Endlich wieder Soundtracks

Es gibt hier so allerhand Kleinkram, den ich erledigen möchte, bevor ich mich einem neuen Projekt zuwende. Zwar plane ich daran schon fleißig – dazu morgen mehr – aber hier lagen immer noch unerledigte Soundtracks rum und auch nicht gestaltete Cover. Das geht natürlich gar nicht.

Wie ich festgestellt habe, habe ich irgendwann am Soundtrack von „Das halbe Leben Dunkelheit“ noch etwas verändert. Da drängten sich so perfekt passende Titel auf.

Nun endlich fertig sind aber auch der Soundtrack zu „Blutsbande“:

und der Soundtrack zu „In Flammen“:

Sehr problematisch war mitunter, daß ich recht wenig neue Musik hatte, aus der ich Soundtracks hätte zusammenstellen können. Aber jetzt ist die da, wie man sieht, und sogar für den Soundtrack des 2017-Reboots habe ich etwas beiseite gelegt …
Aber auch dazu morgen mehr!

Reboot in Sicht

Kribbelig bin ich immer noch. Ich habe nur keine Ideen, was ich schreiben soll. Oder vielmehr, ich hätte eine, aber ich kann noch nicht anfangen.
Ich möchte ja „2017 – Für die Freiheit“ noch mal neuschreiben. Dafür gibt es gute Argumente. So schön die Ursprungsstory auch tatsächlich ist, aber sie ist das leibhaftige Klischee und außerdem hab ich mich ja selbst beklaut und die Charaktere anderweitig verwendet.
Das geht so nicht.

Der Plan für den Reboot steht bereits. Arbeitstitel soll weiter „2017“ sein und tatsächlich ist die neue Handlung doch erstaunlich nah an der alten dran. Allerdings habe ich mir Mühe gegeben, nur die guten Aspekte zu retten und die schlechten rauszuwerfen.
Anfangen kann ich jetzt jedenfalls nicht, weil ich mir überlegt habe, das Ganze in Schottland spielen zu lassen. Das hat einen einfachen Grund: Dort werde ich bald meinen Urlaub verbringen. Und ich habe eine Schwäche dafür, über Orte zu schreiben, die ich kenne. Und zwar bitte nicht Castrop-Rauxel oder Lüdenscheid, sondern lieber irgendwo in den Highlands. Die Kulisse ist einfach schicker. Zumindest gehe ich davon aus!
Und England ist ja nun schon für meine Thriller-Helden belegt – wobei, auch die waren schon in Schottland. Das haben die mir voraus. Aber ich weiß, ich kann solche Rechercheergebnisse problemlos nachreichen.

Jedenfalls soll 2017 immer noch die Welt untergehen. Ein hämorrhagisches Fieber rafft die halbe Menschheit dahin, läßt die überlebenden Infizierten zu aggressiven, wenig menschlichen Wesen werden und stellt die übrigen Überlebenden vor ein echtes Überlebensproblem. Knappe Ressourcen, überall die Gefahr der Ansteckung, keine vorhandene Zivilisation mehr.
Meine Heldin Zoe wird von dem Wunsch getrieben, ihren verschwundenen (genauer gesagt verschleppten) Freund wiederzufinden und trifft mit diesem Vorhaben auf eine Gruppe von Leuten, die das Gleiche vorhaben. Allerdings hat sie dann ein neues Problem: Einer aus der Gruppe verliebt sich in sie und stellt sie damit vor eine schwierige Entscheidung.

Könnte lustig werden. Ich freu mich drauf.

Wie im Wahn

Daß ich Teil 8 beendet habe, ist jetzt genau eine Woche her. Und wie schon vor einigen Tagen beschrieben, weiß ich Schreibpausen durchaus auch zu schätzen. Aber deren Ende ist immer absehbar. Erst will ich mit dem Schreiben nicht aufhören, dann bin ich doch froh über das Ende – etwa für zwei, drei Tage. Danach fängt die Pause bereits an, mich zu nerven, und spätestens nach fünf Tagen werde ich kribbelig.
Heute war es soweit, daß ich völlig unrastig war und unbedingt irgendetwas schreiben mußte. Ganz egal was. Mangels besserer Idee habe ich mir eine alte Fassung von „Am Abgrund seiner Seele“ geschnappt und angefangen, eine Szene zu schreiben, die es eigentlich auch schon mal gab, die aber im fertigen Roman nicht mehr vorkommt.

Beim Versuch, die Neuauflage von „2017“ zu plotten, ist mir nämlich ein gewaltiges Problem dazwischengekommen: Obwohl anfänglich fest entschlossen, will ich jetzt doch nicht vom Thriller weg. Oder vielmehr von den Figuren. Im Moment könnte ich Gregory und Andrea alle Abenteuer der Welt erleben lassen. Gerade so, als wäre bei ihnen noch nicht genug los gewesen. Und ursprünglich waren sie ja die Helden aus „2017“, was so nicht bleiben kann – nur war es so schön, daß ich es nicht wirklich ändern will.
Ja. Toll. So kommt man weiter. So denke ich mir wirklich effektiv neue Figuren für eine neue Geschichte aus. Echt.

Im Moment kann ich mich für nichts entscheiden. Klar ist nur: Ich will schreiben. Ich muß schreiben. Deshalb werde ich, bis mir etwas Sinnvolles einfällt, einfach mal zwischen „Am Abgrund seiner Seele“ und „Armes reiches Mädchen“ herumschreiben. Ich habe zum Beispiel nie sinnvoll Gregorys und Andreas Hochzeit zu Papier gebracht. Schon einmal, als der Thriller schwachsinnigerweise noch die Fortsetzung der Endzeitgeschichte war. Aber das war dann eben nicht wirklich sinnvoll.

Jedenfalls finde ich es gruselig, daß ich nicht ohne Schreiben leben kann. Geht einfach nicht. Wie geht das bei anderen?!

Frischer Wind im Gehörgang

Es ist mal wieder Zeit für einen Eintrag zum Thema Musik. Das drängt sich so auf, da es aktuell viel für mich auf die Ohren gibt und das ist auch dringend nötig, denn keiner will immer das gleiche Zeug hören.

CD des Monats (mindestens) ist für mich „Oceania“ von den Smashing Pumpkins. Ich bin ja eingefleischter Pumpkins-Fan seit über 10 Jahren und war seinerzeit heilfroh, daß sie dann doch wieder weitergemacht haben. Das letzte Album „Zeitgeist“ knüpfte zwar für mich nicht an die alten Alben an, aber letzten Montag war es endlich soweit, daß die neue Scheibe „Oceania“ im Laden stand. Gut für mich, daß ich noch einen Gutschein hatte.
Jetzt habe ich mir zum ersten Mal seit langem endlich wieder mal eine richtige echte CD gekauft. Das letzte Album dürfte „Heligoland“ von Massive Attack gewesen sein. Jedenfalls das letzte, das ich zum Zwecke des Sammelns erstanden habe. Denn ansonsten reicht mir inzwischen auch ein Digitaldownload – billiger und von der Soundqualität her genauso gut.
Aber da ich von den Pumpkins alles in materieller Form besitze, mußte die „Oceania“ auch dazu. Die sieht auch einfach schön aus. Ich habe sie gekauft, ohne vorher reinzuhören, habe sie dann ins Autoradio geschoben und dann pustete mich erst mal das erste Gitarrenriff vom Sitz. Ganz großes Kino. Bin mit Gänsehaut gefahren und fühlte mich an „Siamese Dream“ erinnert – und nichts Geringeres! Man hört auch nicht, daß außer Billy Corgan von der Originalbesetzung keiner mehr dabei ist.
Tolle Scheibe. Am liebsten höre ich den Titeltrack „Oceania“, gefolgt von „Pale Horse“, „My love is winter“ und „The Celestials“. Und eigentlich allem anderen 😉
Auf jeden Fall ein ganz tolles, empfehlenswertes Album.

Dahinter irgendwie untergegangen ist für mich der „Snow White“-Soundtrack von James Newton Howard. Bisher erst einmal gehört, tönte aber ganz gut.
Soundtracks eignen sich ja schon ganz hervorragend, um beim Schreiben im Hintergrund mitzulaufen. Gerne schlachte ich ja auch Filmsoundtracks für meine eigenen Soundtracks aus. Apropos, davon müßte ich mal wieder welche machen.
Aber kürzlich beim Schreiben habe ich festgestellt, daß es nix bringt, schnulzigen Kram laufen zu lassen, wenn man gerade etwas Spannendes schreibt, und Elektro und Rock eignen sich umgekehrt ganz schlecht für romantische Szenen. Ich brauche immer die passende Musik fürs Schreiben.
Früher habe ich mir dafür Konzept-CDs gebrannt, heute reichen zum Glück Playlisten in iTunes.

Und dann haben zu meinem Erstaunen Linkin Park auch schon wieder ein Album rausgebracht. Reingehört hab ich schon. Die gute Nachricht ist: Es ist besser als das letzte Album. Davon ging fast gar nix. Die schlechte Nachricht ist: Das einzige Lied, das sich wie die alten von früher anhört, ist minikurz. Überhaupt ist das ganze Album mit 37 Minuten minikurz. Und irgendwie frage ich mich, wenn ich mir die Kundenrezensionen bei Amazon anschaue, welche Leute inzwischen Linkin Park hören.
Deren Meinung läuft meiner diametral entgegen! Die finden genau die Lieder gut, wo ich mich frage, ob die noch von Linkin Park sind.
Ja, anscheinend bin ich auch so ein Ewiggestriger, der Linkin Park damals mochte, als die noch Lärm verbreitet haben …

Damit gibt’s keine guten Chancen auf einen Eintrag in meiner Music-Toplist. last-fm ist so cool und freundlich, sowas zusammenzustellen, und ich finde es wenig überraschend, was dabei rausgekommen ist:

The Crystal Method (4.826 Mal gespielt)
Hybrid (3.483 Mal gespielt)
Monster Magnet (3.400 Mal gespielt)
Massive Attack (2.732 Mal gespielt)
Meat Beat Manifesto (2.596 Mal gespielt)
James Newton Howard (2.339 Mal gespielt)
Underworld (2.177 Mal gespielt)
Metallica (2.049 Mal gespielt)
Kasabian (1.935 Mal gespielt)
Depeche Mode (1.792 Mal gespielt)
Queens of the Stone Age (1.245 Mal gespielt)

Merke: Crystal Method geht beim Schreiben IMMER. Hybrid erst recht. Aber die kenne ich noch nicht so lang.

Auch Pausen sind sinnvoll

Das Schreiben begleitet mich sogar, wenn ich nicht schreibe. So zum Beispiel jetzt. Teil 8 hat mich jetzt seit irgendwann im März begleitet, seitdem habe ich ihn schon um- und neugeschrieben und mir darüber graue Haare wachsen lassen.
Deshalb bin ich jetzt wirklich erst mal froh, fertig zu sein. Ich bin, was das Schreiben angeht, schon recht extrem. Ein Tag ist nur dann ein guter Tag, wenn ich etwas geschrieben habe. Normalerweise. Da bin ich auch ziemlich rigoros und es gibt nur wenige Ausnahmen.
Es sei denn, eine Geschichte ist fertig. Dann genieße ich es sehr, mal nicht im Hinterkopf zu haben „du mußt noch schreiben“. Und das, obwohl ich, wenn ich noch schreibe, eigentlich gar nicht damit fertig werden will. Schon alles sehr merkwürdig.

Im Augenblick nutze ich die Gelegenheit, um hier mal aufzuräumen und alles zu erledigen, was liegengeblieben ist. So befinden sich jetzt endlich Leseproben zu „In Flammen“ auf der Homepage und ich helfe meinem Mann beim Schreiben. Zwar „nur“ eine technische Dokumentation, aber er läuft mir grad für Schreibtips und jede Hilfe die Tür ein.
Dabei ist uns aufgefallen, daß man Schreiben mit allem, was dazugehört, nirgends jemals lernt. Bei mir an der Uni gab es wohl eine Schreibwerkstatt, die das Handwerk und das Arbeiten vermittelt, aber das ist dann auch schon alles.
Wenigstens kann ich sagen, daß es normal ist, regelmäßig auch mal eine Pause zu machen. Daß es durchaus normal ist, daß man nicht gleich druckreif schreibt. Wie schwierig und vereinnahmend es ist, sich darauf ganz einzulassen und wieviel Konzentration einem das abverlangt.

Und wieviel es eigentlich ist, wenn ich sage, daß mein gut zu schaffendes und wünschenswertes Tagespensum bei 4000 Wörtern liegt. Nach der Arbeit. Tendenziell trotz Übung inzwischen eher weniger, aber trotzdem versuche ich ja jeden Tag, das zu schaffen. Dafür schaffe ich aber inzwischen auch mehr am Stück, meistens muß ich erst nach 1500 Wörtern eine Pause machen.
Schreiben ist das perfekte Beispiel für den geistigen Zustand des Flow. Man fühlt sich herausgefordert, aber nicht überfordert, und tut etwas, was man gern macht und gut kann.

Das ist schon alles sehr komplex. Und davor steht etwas, mit dem ich mich jetzt wieder befassen werde, nämlich das Plotten. Es gibt eine vage kleine Idee für Teil 9, aber was sich im Moment wesentlich mehr aufdrängt, ist die Neuauflage von „2017“. Obwohl die damalige Version nicht schlecht ist und ich sie sehr gern lese, bin ich nicht zufrieden damit. Sie ist zu lang und zu sehr zur Lovestory mutiert. Ich will jetzt unter einer anderen Prämisse anfangen und vor allem neue Charaktere gestalten.
Daran werde ich mich jetzt begeben, denke ich, und abwarten, wie sich mein neuer Agenturkontakt entwickelt. Denn wenn da ein Okay kommt, habe ich sowieso erst mal sehr viel Überarbeitung vor mir. Aber darauf freue ich mich!

Zeichnen müßte ich auch mal wieder …

Und wenn sie nicht gestorben sind …

Ich wußte noch nicht, daß Kopfschmerzen durch Schreiben auch weggehen können. Klappt aber ganz offensichtlich.
Trotzdem habe ich nicht mehr besonders viel geschrieben, einfach weil ich letzthin dazu tendiere, das Ende einer Geschichte, wenn es brandaktuell an der Reihe ist, blöd zu schreiben. Deshalb habe ich es jetzt einfach mal ganz knapp hingeschrieben und werde bei der Überarbeitung sehen, wie ich es schick ändern kann, denn das hat die ganzen letzten Male wirklich hervorragend funktioniert.

Viel los war eigentlich nicht mehr. Abschließende Gespräche mit der Polizei, Verlassen des Krankenhauses, Rückkehr nach Hause. Das ist auch das Problem mit dem Abschluß einer Geschichte: Er ist langweilig. Es passiert ja nix mehr.
Und die Kunst ist, das dann trotzdem noch möglichst interessant zu gestalten und dabei aber nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Zu knapp darf es natürlich auch nicht sein.

Als ich am Abend nach Hause kam, fühlte sich das ganz seltsam an. Die Terrassentür war ausgetauscht worden, die Blutflecken auf dem Boden waren verschwunden. Auf dem Sofa saßen Gregory und Julie und schauten zusammen eine Kindersendung an. Katie war mit Tracy, ihrer Mutter und Ryan im Hotel. Ob sie zurückkehrte, wußte sie noch nicht. Ich hatte es ihr offen gelassen, denn ich konnte verstehen, daß sie jetzt gern bei Ryan sein wollte. Nichtsdestotrotz war ich für sie da und das wußte sie auch.
„Da bist du ja“, sagte Gregory. Julie rutschte vom Sofa und rannte zu mir, um mich überglücklich zu umarmen.
„Du bist wieder zu Hause, Mami!“ Sie vergrub den Kopf in meinem Bauch.

So ein bißchen Idylle am Schluß ist nicht verkehrt. Wobei ich ja auch schon offene bzw. kritische Enden verfaßt habe. Immer so, wie es paßt.

Und was mache ich morgen? Gute Frage. „2017“ will immer noch neugemacht werden. Aber mir wurde da auch eine neue Idee für einen neuen Thriller angetragen.
Mal sehen.

Letzter Satz: Man lernte gewisse Dinge ganz anders zu schätzen.

Der End-Blues

Es ist doch immer dasselbe mit mir. Kaum nähere ich mich dem Ende einer Geschichte, werde ich plötzlich so motivationslos, daß ich lieber Löcher in die Luft starrte als zu schreiben. Schlau, oder? Das liegt einzig und allein daran, daß ich Geschichten nicht ungern zuende bringe, eben weil sie dann zuende sind und ich mir etwas Neues zum Schreiben suchen muß. Das ist nicht ein Problem, weil ich faul wäre – gut, ich bin faul – aber ich mag die Geschichten immer viel zu sehr, um sie abschließen zu wollen.
Tja.

So kommt es, daß ich heute nur knapp das halbe Tagespensum geschafft habe. An mangelnder Zeit lag das nicht. Eher an dieser Motivationslosigkeit und daran, daß ich überhaupt keinen Plan hatte, was da noch passieren soll. Den hab ich jetzt aber und schaue dann morgen mal, ob ich nicht dann das fiese Ende in Angriff nehme …
Im Moment befinden sich alle noch im Krankenhaus, wo Katie Besuch von ihrer Familie erhalten hat – und von ihrem Verehrer. Katie hat sich verliebt und diese Liebe wird auch erwidert.

„Mit Ryan hätte ich niemals gerechnet“, sagte Katie.
„Das hat mich auch erstaunt. Aber es spricht für sich.“
„Ja, natürlich! Aber es ist genau, wie ihr gesagt habt. Er hätte mich niemals angesprochen. Ich hätte den ersten Schritt machen müssen. Nur seltsam, daß er jetzt trotzdem hier ist.“
„Ach was.“ Ich winkte ab. „Denkst du nicht, daß deine Schwester ihm gesagt hat, wie du zu ihm stehst?“
„Meinst du?“
„Natürlich. Das alles ist bestimmt auf Tracys Mist gewachsen.“
„Dann bin ich ihr unendlich dankbar.“ Katie seufzte zufrieden. „Merkwürdig, daß ich auch nach gestern so darüber denke, oder?“
„Nein. Nur weil irgendwelche Männer dir gegenüber ausgeflippt sind, heißt das nicht, daß alle Männer so sind. Das hast du inzwischen gelernt.“
„Ja, das hat Gregory mir gezeigt.“
„Mir auch“, murmelte ich.

Später spricht Andrea auch noch mit Ryan. Ob ich das drinlasse, weiß ich noch nicht, aber vielleicht braucht es auch nur eine andere Überleitung. Denn interessant ist die Szene allemal.
Naja, morgen. Noch ist die Geschichte nicht zuende 😉

Letzter Satz für heute: Aussagen, die an seiner Liebe keinen Zweifel ließen.

Verhandlungssache

Gar nicht so leicht, einen Showdown zuende zu bringen, wenn man noch nicht weiß, wie. Man stelle sich vor, daß in einem Auto ein Geiselnehmer und sein Opfer sitzen, alles ist von Polizei umstellt, aber der Geiselnehmer läßt nicht mit sich verhandeln. Gar nicht. Es bewegt sich einfach nichts.
Was dann? Das habe ich mir heute überlegt. Ich mußte es zu einem guten Ende bringen. Und sei es, daß der Unterhändler eine Schußwaffe bekommt und dem Geiselnehmer auch schon mal ins Gesicht sagt, daß er seine Forderungen vergessen kann.

Ich ging zu Christopher und den übrigen Kollegen und sagte: „Er stellt sich stur. Er will sie nur freilassen, wenn wir ihm zusichern, daß er nicht ins Gefängnis muß.“
Christopher warf mir einen Blick zu, der verriet, daß er das für absurd hielt. „Na und? Kriegt er nicht.“
„Das Problem ist aber, daß er vielleicht mit dem Messer Katies Oberschenkelarterie getroffen hat. Sie verliert wahnsinnig viel Blut. Wir haben nicht ewig Zeit. Soweit ich das sagen kann, hat er nur das Messer. Erschießen kann er sie nicht. Er läßt auch nicht mit sich reden. Ich hatte noch nie mit jemandem zu tun, der sich so stur stellt.“
„Dann Zugriff“, sagte einer der Kollegen.

Die Situation ist schwierig und brandgefährlich. Andrea hat nicht dieselbe Zeit wie sonst, weil Katies Uhr tickt. Aber ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen und sie ist zu absolut allem bereit, um Katie zu retten. Schließlich ist das Mädchen wie eine Tochter für sie.

Letzter Satz für heute: Daß ihre Töchter dazu einmal in der Lage sein könnten, hatte sie wohl nicht erwartet.

Auf der Zielgeraden

Das, was ich da gestern gemacht habe, war des Bloggens nicht würdig. Irgendwie kam ich nicht in die richtige Stimmung, aber man kann über Brutalitäten nicht schreiben, wenn man sich die nicht vorstellen kann. Das sind jetzt wieder Probleme, wie nur ein Autor sie haben kann, aber das ist ernstzunehmen!
Heute habe ich auch relativ lange gebraucht, aber schließlich hat es doch geklappt. Ein Tagespensum von 5267 ist doch durchaus beachtlich. Aber es ist auch spannend!

Ich habe die Szene von gestern noch mal umgeschrieben. Katie ist allein mit Rick und Dan, die ihr Böses wollen. Parallel sprechen Andrea und Christopher im Krankenhaus mit Anthony, der wichtige Informationen für sie hat. Alles treibt auf den großen Showdown zu, der dann morgen an der Reihe ist. Wobei, eigentlich läuft der schon längst.
Andrea und Christopher haben immerhin Spuren, die ihnen weiterhelfen.

„Riecht das nach Benzin?“ fragte Christopher.
„Das haben wir uns auch schon gefragt“, sagten die Kollegen. Schnuppernd lief Christopher auf dem Gras herum, bis er an einer Stelle stehenblieb und auf den Boden deutete. „Benzin. Eindeutig.“
Ich trat zurück, den Regen ignorierend, und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Wie lang ist er tot? Konnte der Notarzt das sagen?“ fragte Christopher.
Ungerührt berührte ein Polizist den toten Dan. „Immer noch warm. Kann noch nicht lang sein.“

Das sind mal wieder Polizisten. Das wird nur noch von einem Funkspruch getoppt.

Zwei Minuten später bogen wir erneut auf die Zufahrt zum Krankenhaus ab, als es im Funkgerät rauschte. „An alle! Wir haben das gesuchte Fahrzeug an der Straßensperre Thorpe Road. Der gesuchte Rick Bolton und Katie Archer sitzen im Fahrzeug. Haben sie gestoppt. Wir versuchen, die Geisel aus der Gefahrenzone zu befreien.“
Christopher stieg in die Eisen und warf mir einen Blick zu, den ich nicht ganz einordnen konnte.
„Was?“ fragte ich, während er hastig und mit durchdrehenden Reifen wendete.
„Aus der Gefahrenzone befreien?“ sagte Christopher kopfschüttelnd. „Was haben die Kollegen denn wieder gefrühstückt?“

Ich hatte jedenfalls Lust auf Polizistensprech, zumindest die Nachahmung dessen. Hat da mal jemand drauf geachtet, welch haarsträubenden Unfug die Gesetzeshüter manchmal bei Pressekonferenzen vermeiden?

Jedenfalls ist Andrea jetzt angehalten, diese Geiselsituation zu entschärfen – morgen.

Letzter Satz für heute: Der Rückstau verriet uns, daß wir die Straßensperre erreicht hatten.

Spuren des Grauens

Heute habe ich all das nachgeholt, was ich in den letzten Tagen nicht geschafft habe! Allerdings muß ich sagen, daß es immer wieder zusätzlichen Aufwand bedeutet, sich nach zwei Tagen (oder wieviel auch immer) Schreibpause wieder in die Geschichte einzudenken. Schreiben bedeutet in dem Fall auch immer lesen – und zwar das, was man bis dahin geschrieben hat.
Ich habe inzwischen festgestellt, daß es manchmal sogar einfacher ist, mal mitten in einer Szene aufzuhören, weil man dann besser anknüpfen und wieder einsteigen kann. Birgt zwar auch die Gefahr, daß man aufgrund anderer Stimmung die Szene plötzlich in eine andere Richtung treibt, aber damit kann ich inzwischen besser umgehen als früher.

Andrea und Christopher sind gestreßt. Gerade haben sie am Telefon noch mit jemandem gesprochen, der schwer verletzt schien, und Katie ist schon wieder verschwunden. Bzw. immer noch. Sie versuchen, ihren Entführern auf die Schliche zu kommen, und immerhin haben sie inzwischen Hinweise: Vornamen und ein Autokennzeichen. Bleibt bloß noch, die Gesuchten jetzt auch zu finden. Der verletzte Komplize jedenfalls wird gerade notoperiert und kann keine Auskunft geben. Aber Christopher und Andrea machen sich allein schlau.

„Ist das Blut?“ fragte ich. Auf den Treppenstufen waren dunkle Tropfen zu sehen. Christopher beugte sich hinab, fuhr mit dem Finger durch einen Tropfen und leuchtete seinen Finger an. Rot.
„Definitiv Blut“, sagte er. Kein Wunder, Anthony war ja auch verletzt.
Wir erreichten die Kelleretage und folgten den Blutstropfen bis in einen Raum. Was ich dort sah, ließ mich rücklings gegen Christopher prallen.
„He“, sagte er. Als er dann jedoch an mir vorbei durch die Tür spähte, stockte ihm der Atem. „Heilige Scheiße.“
„Du sagst es.“ Im Schein des glimmenden Feuers im Feuerkorb betraten wir den düsteren Raum und schauten uns um. Stumm deutete Christopher auf einige Gerätschaften, die jemand auf einen Hocker gelegt hatte. Er leuchtete mit der Taschenlampe darauf. Im Lichtkegel offenbarte sich uns Schauerliches.

Da wird den beiden bewußt, wieviel Glück im Unglück Katie hatte. Und sie wissen auch, daß sie sie schnell finden müssen.

Letzter Satz für heute: „Du solltest mal lieber gescheit Auto fahren!“ schnappte Dan zurück.