Nächtliches Fieber

Der Forensiker hat ganze Arbeit geleistet und die Karte wieder zusammengepuzzelt. Inzwischen wissen sie, daß ein Attentat in London stattfinden soll und sie vermuten Iren als Drahtzieher. Scotland Yard und die Polizei sind informiert und über den bevorstehenden Bombenanschlag unterrichtet.
Nur, daß es kein Bombenanschlag wird.

Die Tür stand halb offen, aber ich klopfte trotzdem. „Josh?“
„Komm rein“, sagte er leise und gedämpft. Es klang bedrückt.
Ich öffnete die Tür und sah ihn an. In der Hand hielt er eine Packung Ibuprofen. Sein Gesicht war käsig weiß, auf seiner Stirn stand Schweiß.
„Fehlt dir was?“ fragte ich besorgt.
„Ich bin vor einer Stunde aufgewacht mit extremen Muskelschmerzen“, sagte er mit rauher Stimme. „Hast du ein Fieberthermometer?“
„Du wirst doch nicht etwa krank?“

Doch, wird er. Die beiden fahren mitten in der Nacht zum Krankenhaus, weil sie kein gutes Gefühl bei der Sache haben. Zu recht, wie sich bald herausstellen wird, aber soweit sind wir noch nicht.
Morgen aber schon 😉

Letzter Satz für heute: Ihn so zu sehen, machte mir Sorgen.

Grillparty

Andrea, Joshua und Christopher fahren zu dem Haus, in dem Julie zwei Tage lang gefangengehalten wurde. Sie wollen Spuren der Täter finden, aber das ist nicht so einfach wie gedacht. Die Täter haben nämlich fast alle Spuren beseitigt. Aber eben nur fast.

Augenblicke später kehrte Joshua mit einer Handvoll Asservatentüten zurück. „Was hast du?“ fragte er, als er meinen entgeisterten Gesichtsausdruck bemerkte.
„Hier liegt eine Karte von London im Grill.“
„Im Ernst?“ Joshua lache.
„In Schnipseln zwar und halb verbrannt, aber eben nur halb.“
„Großartig. Die sacken wir ein. Vielleicht sind Markierungen drauf.“

Später im Labor werden die Kartenschnipsel aufmerksam untersucht und der Forensiker macht ihnen Hoffnung, daß er tatsächlich etwas finden wird. Andrea hat dafür aber fast kein Ohr, denn sie hat zuviel im Kopf. Erst hat sie ihre Tochter für tot gehalten, jetzt lebt sie glücklicherweise noch. Und zu allem Überfluß versuchen sie jetzt, ein Attentat zu verhindern, von dem sie gar nicht wissen, wie es aussehen soll.
Es gibt noch viel zu tun …

Letzter Satz für heute: Schon in diesem Moment wußte ich, daß es das wert gewesen war.

Rätselraten

Zuviel Zeit zu haben kann auch kontraproduktiv sein. Dann fängt man nämlich nie an, weil man denkt, man hätte ja noch soviel Zeit …
Geschrieben habe ich heute, allerdings nicht soviel, wie ich gekonnt hätte. Aber das macht nix, Spaß gemacht hat es trotzdem. Julie ist ja nun wieder da und hat ihren aufgelösten Eltern erzählt, wo sie war. Andrea, Gregory und Joshua staunen darüber und sind gleichzeitig erleichtert, daß ihr nichts zugestoßen ist. Aber noch verstehen sie das alles nicht.

„Sind wir uns darin einig, daß sie etwas beobachtet hat, das überhaupt nicht für ihre Augen bestimmt war?“ sagte Joshua.
„Sicher. Die Frage ist nur, was“, erwiderte ich.
„Behälter, mit denen man jemanden umbringen kann, und eine Karte an der Wand? Das klingt nach einem verdammten Attentat“, sagte Joshua. „Die Frage ist nur wo und womit. Und ich frage mich auch etwas anderes. Wenn das wirklich ein Attentat werden soll und diese Männer halbwegs professionell arbeiten – warum haben sie Julie laufen lassen? Wäre es nicht einfacher für sie gewesen, sie zu töten?“
Ich nickte langsam. „Du hast recht. Warum würden Attentäter riskieren, daß ein Kind sie auffliegen läßt?“
„Weil sie ein Kind ist“, sagte Greg. „Vielleicht hätten sie sie getötet, wenn sie wirklich etwas aufgeschnappt hätte. Aber das hat sie nicht.“

Noch finden sie das alles sehr merkwürdig. Christopher stößt nun auch dazu und als nächstes werden Andrea, er und Joshua sich auf den Weg machen, herauszufinden, was da eigentlich gelaufen ist.
Sie haben ja keine Ahnung, was sie erwartet …

Letzter Satz für heute: Ihre Umarmung wurde fester.

Vermißt – nicht mehr

Immer dieses Reallife. Da hat man schon Wochenende und frei und trotzdem keine Zeit zu schreiben. Brilliant! Heute hat sich das zum Glück geändert und ich habe Andrea und Greg durch die Hölle gehen lassen, denn ihre Tochter blieb spurlos verschwunden. Vollkommen spurlos. Die Polizei hatte keine Ahnung und nicht mal Joshua, der extra aus London gekommen ist. Niemand wußte irgendetwas.
Und dann, plötzlich, geht die Haustür auf und Julie steht drin.

Für einen Augenblick glaubte ich an eine optische Täuschung, aber als meine Tochter auf mich zulief und mit Schwung gegen mich prallte, als sie mich umarmte, wußte ich, daß es echt war. Ich spürte ihre Wärme, konnte ihr Shampoo riechen. Sie war es wirklich.
Ohne ein Wort schob Gregory sich an mir vorbei, ging neben Julie in die Knie und schlang die Arme um sie. Er schluchzte laut. Ich weinte stumm.
„Daddy“, sagte Julie und wandte sich ihm zu. Zärtlich strich sie durch sein Haar. „Nicht weinen, Daddy. Bitte.“
Aber das machte es nur noch schlimmer. Ich ließ sie los und beobachtete, wie Greg sie keuchend an sich drückte und gar nicht mehr loslassen wollte. Fragend blickte sie zu mir auf.
Sie sah genauso aus wie zwei Tage zuvor. Auf ihrem Rücken trug sie ihren Rucksack, ihre Kleidung war sauber, einzig ihre Zöpfe hingen platt herunter. Ich wischte mir die Tränen ab und schnappte nach Luft.
„Du bist wieder da“, sagte ich.
Julie nickte mit großen Augen. „Ihr hattet bestimmt Angst.“
„Wo warst du?“ wisperte ich.

Das weiß Julie auch nicht so genau. Im Folgenden wird es darum gehen, das herauszufinden. Das und alle weiteren Hintergründe, die sich da auftun. Oder vielleicht eher Abgründe?
Auf jeden Fall macht es Spaß, das alles zu schreiben, da ich das Gefühl habe, wieder zu wissen, wofür das alles gut ist!

Letzter Satz für heute: „Marmelade“, stellte sie zufrieden fest und biß herzhaft in den Toast.

Frisch ans Werk

Kurze NaNo-Nachlese: So gut wie jetzt mit der neuen Geschichte, frei und unabhängig, lief es den ganzen NaNo nicht. Was wieder beweist, daß Kreativität sich in kein Korsett zwingen läßt!
Jedenfalls war ich heute bedeutend inspirierter als gestern. Der ausgemachte Schuldige im Rückblick: Das Wetter. Im Zweifel immer.

Heute ging dann richtig die Post ab: Julie ist verschwunden. Sie kommt nicht zum verabredeten Zeitpunkt nach Hause und macht damit ihren Eltern Angst. Große Angst. Andrea weiß sofort, daß etwas nicht stimmt, aber Christopher will das erst mal nicht hören. Solange, bis Gregory sich einschaltet.

„Hey, Christopher, hier ist Greg“, sagte er. „Am liebsten würde ich etwas anderes sagen, aber ich fürchte, Andrea hat recht. Julie muß irgendetwas zugestoßen sein. Sie verschwindet nicht einfach so.“
Damit ich mithören konnte, aktivierte Greg den Lautsprecher. Auf die Idee war ich zuvor gar nicht gekommen.
„Ja, ich glaube euch. Aber du mußt uns auch verstehen – wir bekommen mehrmals die Woche Anrufe besorgter Eltern und die meisten können sich nicht vorstellen, daß ihr Kind einfach die Zeit verpennt. Ich hatte hier noch nie einen Vermißtenfall bei Kindern, dem etwas Ernstes zugrundegelegen hätte. Es gibt sicher eine ganz einfache Erklärung. Ich kann ja jetzt nicht einfach aufs Geratewohl eine Hundestaffel in die Broads schicken!“
Gregory wurde kalkweiß. Das wurde er immer, wenn er wütend war. Etwas, das ihm nie guttat.

Aber Christopher sieht bald ein, daß mit der Situation nicht zu spaßen ist, und startet eine Suche. Allerdings kommt dabei nur heraus, daß niemand etwas weiß. Umso größer sind die Sorgen. Aber für heute ist es genug damit. Die 4000 hab ich ja fast drin.

Letzter Satz für heute: Was konnte passiert sein?

Schlapp gemacht

Wie ich das hasse. Da geht einem im Laufe des Tages einfach die ganze Inspiration verloren.
Wie zum Teufel macht die das??
Heute Mittag hätte ich alles dafür gegeben, Andrea ausflippen zu lassen, weil ihre Tochter nicht nach Hause kommt. Und jetzt auf einmal habe ich keine Lust, das zu schreiben. Nach kümmerlichen 1500 Wörtern geht mir die Puste aus. Fein!

Dabei könnte ich jetzt noch nicht mal sagen, woran das liegt. Allgemeine Unkonzentriertheit. Was gestern gut lief, läuft heute gar nicht. So kann es gehen. Ich glaube, ich werde mich jetzt stattdessen vornehm zurückziehen und ein paar Plotholes stopfen gehen, die es noch gibt. Muß man auch machen.

Was mich zum letzten Satz des Tages bringt: Darauf hatte ich zwar gerade keine besonders große Lust, aber es mußte ja gemacht werden.

Planänderung!

Ich habe ja Besserung gelobt. Ich wollte mehr bloggen, wenn ich wieder schreibe. Und ich schreibe!
Allerdings nicht „Tage ohne Sonne“. Sondern „God save the Queen“.

„Skyfall“ ist schuld. Ich war am Samstag im Kino und habe dann auch endlich mal den neuen Bond gesehen. Der war sooo very british, daß ich nicht widerstehen konnte und sofort Lust darauf hatte, endlich den Thriller zu schreiben, den ich schon vor Wochen geplottet habe. Seinerzeit zwar ziemlich murksig, aber der gestrige Tag hat mir gereicht, um aus dem Murks einen Plot zu machen und heute schon mal gepflegt mit Schreiben anzufangen.

Andrea weiß nicht, ob sie lachen oder weinen soll, als ihre Tochter Julie in ihre Fußstapfen zu treten scheint und mit ihrer Freundin Christy Detektiv spielt. Sie läßt ihre Tochter machen, denn sie kann nicht ahnen, daß Julie dabei plötzlich etwas beobachtet, das sie besser nicht gesehen hätte.
Doch plötzlich ist Julie verschwunden. Andrea sucht mit Hilfe von Greg, Jack und auch Joshua aus London, hetzt die Polizei auf, ist außer sich vor Angst – bis Julie nach zwei Tagen unversehrt nach Hause zurückkehrt.
Sie weiß nicht, wo und warum sie festgehalten wurde, aber durch gezieltes Nachfragen finden Andrea und Joshua bald heraus, was dahintersteckt: Julie hat die Vorbereitungen zu einem Attentat beobachtet. Ein Attentat von immenser Tragweite, das sie unbedingt verhindern müssen …

Aber soweit ist es noch nicht. Im Augenblick versucht Andrea, ihre Tochter zu verstehen, doch die versteht sich selbst nicht ganz. Einzig Gregory hat den Überblick.

„Ist dir aufgefallen, warum ihr das so zu schaffen macht?“
Fragend erwiderte ich seinen Blick. „Keine Ahnung. Ehrlich. Das ist eine gute Frage.“
„Ich sage es dir“, begann er. „Sie liebt dich über alles. Ich weiß nicht, ob dir das klar ist, aber was glaubst du, aus welchem Grund sie mit Christy Detektiv spielt? Das ist Bewunderung für dich. Sie ist unglaublich stolz auf dich. Für dich empfindet sie eine ganz andere Liebe als für mich. Sie erträgt den Gedanken nicht, daß irgendetwas mit dir nicht in Ordnung sein könnte. Du bist so ein tolles Vorbild für sie und sie identifiziert sich so stark mit dir. Aber deine Vergangenheit ist etwas, was ihr Angst macht.“