger zitterten.

So läßt sich das ewig weiterführen… ich liebe es!

Muster Nummer 3: Gewalt. Ich muß noch mal tiefenpsychologische Nachforschungen anstellen, warum das wohl so ist, aber …
– in der Kristalltrilogie wird Kaylas Schwester vergewaltigt und ermordet, was sie völlig traumatisiert.
– im Unsterblichen-Epos machen beide Mädels ähnliche Erfahrungen, was in einem Fall in einem völligen Rachemassaker endet:

Marthian stand neben den beiden, schwer atmend und an Armen und Oberkörper voller dunkler Blutflecken. Von seinem vandhrischen Schwert tropfte das Blut in zähen Fäden.
Geschockt sah Lelaina ihn an. „Was hast du gemacht?“ wisperte sie tonlos.
Marthian ließ sein blutiges Schwert in die Scheide zurückgleiten. „Ich habe ihn entmannt und ihm vorher die Zunge herausgeschnitten, damit er nicht den halben Berg zusammenschreit. Weil er einfach nicht sterben wollte, habe ich ihm die Kehle durchgeschnitten.“

– in „Himmelsfeuer“ entführen die Soldaten Fianna zu einem einzigen Zweck:
„Sie packten Fianna zu zweit und zerrten sie hinaus. Einer sagte, daß sie dem König sicher sehr gefallen würde. Sie wollten sie, weil sie so hübsch ist… sie wollten sie haben. Meine Frau… sie ist doch meine Frau!“ Zuletzt brüllte er fast.

In „Am Abgrund seiner Seele“ gipfelt das Ganze darin, daß Andrea es mit einem Serienmörder zu tun kriegt.
„Man sollte mit dir dasselbe machen, was du diesen Frauen antust!“ brüllte Greg haßerfüllt ins Telefon.
„Ich werde sie dir wegnehmen, schon sehr bald.“ Es klickte, dann war es still in der Leitung.

Ich krieg schon wieder eine 5 Kilometer dicke Gänsehaut, wenn ich nur dran denke. Eine Erklärung für das Phänomen habe ich allerdings auch noch nicht gefunden.

Blockade!!

Das Grauen hat einen Namen.
Schreibblockade.
Heute Nachmittag lief alles ganz prima. Ich habe geschrieben, es lief auch ganz gut. Als die Szene dann aber ihr Ende erreichte, setzte plötzlich die gefürchtete große Ideenlosigkeit ein. Warum, weiß ich nicht. Auf einmal dachte ich, daß alles, was ich geschrieben habe, Murks ist und ob ich nicht vielleicht alles umwerfen oder es in die Ecke legen möchte.
Die meisten Mitautoren können es sicher bestätigen: Gelegentlich hat man das.

Vielleicht liegt es an den Ungereimtheiten, die ich glaube entdeckt zu haben. Vielleicht liegt es auch daran, daß ich plötzlich riesig große Lust habe, die „Knights of Truth“ zu überarbeiten. Vielleicht auch daran, daß ich denke, zu nah am Vorgänger zu kleben.
Ich weiß es nicht.
Vorhin wollte ich weiterschreiben, aber die Blockade hat sich keinen Zentimeter bewegt.

Ich werde jetzt das tun, was am meisten hilft: Es sein lassen. Wenn es hakt, bringt es nichts, auf Teufel komm raus weitermachen zu wollen.
Ich überarbeite jetzt einfach die „Knights of Truth“. Ist doch gut, daß ich darauf Lust habe!

Blick in die Bibliothek

Heute kein Tageswerk. Nein. Ich war shoppen … gelegentlich muß das sein 😉

Mit Blick in mein Bücherregal habe ich festgestellt, daß ich eine ganz schöne Psycho-Bibliothek besitze, mit der ich an „Am Abgrund seiner Seele“ gearbeitet habe. Nicht zuletzt sind da auch Uni-Bücher im Spiel – schließlich studiere ich ja selbst Psychologie – aber dann ist da auch die aufschlußreiche „Enzyklopädie der Serienmörder“, die ich bis jetzt noch nicht durch habe. Da steht eine ganze Menge drin.
Beängstigend …

Dann gibt es da noch das zuvor erwähnte „How to write a mystery“, das ich sehr liebe und das erste Buch, das ich mir zur Beschäftigung mit dem Profiling gekauft habe: „Mörderisches Profil“ von Stephan Harbort. Man muß ja auch die deutschen Profiler zu Wort kommen lassen. Darin werden auch deutsche Fälle geschildert – ich weiß noch, daß ich es verschlungen habe.
Und dann ist da vor allem eins: Paul Brittons von mir gern zitiertes „Jigsaw Man“, hier ausnahmsweise auf Deutsch.

Ich muß allerdings zugeben, daß die BAU-Artikel aus dem Internet am hilfreichsten waren. Ich kriege jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke.
Nachzulesen hier.

Blick in die Werkzeugkiste

Man kann viel über das Schreiben schreiben. Schreibratgeber gibt es wie Sand am Meer, da muß man ja nur mal bei Amazon gucken und man wird schier erschlagen.
Und – ich gebe es zu – ich hab auch schon einen gekauft!! Das hat sich auch durchaus gelohnt. Dem geneigten Thrillerschreiber kann ich „How to write a mystery“ nur ans Herz legen. Inzwischen gibt es das Buch meines Wissens auch wieder auf Deutsch; zu dem Zeitpunkt aber nicht, deshalb habe ich mich für das Englische entschieden – war billiger als ein gebrauchtes altes aus Deutschland.

Wie ich jetzt darauf komme? Vorhin im Tintenzirkel-Forum wurde ein Ratgeber zur Charaktererstellung vorgestellt. Ich ganz persönlich fand das etwas schräg, da gerade die Charaktererstellung etwas ist, was ich richtig gut kann. Ich wüßte jetzt gar nicht, warum das schwierig sein könnte.
Ich überlege mir anfangs die Wunschkonstellation meiner Figuren – wie stehen die zueinander, wen braucht es drumherum, wie verändert das die Konstellation? Woher kommt derjenige, was macht er, wie sieht er aus, was ist bemerkenswert an ihm?
Der Rest entwickelt sich von selbst. Da muß ich jetzt nur mal an Jack denken – konzipiert war er von Anfang an als Großmaul und Frauenheld. Als ich dann aber „Für die Freiheit“ geschrieben habe, war er gar nicht so, wie er sein sollte, sondern viel zu nett!
Erst, als ich mich dazu entschieden habe, die Charaktere für den Thriller zu übernehmen, habe ich Anpassungen vorgenommen und jetzt ist Jack so, wie er immer sein sollte. Das hätte auch vorher gar keinen Sinn gemacht!

Charaktere für den Thriller übernommen – das stimmt so nicht. Der Thriller sollte ja erst eine Fortsetzung sein. Die namenlose Erstfassung von „Am Abgrund seiner Seele“ begann mit einer Hochzeit, es gab bereits eine Vergangenheit und am Ende war Caroline auch noch da. Es gab aber auch keinen funktionierenden Spannungsbogen.
Da ich mit der Ausarbeitung nicht einverstanden war, habe ich noch Ergänzungen vorgenommen. Danach habe ich mir dann überlegt, den Thriller abzukoppeln und die Charaktere umgeworfen – zumindest ein bißchen. Jetzt ist es so, daß Andrea und Greg sich erst an der Uni begegnen.
Danach wurde das Ende geändert – ich wollte kein ewiges Jammertal.

In der Zeit habe ich mir dann das Buch besorgt, denn ich hatte das Gefühl, nicht weiterzukommen. Thriller schreiben sich völlig anders als Fantasy. Mir fehlt so ein wenig das Spontane, das ich in der Fantasy immer so mochte. Da hat sich durch Blitzideen immer wieder alles verändert.
Mit dem Thriller will man aber etwas erreichen und dafür bestimmte Mittel und Wege nutzen. Das sorgt dafür, daß ein wenig Spontanität verloren geht. Es war wohl kein Zufall, daß ich relativ früh vorgegriffen und den Höhepunkt an einem Tag runtergeschrieben habe, denn daraus ließ sich erst das Profil zurückentwickeln.
Aber gut war das dann deshalb noch nicht. Das Buch hat mir einige Dinge demonstrativ vor Augen gehalten, die mir als Thriller-Fan zwar implizit klar waren, die ich aber irgendwie trotzdem nicht benennen und anwenden konnte.

Da war zum Beispiel die Frage, wieviel der Leser wissen darf. Ist es nun schlecht oder gerade gut, wenn er weiß, daß der Protagonist in Gefahr ist?
Man muß mit der Antizipation spielen. So schwer ist der Spannungsaufbau gar nicht, aber man muß mehr konzipieren. Man muß sich vorher genau überlegen: Welchen Effekt wird das haben? Welchen Effekt will ich denn eigentlich?
Oder auch das Problem mit der „Krimihandlung“ und der „Rahmenhandlung“. Ich stand mir ewig selbst im Weg und dachte, es darf nicht zuviel Beiwerk geben. Dabei ist das gerade das Salz in der Suppe. Ohne Hintergrund für die Figur schließt man sie nicht ins Herz. Die Figur braucht erst mal ihr Leben und das darf man dann schön einstürzen lassen.
Irgendwann war mir klar, wie ich es machen muß. Erst einmal gab es da eine heile Welt und dann habe ich sie nach und nach genüßlich zerstört. Wie ich inzwischen weiß, funktioniert das auch wirklich.

Im Augenblick fahre ich ganz gut damit, am Anfang spontan anzufangen. Ein bißchen plotten, dann anfangen, dann entwickeln, immer schreiben, Ideen zulassen. Hinterher kommt die Überarbeitung und Feinabstimmung: Erreiche ich eigentlich mein Ziel? Funktioniert die Story so?
Und irgendwie macht das sogar eine Menge Spaß. Ich habe „Am Abgrund seiner Seele“ wahnsinnig oft überarbeitet, aber es hat sich gelohnt. Jetzt ist die Story so, wie sie sein soll.