The NaNoWriMo Experience

Ich muß wieder regelmäßiger bloggen. Dumm nur für ein Blog übers Schreiben, wenn man nichts übers Schreiben berichten kann.
In Bezug auf den November stimmt das nicht ganz, denn ich habe den NaNoWriMo mitgemacht. Und das, obwohl ich letztes Jahr dessen Existenzberechtigung noch in Frage gestellt habe.
Völlig zu recht übrigens!

Ich habe überhaupt bloß mitgemacht, weil ich etwas brauchte, um mich zu motivieren. Mit meiner Thriller-Reihe hänge ich immer noch in der Luft, die Agentursuche läuft. Auch eine Manuskriptprüfung läuft.
Aber schon ewig, und Ungewißheit nervt. Solange nichts entschieden ist, kann ich mich nicht unvoreingenommen an die Thriller-Reihe setzen, und das, obwohl ich schon eine neue Idee habe.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich wollte eine reine Spaßgeschichte, nur für mich und meine Schublade, im November schreiben. Denn wie ich ja im letzten Jahr schon festgestellt habe, könnte ich in einem Monat das doppelte Pensum schaffen.
Also habe ich geplant und mich in Vorfreude gesuhlt, ungefähr den halben Oktober lang. Ich habe Tage gezählt, um endlich anfangen zu können. Konnte es kaum erwarten.
Und dann, pünktlich am 29. Oktober, verließen mich Lust und Inspiration.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Geschafft habe ich den NaNo trotzdem. Aber es ist nicht das draus geworden, was draus hätte werden können.
Meine Lehre daraus: Ich werde nie, nie wieder künstlich auf irgendein Datum warten, um mit dem Schreiben anzufangen. Daß das schiefgehen muß, hatte ich vor einem Jahr schon vermutet: „Meine Inspiration hält sich nicht an den Kalender.“
Nee, tut sie auch nicht! Sie hat den Oktober über in mir getobt und rechtzeitig vor Beginn gesagt: Nö, jetzt will ich nicht mehr. Jetzt kannst du mich mal.

Tatsächlich habe ich das alles nur durchgezogen, weil es mir jetzt zu peinlich gewesen wäre, zu scheitern. Aber das ist ein schlechter Grund. Die 60.000 Wörter, die dabei rumgekommen sind, haben nur mäßig Spaß gemacht.
Ich habe auch festgestellt, daß ich den Austausch mit anderen nicht mehr brauche. Früher hätte ich alles dafür gegeben, aber heute nicht mehr. Ich habe meinen Mitstreitern im Tintenzirkel fasziniert dabei zugeschaut, wie sie sich über das Schreiben ausgetauscht haben, ohne etwas dazu beitragen zu wollen oder zu können.

Ich habe fasziniert dabei zugeschaut, wie Menschen 20.000 Wörter am Tag schreiben. Ich zitiere mich selbst aus dem Forum:

Ich schreibe seit vielen, vielen Jahren sehr regelmäßig und habe festgestellt, daß ein realistisches Pensum, bei dem man noch keinen Müll schreibt, für mich bei etwa 4000 Wörtern liegt. Das ist nicht wenig, wie ich hier festgestellt habe. Soviel kann ich dann auch immer liefern, das ganze Jahr über. Es gibt sogar auch Ausreißer, bei denen auch ich mal 10 oder 11k schaffe. Ich erinnere mich noch lebhaft an den Tag, wo ich nur geschrieben habe, unterbrochen von zweimal kurz Uni und einmal essen. Von Bett bis Bett nur schreiben, und die Pausen waren total wichtig. Aber k.o. war ich noch zwei Tage später.
Und ich KANN mir nicht vorstellen, wie man mehr schaffen kann. Mit Katheter? Pipeline vom Kühlschrank in den Magen? Im Bunker?
Vor allem: Wo bleiben da Spaß und Qualität? Ich weiß, um Qualität geht’s hier nicht wirklich, sondern um Spaß. Aber wissentlich, ich sag’s mal so, Schrott zu produzieren, bringt mir jetzt keinen Spaß.

Es bringt mir auch keinen Spaß, wer weiß wie schnell fertig sein zu wollen.
Ernsthaft, was soll das alles?

Unterm Strich kann ich behaupten: Letztes Jahr habe ich mich in Mutmaßungen über den NaNo ergangen. Dieses Jahr habe ich sie bestätigt. Inzwischen weiß ich, wovon ich rede, und ich werd’s nicht mehr tun. Allen, die diesem Programm etwas abgewinnen können, sei es gegönnt.
Aber ich hake das Thema für mich ab und widme mich jetzt ganz ernstgemeint der Neuauflage meiner Endzeitgeschichte, die ich gerade geplant habe.

Das Gewissen …

Uh. Ein toller Blogger bin ich. Schön fleißig die Geschichte fertiggeschrieben, aber keine Zeile mehr darüber an dieser Stelle verloren …
Dabei ist es nicht so, als wäre nichts zu sagen gewesen. Ich habe jetzt auch schon erste Infos auf die Homepage gestellt, mußte auch mal sein. Vorhin erwischte es mich kalt, als ich die Niederschrift bei gut 70 000 Wörtern abgeschlossen habe. In Stein gemeißelt ist die jetzt noch nicht, denn der Titel „Scham oder Schuld“ legt nahe, daß ich bestimmte Aspekte noch etwas genauer ausarbeiten muß.

Es hat Verluste gegeben. Einen Toten, ein gebrochenes Bein, Sprachverlust, eine Gehirnprellung, Schußverletzungen und jemanden, der ausgerastet ist und jetzt in Haft sitzt, weil „Zahn um Zahn“ nun mal nicht geht. Und das alles auf der kleinen, idyllischen Insel Skye.
Es ist immer wieder von Vorteil, wenn man die Orte kennt, über die man schreibt. Und Skye bietet nun mal ein tolles Panorama. Das Beste.

Und „mein“ Mörder war fleißig: Zehn Tote, insgesamt dreizehn Opfer. Und er hätte weitergemacht, wäre Andrea ihm nicht auf die Schliche gekommen. Was er nun wieder überhaupt nicht gut fand und sie auch gründlich spüren ließ.

Tja, und jetzt stehe ich vor dem gleichen Problem wie immer: Nix zu schreiben. Was mach ich jetzt?

Eine seltsame Art von Erfolg

Es gibt Tage, an denen läuft es einfach. Heute war einer davon. Wobei ich weniger glaube, daß es am Tag liegt als vielmehr daran, was ich eigentlich geschrieben habe.
Je schlimmer, desto besser. Sozusagen. Meine Spezialität sind die ganz krassen Sachen, aber das wissen wir ja schon … Mörder? Zu langweilig. Lieber gleich einen Serienmörder. Am besten einen, der noch eine dissoziative Persönlichkeitsstörung hat und zudem an Borderline leidet (nicht der aktuelle, aber das gab’s ja trotzdem auch schon). Darin gehe ich auf.
Genausowenig hat es mir heute Mühe bereitet, mir vorzustellen, wie sich wohl die überlebenden Opfer meines Serienmörders fühlen – die sind ihm begegnet, bevor er zum Mörder wurde, also hatten sie so gesehen noch Glück. Auch wenn sie selbst das so nicht sehen würden.

Mit leerem Blick starrte Paul zu Boden und knetete seine zitternden Finger.
„Bis dahin hatten weder er noch ich ein Wort gesagt. Ich lag einfach da und hatte das Gefühl, ich müsse ersticken. Ich mußte dauernd husten, weil er mich so gewürgt hatte. Er lief hinter mir herum, ich konnte ihn nicht sehen. Dann ist er sogar rausgegangen. Er ist durch unser Haus gelaufen, während ich dalag und Todesangst hatte. Ich habe mich gefragt, ob er mich umbringt. Dann ist er irgendwann mit der Küchenschere in der Hand wiedergekommen und hat meine Kleidung zerschnitten.“
Paul schnappte nach Luft und schien just in diesem Moment mit aufsteigender Panik zu kämpfen. Er wurde kreidebleich. Einem plötzlichen Gedanken folgend, legte ich eine meiner Hände auf seine zitternde Faust und beugte mich zu ihm vor.
„Es ist alles gut, Paul“, sagte ich. „Das ist zwölf Jahre her.“
„Ich weiß.“ Er klang plötzlich heiser. „Aber wenn ich mir das vorstelle, ist alles wieder da. Ich weiß noch, wie sich das angefühlt hat.“

Andrea hat an diesem Tag zwei solcher Gespräche. Am Ende steht zum Glück ein Profil – und zwar ein sehr präzises. Und zutreffendes.
Und für mich wird’s langsam Zeit, sich Gedanken zu machen, wie es nach der Festnahme weitergeht …

Letzter Satz für heute: „Ehrlich?“ Fergus grinste. „Hört sich gut an!“ 

Kalte Fälle aufwärmen

Zuviel Zeit zu haben, ist auch nicht gut. Dann denkt man immer „och, ich hab ja noch soviel Zeit“, fängt nie an und kommt auf keinen grünen Zweig. So ähnlich ging es mir heute. Ich habe zwar viel geschafft, aber nicht so viel, wie ich wollte.
Man muß aber auch den Überblick behalten. Dieser Fall ist anders als Andreas bisherige Fälle, denn sie ermittelt ja sozusagen in „Cold Cases“ und da liegt schon viel Ermittlungsarbeit fertig rum. Ihr Job ist es jetzt, das alles zu sammeln und daraus Schlußfolgerungen abzuleiten.

„Entweder hat er durch äußere Umstände bedingt oder sogar absichtlich in verschiedenen Zuständigkeitsbereichen gehandelt. Es gibt keine ernsthafte Spur, die zu ihm führt. Nach fast zehn Taten ist das wirklich ein starkes Stück.“
„Allerdings. Und er kopiert, weil er gehemmt ist?“
„Er kopiert, weil er sich seine eigenen Gedanken verbietet.“ Erst jetzt fiel mir auf, daß ich von der Frage abgekommen war. „Ich halte es wirklich für vorstellbar, daß er nur zufällig auf die Idee kam, Verbrechen zu begehen, weil er etwas über den Boston Strangler gehört hat. Er ist so gehemmt, daß er es nicht wagt, eigene Phantasien zu entwickeln und eigene Szenarien zu erfinden. Deshalb kopiert er Szenarien bekannter Serienmörder, die ihm gefallen. Das einzige, was ihn selbst ausmacht, ist das Würgen. Das bringt er überall ein, auch da, wo es gar nicht hingehört. Das tut er, weil er sich in diesen Momenten frei und mächtig fühlt. Es erregt ihn, in diesen Momenten das Sagen zu haben.“
Fergus zeigte sich durch diese Ausführungen nicht sonderlich beeindruckt. Anscheinend konnte er sie gut nachvollziehen.

Ein Copycat-Killer also. Und zwar ein fleißiger. Mit dem richtigen Blickwinkel ist es gar nicht schwierig, ihn zu finden. Schon bald werden die beiden bei ihren Ermittlungen auf eine heiße Spur stoßen und einen Verdächtigen entdeckt.
Aber dann ist der Fall noch längst nicht vorbei.

Ich bin mal gespannt, wie sich das entwickelt, denn weiter geplant habe ich selbst noch nicht 😀

Letzter Satz für heute: „Er läßt sie stur auf Feldern liegen, ganz so wie das Vorbild es erfordert.“

Kleinvieh

Macht auch Mist. Altes Sprichwort. Und so zutreffend. Tageswerk kann man das hier eigentlich nicht nennen, ich habe die ganze Woche hindurch immer wieder dann geschrieben, wenn sich zwischendurch ein bißchen Zeit auftat. Das Kleinvieh machte immerhin soviel Mist, daß die Geschichte jetzt schon bei 10.000 Wörtern steht. Nicht schlecht, würde ich sagen.

Andrea hat mal wieder mit Joshua telefoniert. Davor hat sie lang mit dem Sergeant gesprochen und sich ihre Gedanken dazu gemacht, wer seit über einem Jahrzehnt (nicht nur) auf der Insel Skye Jungs im Teenageralter umbringt. Und die Art und Weise dessen ist auch nicht eben schön. Aber es gibt Gemeinsamkeiten, die Andrea gleich ins Auge fallen.

„Denken Sie denn, daß es sich um denselben Täter handelt?“
Ich nickte. „Trotz der Unterschiede spricht einiges dafür. Wie wahrscheinlich ist es, daß ein zweiter gewaltbereiter Homosexueller hier herumläuft? Irgendwie paßt das zwar alles noch nicht zusammen, aber es würde Sinn machen, wenn ich mir vorstelle, daß er sich ausprobieren wollte. Sein Opfer zu würgen, scheint ihn zu erregen. Das hat er immer gemacht. Er scheint sich auch von Tat zu Tat weiterzuentwickeln. Erst geht er zu einem Jungen hin, dann entführt er einen, zuguterletzt tötet er einen. Mir fallen nur solche Details auf wie die Tatsache, daß er die Jungs zweimal nackt zurückgelassen hat und einmal angezogen, aber mit heruntergelassener Hose. Zweimal hat er sie geknebelt, einmal nicht, und in den Fällen, wo er es getan hat, hat er es auf unterschiedliche Arten getan. Wo hat er das her? Wie ist er auf diese Ideen gekommen? Wenn er nur einmal im Jahr eine solche Tat begeht, muß er in der Zwischenzeit viel Energie in die Planung investiert haben. Er hat sich diese Szenarien überlegt. Er hat sein Vorgehen verfeinert.“
Auf der anderen Seite des Schreibtischs staunte Boyd Bauklötze. „All das ist für Sie von Bedeutung? Aus diesen Details lesen Sie etwas heraus?“

Das tut sie. Und sie entdeckt noch mehr. Sie entdeckt, daß der Täter andere nachahmt und sie ahnt, daß die Fälle, die ihr präsentiert wurden, bei weitem nicht die einzigen sind.
Soviel also zum Thema Urlaub, Mrs. Thornton!

Letzter Satz für heute: Ich fragte mich, warum.

Das Böse ist überall

Es geht wieder los! Darüber habe ich ja beim letzten Mal schon geschrieben, aber jetzt werde ich auch verraten, worum es geht.
Da ich viel davon halte, die Orte zu kennen, über die ich schreibe, habe ich Andreas neuen Fall nach Schottland verpflanzt, wo ich vor kurzem selbst Urlaub gemacht habe. Da war sie ja auch noch nicht so oft.
Urlaub macht sie da jetzt auch, aber schon bei ihrer Ankunft begegnet sie einem aufgeweckten Polizisten, der um Andreas Fähigkeiten weiß. Und weil er ausgerechnet auf seiner kleinen Insel seit Jahren mit der Aufklärung einer Verbrechensserie kämpft, bittet er Andrea um Hilfe. Ein Unbekannter überfällt in regelmäßigen Abständen halbwüchsige Jungs, es gab bereits ein Todesopfer und die letzten vier vermißten Jungs im entsprechenden Alter sind nie wieder aufgetaucht. Aber auch Leichen gibt es keine. Hinweise genausowenig.

Andrea sieht sich die Fallakten an und merkt schnell, daß sie es mit einem unsicheren Täter zu tun hat, der andere Verbrecher nachahmt. Sie findet auch heraus, daß die Fälle auf der Isle of Skye nicht die einzigen sind, sondern sie es mit einem gefährlichen Serienmörder zu tun haben. Einem Mörder, der Vorbilder wie John Wayne Gacy nachahmt.
Andrea erstellt sein Profil und daraufhin wird auch bald ein Verdächtiger festgenommen. Doch damit gehen die Probleme erst los.

Ich habe mich für einen schnellen Einstieg entschieden und schon nach knapp 5000 Wörtern ist Andrea mitten im Geschehen.

„Wen hast du mitgebracht?“
Boyd blieb stehen. „Andrea Thornton ist – pardon, war – Profilerin in Norwich.“
Er kam gar nicht dazu, mehr zu sagen. Der junge Kollege runzelte seine buschigen Augenbrauen und blickte nun doch auf. „Du gibst einfach nicht auf.“
„Nein, Andy, wie sollte ich denn? Wir haben hier einen verdammten Killer auf der Insel!“
„Fergus … hast du eine Ahnung, wieviele Kinder am Tag verschwinden? Die sind ausgerissen. Und der Mordfall ist ewig her.“
„Findest du es vielleicht gut, hier einen ungeklärten Mordfall liegen zu haben? Ich nicht.“ Boyd warf mir einen entnervten Blick zu und marschierte in sein Büro. Ich folgte ihm und schloß die Tür hinter mir.
„Hören Sie nicht auf ihn“, sagte Boyd und sank in seinen Schreibtischstuhl. Mit einer Geste bot er mir den Platz vor seinem Schreibtisch an.
„Was meinen Sie?“ fragte ich.
„Andy ist ein guter Junge. Das ist er wirklich. Er hat nur Angst, es könnte jemand von hier sein. Jemand, den wir kennen.“

Und damit liegt er gar nicht so falsch. Aber das müssen sie natürlich erst einmal herausfinden.

Letzter Satz für heute: „Sie sind tot, da bin ich sicher. Wir haben nur die Leichen noch nicht gefunden.“

And I feel good …

Ich kann nicht einfach nur so schreiben. Zum Spaß. Für mich. Das reicht mir nicht. Ich brauche das gute Gefühl, daß das, was ich da schreibe, auch gelesen wird. Daß es einen Sinn hat, zu schreiben.
Dieses Gefühl versuche ich jetzt dadurch wiederherzustellen, indem ich mich auf eine erneute Agentursuche begebe. Aber da gibt es noch etwas anderes: Die Erkenntnis, daß ich ohne Schreiben nicht sein kann.

Das ist wirklich beängstigend. Es sind ja schon Studien mit Autoren durchgeführt worden, bei denen herauskam, daß die Hirne von Schreibern beim Schreiben ähnlich arbeiten wie die von Drogensüchtigen bei Suchtstoffzufuhr. Gruselig, aber ich kann das bestätigen.
Vielleicht ist es aber auch nur jahrelange Gewohnheit. Was auch immer es ist, aber ich fühle mich nur rundum glücklich und geerdet, wenn ich schreibe. Sonst fehlt mir etwas. Jeder Tag ohne Schreiben ist ein verlorener Tag.
Klingt erschreckend, ist es vielleicht auch – aber ich kann es nicht ändern. Ich MUSS schreiben. Nur dann bin ich ich selbst.

Ich habe jetzt mit einer neuen Geschichte angefangen. Nach langem Überlegen ist mir etwas eingefallen, was in meinem Thriller-Universum noch nicht vorkommt, und daran arbeite ich jetzt. Vor zwei Tagen habe ich angefangen, heute habe ich sogar eine ganze Menge geschrieben, und es fühlt sich sooo gut an.
Dann mal weiter!

Auf in die nächste Runde!

Im Juli habe ich zwei ganz wunderbare Urlaubswochen in Schottland genossen und danach weiter gefaulenzt, bis unsere neue Hamsterdame das unterbrochen hat, indem sie ungefragt sechs kleine Babies in die Welt gesetzt hat. Irgendwie war da nicht viel mit Schreiben. Da war dann auch nicht viel mit Verlags- bzw. Agentursuche.
Aber diese Woche habe ich sie wieder aufgenommen. Es muß weitergehen. Ich merke, wie es mir guttut, zu schreiben und mich damit zu beschäftigen, eine Veröffentlichung anzustreben. Denn man will ja nicht für nix schreiben.

Noch vor meinem Urlaub habe ich mir eine Agenturabsage eingehandelt, die mich aus verschiedenen Gründen ziemlich beschäftigt hat. Der maßgeblichste war wohl die im Vorfeld geschürte Erwartungshaltung – das bekundete Interesse schien groß – und dann die Absage aus Gründen, die ich nur zum allerkleinsten Teil nachvollziehen konnte. Blöderweise. Denn man möchte Kritikpunkte ja ernst nehmen. Letztlich habe ich es verbucht unter: Paßt einfach nicht.
Nichtsdestotrotz habe ich mir die Kritikpunkte, mit denen ich was anfangen konnte, genommen und daraufhin den Anfang des Manuskripts noch mal überarbeitet. Denn es ist blöd, daß ausgerechnet der Anfang nicht so richtig gezündet hat. Welchen Agenten überzeugt man mit „das wird hinterher besser“?
Eben.

Der neue Anfang ist jetzt auf jeden Fall unterwegs zu neuen Ufern. Ich habe mit ihm vor allem eins gemacht: Ihn gekürzt. Tatsächlich habe ich vier verschiedene Versionen angefangen – umgeschrieben, Reihenfolge getauscht, gekürzt, verlängert, geändert … zwischendurch wollte ich ihn völlig neuschreiben, aber glücklicherweise habe ich das nicht getan und bin dann dabei ausgekommen, daß eine Straffung und kleinere Änderungen wahrscheinlich ausreichend sind.
Wollen mal sehen. Jetzt heißt es wieder warten. Aber trotzdem motiviert das.

Characters come to life

Der gestrige Blogeintrag hat mich auf die Idee gebracht, mal etwas Grundsätzliches zum Zeichnen loszuwerden. Denn dabei handelt es sich um einen wichtigen Aspekt meiner Arbeit.

Ich weiß, es gibt einige Autoren, die auch gut zeichnen oder malen können. Allein deshalb, weil ich mal bei einem Wettbewerb mitgemacht habe, in dem es genau darum ging – es galt, eine Fanfiction mit zusätzlichem selbsterdachtem Charakter einzureichen UND diesen auch gezeichnet zu haben. Der Veranstalter Düsterwald Online war damals (2006) der Meinung, das hätte ich prima hingekriegt – Platz 1 im Wettbewerb.

Gezeichnet habe ich immer schon gern. Geschrieben auch. Was ich praktischerweise am besten kann, sind Porträts mit Kohlestiften. Die ersten ernsthaften Gehversuche in dem Bereich habe ich mit 12 unternommen und unregelmäßig, aber kontinuierlich daran weitergearbeitet. Einige Jahre später haben die tollen Charakterporträts von New Line Haus- und Hoffotograf Pierre Vinet mich dazu angestiftet, Zeichnungen der Herr der Ringe-Helden anzufertigen. Abgemalt, aber durchaus nicht zu verachten.

Und dann war es soweit, daß ich mich meinem eigenen Fantasy-Universum zugewandt habe. Schon sehr bald keimte dabei der Wunsch in mir, die Helden, die ich mir ausgedacht hatte, auch mal zu visualisieren. Ganz ohne Vorlage – in diesem Moment. Dabei herausgekommen ist eine handwerklich fragwürdige Skizze.

Allerdings war damit der Grundstein gelegt, um sich mal ein paar Gedanken darüber zu machen, wie meine Helden denn nun wirklich aussehen. Von einigen gibt es alte und neue Versionen, die alten halte ich klugerweise unter Verschluß – aber während meiner Arbeit an der Kristall-Trilogie habe ich in zwei Jahren insgesamt weit mehr als 100 Zeichnungen von so ziemlich jeder erdenklichen Figur angefertigt.
Kayla war eine der ersten:

kaylazeichn

und das ist die zweite Version von Giro, mehrere Dutzend Zeichnungen später entstanden:

girozeichn

Noch etwas später folgte Myron:

myron15

Mein Liebling aus dem Unsterblichen-Epos ist Lelaina:

lelaina

Und in Himmelsfeuer ist es Gileond:

gileond

Eine der besten Zeichnungen aus dem Thriller-Universum zeigt Gregory. Aktuell hängt sie auch über meinem Schreibtisch.

gregory

Man könnte sich jetzt mal den Spaß gönnen und mal versuchen, die Originale hinter den Zeichnungen zu finden. Denn da gibt es Originale. Wie bereits erwähnt, bin ich Filmfreak. Und ich überlege mir immer bei der Konzeption einer Figur, welchem Schauspieler sie ähnlich sieht. Einfach aus dem Grund, weil man ganz hervorragend an Bilder von Schauspielern herankommt. Je bekannter, desto besser.
Das Geheimnis ist, die Zeichnungen so zu modifizieren, daß die Schauspieler tatsächlich nicht mehr als eine Vorlage waren.

Ein kleines Quiz: Wer steckt hinter den gezeigten Porträts? Ideen?
Kayla war mal Leelee Sobieski – soweit ich mich erinnere, stammt die Vorlage aus Jeanne D’Arc.
Giro ist lustig: Christian Bale.
Ich gestehe, Myron weiß ich nicht mehr …
Lelaina ist die Schauspielerin aus Das Parfum, Rachel Hurd-Wood.
Gileond war als einziger kein Schauspieler, sondern entstammte dem Medizinartikel einer Fernsehzeitung.
Und für Gregory stand Henry Cavill Modell. Den kannte ich schon, lange bevor absehbar war, daß er der nächste Superman wird.

Kurios auch: Sowohl für Amy Christine Harrow als auch Katie Archer stand dieselbe Schauspielerin Modell, Imogen Poots aus 28 weeks later. Mehrfach verbraten habe ich seinerzeit auch Heath Ledger, nämlich für Akin und für Marthian. Guckt man sich die beiden an, würde man es nicht vermuten.

Wer mir komplett den Nerv getötet hat, war ausgerechnet Andrea. Ich konnte mich nicht einigen, welche Aspekte ihrer Persönlichkeit man an ihrem Gesicht erkennen sollte. Insgesamt hat es fünf Porträtversuche gebraucht, bis ich eins gefunden hatte, das wirklich wiedergibt, wie sie in meinem Kopf aussieht. Zuerst habe ich es mit Jessica Biel versucht – ausgekommen bin ich bei (nicht schlagen) Kristen Stewart.
Was man aber nicht sieht. Natürlich nicht, das ist auch wieder mal Absicht.

Aber tatsächlich ist es so, daß ich sehr bald nach Beginn der Arbeit an einem neuen Text die Zeichnungen der Charaktere anfertigen muß. Für 2017 müssen unter anderem Sam Worthington, Cillian Murphy und Amy Adams ran. Bald geht’s los.
Nur wohin mit den Zeichnungen, das weiß ich nicht. Meine Sammelmappen sind voll …
Anzusehen gibt’s einiges davon hier.

Back to 2017

Man könnte auch sagen: Zurück in die Zukunft. Quasi. Denn ich konzipiere ganz fleißig am 2017-Reboot herum, auf ganzer Linie. Es liegt schon Musik für den Soundtrack parat, die Kohlestifte sind gespitzt und für fast jeden Charakter habe ich eine tolle Zeichenvorlage gefunden, so daß ich bald auch mit Zeichnen loslegen kann.
Das ist nämlich etwas, das immer ziemlich am Anfang steht. Ich muß schon sehr früh wissen, wie meine Helden aussehen. Und da ich ein Filmfreak bin, fällt es mir meistens nicht schwer, mir Schauspieler zu überlegen, die so aussehen, wie ich mir meine Protagonisten vorstelle. In Zeiten schnellen Internets ist es auch kein Problem mehr, hochauflösende Fotos zu finden, die sehr gut als Zeichenvorlage taugen.
So sind die Bilder in der Galerie entstanden.

Heute habe ich aber etwas besonders Tolles gemacht: Ich habe mir meine bisherigen Charakterbeschreibungen geschnappt und kleine Versionen der Bilder danebengesetzt, die ich bereits gefunden habe. Jetzt habe ich einen bebilderten Charakterbogen. Das ist ziemlich cool, finde ich.
Fehlt eigentlich nur noch ein bißchen Recherche und vor allem mein Aufenthalt vor Ort in Schottland …

Das ist im Moment alles ganz schön produktiv. Zwar nur im kleinen Rahmen, aber immerhin. Ich habe auch schon angefangen, „In Flammen“ zu sichten und überarbeitungsbedürftige Punkte herauszuschreiben. Mal sehen, wie lange diese kreuz und quer-Arbeiterei gutgeht …