Ideenflash!

Das liebe ich. Ostermontagmorgen lag ich faul im Bett, leidend unter der Umstellung zur Sommerzeit (abschaffen!) und wurde überfallen – von einer Idee.
Seit Wochen brüte ich vor mich hin und überlege, was ich denn schreiben könnte. Erst wollte ich einen langgehegten Plan in die Tat umsetzen und etwas völlig Neues schreiben – nur um irgendwie festzustellen, daß ich nicht ohne meine Heldin Andrea kann.
Die Lösung? Ganz einfach: Andrea braucht einen neuen Fall!

Zwei Jahre nach ihrer Terroristenjagd in Norwich und London ist sie mit Greg und Julie nach London gezogen, denn sie leitet nun das Profilerteam am College. Als hätte sie damit nicht genug zu tun, muß sie sich mit ihrer pubertierenden dreizehnjährigen Tochter herumschlagen und bekommt dann auch noch einen Fall auf den Tisch, der es in sich hat. Es gibt einen Toten, dem ein Auge entfernt wurde. Die Polizei ist alarmiert und schaltet gleich die Profiler ein. Allerdings ist es nicht Andrea, die den religiösen Hintergrund der Tat (und der folgenden) erkennt.

Plotine entworfen: gestern.
Die ersten 1500 Wörter geschrieben: gestern.
Heute habe ich an der Stelle weitergemacht und muß sagen, es macht wirklich Spaß, den Zoff zwischen einem pubertären Gör und ihren Eltern zu beschreiben. Ich erinnere mich! Nur, daß ich das selbst damals nicht so lustig fand …

Fast geschafft

Wenn man mir einen ganzen Tag Zeit und ein überschaubares Pensum an Text gibt, dann kann ich richtig viel schaffen! Und das ganz ohne Murren, Knurren und Schweinehund. Als mir erst klar geworden ist, daß die offenen Änderungen eigentlich überschaubar sind, habe ich in die Hände gespuckt und angefangen. Heute habe ich an den meisten offenen Szenen gearbeitet und für morgen nur noch eine übrig. Dann bin ich soweit mit Teil 9 fertig, wie ich sein wollte. Abgesehen davon, daß am Anfang die Perspektive noch nicht stimmt und es noch viele Änderungen zwischendrin zu erledigen gibt – aber es muß wenigstens nichts mehr neu geschrieben werden.

Ob ich jetzt das erreicht habe, was ich erreichen wollte, muß sich zeigen. Jedenfalls ist es schon eine ganz andere Dynamik, wenn Greg den Verbrecher und seine Geisel nicht allein auf den Berg jagt, sondern einen Mitstreiter hat.

„Wo ist eigentlich die Polizei?“ überlegte Paul laut. „Liegen die Herren noch alle schön in den Federn?“
Gregory grinste. „Warum, fürchtest du die Begegnung mit Burke?“
„Nein, im Gegenteil. Und du?“
Gregory schüttelte den Kopf. „Solche Typen machen mir schon länger keine Angst mehr.“
„Hat man als Mann einer Profilerin öfter damit zu tun?“
Paul rechnete nicht damit, aber Gregory nickte. „Irgendwie schon. Wenn Dinge schiefgehen und die einen plötzlich persönlich auf dem Kieker haben, wird es gefährlich. Das hat es schon ein paar Mal gegeben.“
„Ui.“ Paul pfiff leise. „Du mußt sie sehr lieben.“
„Ja, das tue ich auch“, sagte Gregory geradeheraus.

Nichtsdestotrotz stolpere ich auch immer noch über das Problem, daß Burke Andrea erwürgen wollte und sie jetzt fast nicht sprechen kann. Das ist irgendwie blöd bei der Protagonistin …
Morgen geht’s jedenfalls in den vorläufigen Endspurt!

Letzter Satz für heute: Gregory erwiderte nichts, obwohl ihm viel dazu eingefallen wäre.

KONZENTRATION!!

Nachdem ich das ganze Wochenende über wieder herrlich unproduktiv war, habe ich meinen heutigen freien Tag dazu genutzt, die Überarbeitung von Teil 9 etwas voranzutreiben. Allerdings läuft das schon wieder nicht wie geplant. Eigentlich wollte ich ja alles wirklich NEU schreiben – mache ich jetzt aber nicht. Tatsächlich nehme ich auch die eine oder andere gute alte Szene und passe sie einfach nur an. Warum schlecht neumachen, wenn man auch gut kopieren kann?
Eben.

Ich habe mir jetzt folgende Marschroute überlegt: Ich muß das alte Ende erst noch mal gründlich lesen und mir überlegen, was ich daraus übernehmen will und was nicht.
Hab ich bisher noch nicht gemacht, weil ich anfangs dachte, ich lasse mich davon lieber gerade NICHT beeinflussen. Aber irgendwie war die Idee blöd.
Danach muß ich dann mal gucken, ob das, was ich bisher überarbeitet habe, auch Sinn macht. Not so sure about that.

Ich muß mich wirklich dazu treten, mich darauf zu konzentrieren und endlich mal bei der Sache zu bleiben und mir nicht dauernd zu überlegen, was ich ansonsten noch alles machen müßte oder könnte.
Vor allem muß ich langsam mal diese neue Idee aus dem Kopf kriegen, die da immer rumspukt – wahrscheinlich klappt das nur in der Form, daß ich sie hinschreibe …

Letzter Satz für heute: Jetzt war doch genau das passiert, was sie so gefürchtet hatte.

Fleißarbeit

Gar nicht so leicht, einen Text neuzuschreiben, den man schon einmal geschrieben hat. Dabei ist nicht unbedingt das Problem, daß ich plötzlich aus einer anderen Perspektive schreibe. Im Gegenteil, das macht viel Spaß.
Das Problem ist eher, daß das alles schon erzählt ist. Ich finde es anstrengend, etwas neu zu schreiben, was schon geschrieben ist. Es ist bereits erzählt! Das ist eigentlich nur noch Handwerk und nicht erzählen oder Inspiration. Aber es muß sein, von selbst ändert die Geschichte sich nicht.

Darüber hinaus erstaunt es mich, wie gut das eigentlich alles funktioniert. Rund 2500 Wörter, das ist doch gar nicht schlecht für einen, der gerade wieder einsteigt 😉 Ob das etwas damit zu tun hat, daß ich die ganze Zeit Hunger habe? Man unterschätzt ja die Arbeitsleistung des Gehirns …
Mal sehen, ob ich mich morgen mit der Erneuerung des Showdowns befasse. Angekommen wäre ich jedenfalls. Unpraktisch ist, daß ich beim Neuschreiben eher kürze als ausführlicher zu werden, obwohl ich das eigentlich vor hatte.
Aber man kann ja nicht alles haben!

Letzter Satz für heute: Wenigstens einer, der gerettet werden konnte.

Auf ein Neues!

Selbst der trainierteste und hartgesottenste Autor hat es manchmal schwer, nach einer Pause wieder ins Schreiben reinzukommen. Zumindest geht es mir gerade so. Seit Tagen mühe ich mich damit ab, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen und Teil 9 neuzuschreiben, zumindest die zweite Hälfte. Logischerweise sollte ich das gleich in auktorialer Perspektive tun, da ich ja noch die Mammutaufgabe habe, ALLES in diese Perspektive zu ändern. Au révoir, Ich-Perspektive! Besser ist das.
Heute jedenfalls ist es mir aus unerklärlichen Gründen nicht schwergefallen, wieder zu schreiben. Zumindest am Anfang nicht. Das mit der dauerhaften Konzentration ist noch so eine Sache, aber ich arbeite daran.

Jedenfalls will ich Teil 9 in der zweiten Hälfte neuschreiben, weil die alte Fassung beim Probeleser durchgefallen ist. Bei mir übrigens auch. Aber manchmal steht man sich ja selbst im Weg und kriegt es auf Anhieb nicht besser hin.
Ab dem Zeitpunkt, wo Burke die Flucht ergreift, will ich alles noch mal neu machen. Gar nicht so einfach bei einer Geschichte, die man monatelang nicht angefaßt hat, aber natürlich ist es machbar.

Jedenfalls kann ich mich mit Andrea in auktorialer Perspektive ganz gut anfreunden:

Sie stapften beide weiter durch den Wald, in dem es immer nebliger wurde. Burke redete weiter vor sich hin, ohne daß Andrea hätte sagen können, wovon er sprach. So genau interessierte sie sich dafür nicht. In Gedanken war sie bei Fergus, den Burke hoffentlich nicht getötet hatte. Der Schlag war hart gewesen. Das war alles gründlich schiefgegangen. Was sie daran noch am allermeisten nervte, war die Tatsache, daß sie das alles geahnt hatte.
Sie begann gerade, sich so richtig in ihren Frust hineinzusteigern, als sie bemerkte, daß sie an einem steilen Abhang entlanglief. Sie erschrak, als ihr bewußt wurde, welch morbides Verlangen sie dazu trieb, den Abhang hinunterzuspringen, um Burke zu entkommen. Sie hatte schon so viele gefährliche Situationen erlebt, daß ihr jedes Bewußtsein für Gefahr fehlte. Sie konnte sich bei einem Sprung sonstwas brechen und Burke konnte auf sie schießen, aber trotzdem überlegte sie ernsthaft, ihm über den Abhang zu entwischen.
Interessanter wurde der Gedanke noch, als ihr klar wurde, daß ein kleiner Bach am Fuße des Abhangs vorbeifloß. Sie konnte nicht sagen, wie tief er war, aber er konnte ihren Sturz abfangen.
Sie war wild entschlossen, es zu versuchen. Dabei konnte sie nichts verlieren. Außerdem gewährte der Nebel ihr Schutz.

Gute 1400 Wörter habe ich heute geschafft. Für den Anfang gar nicht so schlecht.

Letzter Satz für heute: Dann fielen ihr die Augen zu.

Ende mit Schrecken

Ich hab mich noch nie so lang durch ein Ende gequält. Mir wollte einfach die ganze Zeit nicht einfallen, wie ich Teil 10 zu einem guten Ende bringen kann. Irgendwann hatte ich dann die Idee, daß die Terroristen sich rächen und die Polizeistation angreifen wollen – nur das weitere Szenario wollte mir nicht einfallen.
Seit letztens nicht. Es wollte einfach nicht!

Bis jetzt … Vorhin habe ich den vorläufig letzten Satz geschrieben. Vorläufig deshalb, weil man am Counter erkennen kann, daß die Story noch nicht so umfangreich ist, wie ich sie gern hätte. Das kriege ich aber dadurch in den Griff, daß ich alles etwas ausführlicher schreiben muß, als es im Moment dasteht. Gelesen habe ich den Text nämlich schon mal, da ist mir das aufgefallen. Eigentlich ist mir das sogar schon beim Schreiben aufgefallen.

Aber vorerst höre ich hier auf und überlege, was ich als nächstes aushecken kann …

Letzter Satz: Etwas anderes interessierte mich in diesem Moment nicht.

Mord ist immer gut

Eigentlich hatte ich gestern beschlossen, vorerst nicht an der Story weiterzuschreiben, weil mir einfach nichts mehr einfallen wollte. Die einzige Idee, die ich hatte, drehte sich um einen Mord.
Eine Autobombe. Angebracht unter dem Wagen einer Figur, die schon lange dabei ist und die mir ans Herz gewachsen ist …

Aber ich habe es getan. Gestern habe ich einen getippten Mord begangen und heute hatte ich plötzlich tolle Ideen, wie es weitergehen kann.
Wie leicht 3000 Wörter fließen können! Eine Beerdigung, eine Trauerfeier und ein Geständnis. Zitieren bietet sich dieses Mal leider kaum an, denn sonst wird das zu sehr gespoilert.

Mal sehen, was als nächstes kommt …

Todesmutig

Manchmal gibt es gute Gründe, nicht zu schreiben, obwohl man könnte. Zum Beispiel bei Schlüsselszenen – die unterbricht man nicht mittendrin. Deshalb habe ich gestern nicht viel geschrieben und es vorgezogen, den wichtigen Teil heute am Stück zu schreiben.
Zumal ich vom Ablauf noch gar keine genaue Vorstellung hatte …

Glücklicherweise hatte ich sie, als ich sie gebraucht habe, und so kommt nun auch Joshua zu seinem wohlverdienten Orden. Er hat sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen und ist mit dem Hubschrauber nach London geflogen, um eine Katastrophe im Buckingham Palace zu verhindern. Schließlich können die Terroristen ihm mit ihrem Virus nichts anhaben und so vereitelt er zusammen mit Andrea und Christopher den zweiten Anschlagsversuch. Dazu hat er allerdings eine spezielle Meinung.

„Irgendwie ist das eine spezielle Ironie“, sagte Joshua zu mir.
„Was?“ fragte ich.
„Daß der Kerl jetzt Rekonvaleszentenserum erhält, das aus meinen Blut gewonnen wurde!“
Ich grinste. „Das ist allerdings sehr ironisch.“
„Er wird überleben.“
„Trotzdem war das ein guter Trick. Du hast das Virus vernichtet und ihn soweit aus dem Konzept gebracht, daß du ihm die Waffe wegnehmen konntest.“
„Ja, und dann braucht ihr den halben Nachmittag, um mich da rauszuholen!“

Ganz ausgestanden ist die Sache noch nicht, denn zwei Terroristen sind immer noch auf freiem Fuß. Für die muß ich mir jetzt noch etwas überlegen …

Letzter Satz für heute: Der einzige, der ziemlich sprachlos war, war Joshua.

Ein gemächlicher Start

Die ganze Woche über war ich völlig unmotiviert. Selbst aufs Schreiben hatte ich nicht wirklich Lust, was aber zum Teil auch daran lag, daß ich mich in Logikbrüchen verstrickt hatte. Es ist eben immer schlecht, wenn man nicht dem niedergeschriebenen und geplanten Plot folgt, sondern plötzlich alles umwirft und dann feststellt, daß die zeitlichen Abläufe nicht mehr passen.
Wie logisch ist es denn, daß Joshua schon drei Stunden vorher von der Planung eines Attentats weiß, dieses aber nicht stoppen wird?
Eben. Überhaupt nicht. Deshalb weiß er jetzt nicht so früh Bescheid. Was allerdings den Nachteil hat, daß er selbst nicht pünktlich dort ist … ein Teufelskreis!

Er mußte Scotland Yard Bescheid geben. Die mußten aufpassen, Andrea am besten draußen halten. Auf Christopher war bestimmt Verlaß.
Er griff nach seinem Handy und suchte McNeals Nummer heraus. Noch bevor er wählte, erschien auf dem Display der Hinweis, daß der Akku fast leer war.
Auch das noch. Joshua verdrehte die Augen, rief aber trotzdem an.
„Dr. Carter“, begrüßte McNeal ihn, der seine Nummer offensichtlich erkannt hatte. „Wie schön, von Ihnen zu hören! Sie sind wieder fit?“
„Zum Glück ja“, sagte Joshua. „Hören Sie zu, die IRA plant einen neuen Anschlag. Bringen Sie Ihre Leute zum Buckingham Palace. Heute Mittag …“
Das Handy piepte, die Verbindung brach ab, dann schaltete sich das Handy von selbst aus. Joshua fluchte.

Parallel ist Christopher noch im Einsatz und Andrea in London überlegt, wie sie es einerseits schaffen kann, ihre Tochter zu schützen und andererseits den Anschlag zu verhindern. Das alles geht ohnehin nur mit Hilfe von Christopher und Joshua.
Und die arbeiten fleißig …

Letzter Satz für heute: Jetzt ging es los.

Letzter Fleiß für 2012

Bevor der große Showdown kommt, habe ich gerade Schluß gemacht – aber mit gut 3200 Wörtern kann man ja auch schon ganz zufrieden sein!
Zumal ich eine wirklich witzige Passage hatte: Joshua hat angerufen und Andrea hat diesmal die Chance genutzt, ihn am Telefon verklausuliert wissen zu lassen, daß sie in Schwierigkeiten steckt.

Im Wohnzimmer wurden Stimmen laut. Nervös tänzelte der Kleine um mich herum.
„Ist jemand bei euch?“ fragte Joshua, der die anderen anscheinend gehört hatte.
„Ja“, sagte ich. „Gut erkannt.“
Joshua stutzte. „Du klingst angespannt.“
„Natürlich bin ich nervös. Du kennst mich doch.“ Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl. Den mußte er verstehen!
Tatsächlich zögerte er. „Kann Greg uns hören?“ fragte er verklausuliert. Er wollte wissen, ob er frei sprechen konnte.
„Nein, sie sind im Wohnzimmer“, erwiderte ich und fügte hinzu: „Ich habe nicht viel Zeit.“
„Warte, laß mich nachdenken. Ist jemand bei Greg im Wohnzimmer?“
„Richtig“, sagte ich. „Wir werden gleich gemeinsam nach London fahren.“
„Warte … ihr werdet bedroht?“
Jetzt mußte ich selbst überlegen. „Ja, schon seit gestern.“

Tatsächlich versteht Joshua, was Andrea ihm sagen will, und verspricht ihr Hilfe. Die ist auch dringend nötig, denn anderenfalls wüßte Andrea sich wirklich nicht zu helfen. Die Terroristen haben alles im Griff. Da hilft es auch nicht, daß Julie versucht, alles tapfer zu meistern.
Im Augenblick sind sie auf dem Weg nach London und Andrea beschließt, den Terroristen nicht nach der Pfeife zu tanzen. Aber das alles wird es noch in sich haben …

Letzter Satz für heute: Ich hatte Angst vor dem, was jetzt passieren würde.